Devisen

Die Angst der EZB vor der eigenen Courage

Das große Zurückrudern beginnt: gestern der Gouverneur der Banque de France, Noyer, heute der Präsident der Banco de Portugal und Vizepräsident der EZB, Vitor Constancio.

Der EZB ist offenkundig aufgefallen, dass die Aussagen der Draghis eine Steilvorlage für die Hedgefunds dieser Welt darstellen, den Euro zu kaufen – schließlich ist die EZB nun die einzige der bedeutenden Notenbanken, die momentan still hält und die Wirtschaft nicht stimuliert.

Nachdem gestern Noyer bereits klar gemacht hat, dass die EZB nicht glücklich sei über die Stärke des Euro, wird heute Constancio nun konkreter: die Märkte hätten die EZB missverstanden (wirklich?) und die Forward Guidance der Notenbank nicht beachtet. Constancio zeigte heute den Märkten die volle Palette der Folterinstrumente: man könne nach wie vor die Zinsen senken, quantitative easing betreiben oder Anleihen kaufen.

Und die Märkte zeigen sich beeindruckt: der Euro gibt nach gegenüber allen wichtigen Währungen. Offenkundig hat die EZB nun wirklich begriffen, dass Draghi bei der Pressekonferenz letzten Donnerstag einen schweren taktischen Fehler begangen hat. Denn selbst das Ausbleiben von Maßnahmen hätte flankiert werden können mit rhetorischen Drohungen, die die Euro-Bullen verschreckt hätten. Es ist erstaunlich, dass dem gewieften Taktiker Draghi, der schon oft bewiesen hat, dass er die Psychologie der Märkte versteht, dieses Missgeschick passiert ist. Aber die „Aufräumarbeiten“ haben nun begonnen – das zeigen die Äußerungen Noyers und Constancios..



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