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Die Fed hat jetzt eine Facebook-Seite – und erntet Hohn und Spott

Die amerikanische Notenbank und ihr PR-Desaster!

FMW-Redaktion

Das hat uns gerade noch gefehlt! Die Fed hat seit letzter Woche eine eigene Facebook-Seite, doch läuft da offensichtlich etwas grundlegend schief!

Nunja: inzwischen hat die Seite immerhin 11.000 Likes bei Facebook. Aber gleichwohl dominiert bei den Kommentaren auf der Facebook-Seite der Fed Hohn und Spott. So schreibt etwa Jeffrey Willis:

„Fed primary two directives: Blow up asset prices for their rich friends until the system collapses and make the working class folks into slaves.“

Oder James Riding:

„The toolkit is monetize debt. That’s the only bullet you have left!! Thanks for punishing savers!!“

Ein anderer User bemerkt süffisant zu einer Karte der USA, die von der Fed anläßlich des Beige Books gepostet wurde und den Stand der Wirtschaft in den verschiedenen US-Regionen wiedergibt:

„Nice map. Is this how the hunger games is going to be decided?“

Die Reihe der Spötter und Kritiker könnte man beinahe endlos fortsetzen. Dass es solche Kommentare geben würde, war durchaus absehbar. Aber die Fed macht dennoch einen ganz gravierenden Fehler: sie postet Reden von Fed-Mitgliedern, erklärt Abläufe und Struktur der Fed etc. – macht also das, was andernorts im Internet sowieso zu finden ist. Nur eines macht sie nicht: sie reagiert auf die Kommentare nicht, weder auf positive noch auf negative. Und verkennt damit das grundsätzliche Prinzip sozialer Medien: nämlich mit den Nutzern in Kommunikation zu treten!

Sicher: man kann und sollte vielleicht auch nicht auf jeden Kommentar reagieren. Aber gar nicht zu reagieren? So sagt ein Social Media Experte über den hilflosen Versuch der Fed:

„You really want to come across as one with the community rather than ‘I’m speaking at you, ‚Let me teach you about the Federal Reserve‘ — that’s not being one with the community. It’s sending a message that we view ourselves as above. It’s playing into the stereotype of what people think.“

Also irgendwie von oben herab der Ansatz der Fed. Und das ist in Zeiten sozialer Medien ein schwerer Fehler. Es wirkt so, als hätte der Fed ein Medienberater gesagt: macht doch mal eine Facebook-Seite – ohne jedoch nur ein Konzept dafür zu haben!

Und so wird sich wohl weiter Hohn und Spott über die Fed ergießen. Und die Fed schweigt weiter. Ein ziemliches Desaster!

Und so wirkt der Facebook-Auftritt der Fed ein bißchen wie die Fed-Chefin Yellen. Etwas aus der Zeit gefallen..

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Janet Yellen
Foto: Federal Reserve



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2 Kommentare

  1. Am besten fand ich auch einen Kommentar der laut beklagte, wie sehr doch sein Depot grad unter Wasser stehe und die FED doch bitte helfen möge ;-)

    VG KARL

  2. … es wird eine politische Entscheidung der FED geben, die zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, einerseits steht JPY unter Druck. Dass die Maßnahmen der japanischen Notenbank nicht geholfen haben, zeigt sich ja am Chartbild. Zugleich steht die FED gerade in Bezug auf die Präsidentschaftswahl unter Druck und muss herbe Kritik von Trump einstecken, der mittlerweile gar nicht mehr so schlechte Karten hat. Lockert die japanische Notenbank ihre Geldpolitik weiter und kommt es zur Zinserhöhung ist Japan erst einmal aus dem Schneider und die FED hat ihr Gesicht gewahrt und Pluspunkte bei Trump gemacht. So schlecht waren die Arbeitsmarktdaten für den August (Ferienmonat) nicht … ich tendiere dazu, dass ggf. dieses Szenario eintritt und dann Holla die Waldfee … es wird eine Kursexplosion geben …

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