Von Markus Fugmann
Blickt man auf die Erwartung der Märkte vor der heutigen Fed-Sitzung und der anschließenden Pressekonferenz von Janet Yellen, könnte man sagen: man erwartet eigentlich gar nichts, mit Ausnahme der als sicher eingepreisten Zinsanhebung. Es soll, so die Einschätzung weit und breit, eine „dovishe Zinsanhebung“ werden, mithin also die Ansage, dass die Fed die Märkte nicht strapazieren wird.
„Dovishe Zinsanhebung“ bedeutet, dass die Fed zwar die Zinsen anhebt, in ihren „Projektionen“ aber den Märkten gleichzeitig signalisiert, dass ihr Tempo mögliher weiterer Anhebungen sehr langsam sein wird. Zum Beispiel, indem die Fed ihre Erwartung der Kerninfaltion für dieses Jahr oder auch doie nächsten Jahre leicht senkt (und damit die Notwendigkeit geringer erscheint, die Zinsen weiter anzuheben). Oder indem sie ihre Erwarutngen an die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes leicht senkt nach den zuletzt schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Aber alles eben nur leicht, nicht zu stark, weil man sonst auch wieder die Märkte verschrecken würde nach dem Motto: sehr her, die Fed ist pessimistisch!
Ein entscheidender Punkt ist die von der Fed geplante Bilanz-Reduzierung (die Fed hat derzeit eine Bilanz von 4,6 Billionen Dollar). Wird Yellen hier konkreter, also einen Zeitrahmen nennen und sich zum Umfang der geplanten Reduzierung äussern? Geht es nach der Markterwartung, wird das heute eher nicht passieren. Erwartet wird, dass Yellen hier allgemein bleibt und nur auf die Entwicklung der weiteren Konjunkturdaten verweisen wird.
Was aber, wenn Yellen doch konkret würde? Das wäre gewissermaßen das hawkishe Szenario: Yellen gibt klare Ansagen, wann was passieren wird. Mithin könnten also die Märkte, die das Thema Bilanzreduzierung der Fed auf die lange Bank geschoben haben, hier überrascht werden. Der einzige Grund, der für dieses Szenario sprechen könnte, ist die Tatsache, dass Yellen noch einmal Fakten schaffen will, bevor am 01.Februar 2018 ihre Amtszeit endet (trotz zuletzt freundlicher Aussagen von Trump über Yellen ist es unwahrscheinlich, dass Trump ihre Amtszeit verlängert).
Fed-Chefin Yellen
Foto: Federal Reserve
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Yellen und die Fed extrem dovish sind – also die Erwartungen an Inflation, US-Arbeitsmarkt und generell die Konjunktur stark nach unten nehmen nach den schwachen Daten zuletzt. Bis hin zu einem Ausbleiben der Zinsanhebung heute. Das wäre für die Märkte ein Schock, ein herber Abverkauf wäre die Folge. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich – aber eben nicht komplett auszuschließen. Die Anleihemärkte jedenfalls zeigen derzeit ein ähnliches Muster wie 2013, als Ben Bernanke die Märkte mit seinem „Taper Tantrum“ schockte:
TROUBLE? Bond market volatility drops to Taper-Tantrum lows ahead of #Fed meeting! pic.twitter.com/6vWbFc0sb4
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) June 14, 2017
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@ M.Fugmann,kürzlich war auf Ihrer Plattform ein Artikel über die vielen Arbeitslosen u.Stellen die nicht besetzt werden können, ich finde den Artikel nicht mehr,können Sie mir weiterhelfen ?
@Beobachter, vielleicht der:
http://finanzmarktwelt.de/sind-wir-nicht-klar-bei-verstand-wieso-hat-deutschland-bei-mehr-als-3-mio-arbeitslosen-1-mio-offene-stellen-neuer-rekord-58655/
oder der:
http://finanzmarktwelt.de/deutscher-arbeitsmarkt-im-rausch-was-stimmt-da-nicht-mit-der-zahl-der-offenen-stellen-53095/
Bei einem dovishen Ausblick gibt es keinen Abverkauf, eher eine Rallye Richtung 25.000 Punkte im Dow. Die einzige Chance ist nur wenn die Fed beginnt konkret zu werden was ihre Bilanz betrifft.
Abverkauf im USD, steigender EUR, Abverkauf beim DAX
Abverkauf im Dollar vielleicht, aber niemals DAX oder Wall Street.
@Marcus
Wall Street und DOW, niemals! Alle 4 Stunden ein neues ATH!! Die Kurve wird immer steiler, fast schon eine 90°-Steigung.
Das kann und wird niemals enden. NIEMALS!
@M.Fugmann,danke, ok, gefunden.
Wird morgen eigentlich gehandelt ? Sorry my google is broken