Aktien

Die Amerikaner verlieren den Glauben an das Trump-Wirtschaftswunder – nur die Aktienmärkte nicht..

Bekanntlich ist das durchschnittliche Bildungsniveau der Amerikaner nicht allzu hoch, aber dumm sind die Bewohner des neuen Kontinents dann doch nicht. Und so ist den Amerikaner wohl durchaus aufgefallen, dass es mit den Trumpschen Versprechungen aus seinem Wahlkampf bislang nicht sehr weit her ist - der Glaube an das durch ihn ausgelöste Wirtschaftswunder fällt daher auf den tiefsten Stand des Jahres..

FMW-Redaktion

Bekanntlich ist das durchschnittliche Bildungsniveau der Amerikaner nicht allzu hoch, aber dumm sind die Bewohner des neuen Kontinents dann doch nicht. Und so ist den Amerikaner wohl durchaus aufgefallen, dass es mit den Trumpschen Versprechungen aus seinem Wahlkampf bislang nicht sehr weit her ist:

– Mauer zu Mexiko? Habe die bösen Demokraten bisher verhindert, kommt aber sicher noch. Ganz sicher.

– sofortige Ersetzung von Obamacare? Puh, immerhin durch das Abgeordnetenhaus beschlossen, aber wohl kaum Chancen auf Realisierung im Senat. Kommt aber dennoch ganz sicher, sicherlich.

– große Steuerreform? Hat man doch neulich ein Din A4-Papier vorgelegt. Great. Chance auf Realisierung? Keine. Kommt aber dennoch ganz sicher.

– China Währungsmanipulator? Na dann doch nicht – Donald braucht die engen chinesischen Freunde aus Fernost derzeit wegen Nordkorea, daher manipulieren die auch ihre Währung nicht. Logisch.

– Billionen-Investitionen in die Infrastruktur? Naja, kann man ab 2018 mal darüber nachdenken, ob man darüber nachdenkt. Kommt aber natürlich ganz sicher. So great!

– auf jeden Fall aus Syrien raushalten? Klar, waren ja nur ein paar Tomahawks, mit denen man das Land attackiert hat. Kann doch mal passieren..


Hält grundsätzlich immer, was er verspricht. Nur manchmal dann doch nicht: Donald Trump
Foto: Gage Skidmore; https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Man sieht also: was Trump verspricht, hält er auch. Immer. Nur manchmal nicht. Und den Amerikaner ist das jetzt offenkundig verstärkt aufgefallen, denn die Stimmung in Sachen Wirtschaft hat merklich gelitten, laut dem heute von Gallup ermittelten Economic Confidence Index liegt sie sogar auf dem tiefsten Stand des bisherigen Jahres. Mit anderen Worten: die Leute merken zunehmend, dass von Trump zwar sehr viel versprochen, aber bisher sehr wenig gehalten wurde. Und das ist schlecht für die Glaubwürdigkeit vor allem der wirtschaftlichen Versprechen des neuen US-Präsidenten.

Gallup befragt die Amerikaner wöchentlich nach der Einschätzung der aktuellen Lage einerseits, und der Aussicht der Wirtschaft andererseits. Der Index war nun seit der Wahl Donald Trumps 25 Wochen in Folge positiv, handelt aber nun mit +3 nur noch knapp über der Nulllinie (letzte Woche +8). Bei der Einschätzung der aktuellen Lage dominiert noch der Optimismus: 32% sehen die derzeitige Lage als gut oder sogar exzellent an, nur 22% als schlecht. Aber was sich deutlich negativ entwickelt hat ist die weitere Erwartung: so erwarten 49%, dass die Lage der Wirtschaft sich verschlechtern wird, nur 45% erwarten eine Verbesserung – so pessimistisch waren die Amerikaner seit der Wahl Trumps nicht mehr.

Man ist derzeit also noch zufrieden, verliert aber den Glauben an die versprochenen ökonomischen Wunder durch Trump. Das aber wiederum stört die US-Aktienmärkte nicht, die auch heute ein neues Allzeithoch erreichen – dort ist der Wunder-Glaube noch am reinsten ausgeprägt, wie es aussieht. Wie süß!



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3 Kommentare

  1. Amis sind nicht dumm…werden nur seit dem Bürgerkrieg dumm gehalten.
    Europäer sind dumm…weil sie sich seit einigen Jahren dumm halten lassen (EU)….dumm gelaufen bis auf weiteres…
    …und die derzeitige amerikanische Börsenhausse wird von Trumps Freunden und den Goldmännern veranstaltet, in Deutschland muss die Welt die nächsten Monate besonders rosig bleiben, bis nach den Wahlen.
    Ob sich das alles ausgehen kann, bevor es dumm zu laufen beginnt?

  2. Donald Trump twittert gerade: FMW = Fake News! ;-)

  3. Frankreich wählte Macron, Frankreich wählte Europa. Die Diskussionen hinsichtlich des Verfallsdatums der EU und des EURO sind verstummt, die Dogmen der Anti-Europa-Fundamentalisten haben ihren Zenith weit überschritten.
    Aber Macron ist nicht Trump, Europa ist nicht Wonderland und die EZB ist nicht die FED. Frei nach dem Motto „too good to be true“ wurde sofort ein neuer negativer medialer Tenor an den Märkten angestimmt, vollkommen diametral zu Trump: Jetzt beginnen ja erst die Probleme für Macron, was könnte alles es bei den Wahlen der Nationalversammlung schieflaufen?
    Schiefgelaufen ist alles bei Trump, was die Märkte bis zum Big Bang nicht weiter zu interessieren scheint. Der trump’sche Anfangshype pro USD läuft losgelöst von harten Fakten weiter, allen Tatsachen zum Trotz.

    https://de.investing.com/analysis/forex-report-per-09.-mai-2017-200187817

    „Der Sentix-Index für die Eurozone stieg per Berichtsmonat Mai von zuvor 23,9 auf 27,4 Punkte. Damit markierte dieser Index das höchste Niveau seit Juli 2007.

    Nachdem die Fed Gouverneurin Mester gestern einer raschen weiteren Zinserhöhung in den USA das Wort redete und sportlich davon sprach, dass es sich in den USA nur um eine vorübergehende Konjunkturdelle handelte, kam Gouverneur Bullard mit einer alternativen Sichtweise ins Spiel, die sachlich besticht.
    Der Gouverneur der Federal Reserve St. Louis James Bullard äußerte sich enttäuscht über die Entwicklung der USWirtschaft, insbesondere das schwache Wachstum des Konsums sei Besorgnis erregend. Das spiegelt Realitätsnähe.
    Bullard sieht nur Raum für maximal eine weitere Zinserhöhung im Jahresverlauf und nicht in zeitlicher Nähe (Junitermin).

    Federal Reserve Gouverneurin Mester blendet in ambitionierter Art und Weise aus, dass die Schwäche der US Konjunktur seit fünf, wir wiederholen seit fünf Quartalen anhält (2016 1,6% US-Wachstum nach Prognose bei 2,5%+)!
    Es ist für Zentralbanker nicht Sinn stiftend, in dem Pool alternativer Fakten zu fischen, insbesondere dann, wenn man in der Konjunktureinschätzung seit fünf Quartalen neben der Spur läuft …“

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