Anleihen

Die Inflation kommt mit großen Schritten – paradoxerweise eine schlechte Nachricht für Euro-Kurs..

Die Inflation kommt mit großen Schritten - in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, wie heute veröffentlichte Daten zeigen. Aber die EZB wird ihre Geldpolitik deswegen nicht so schnell ändern - und das dürfte den Euro nun unter Druck bringen..

FMW-Redaktion

Die Inflation kommt mit großen Schritten – darauf weisen zahlreiche Daten hin, die heute veröffentlicht wurden! So etwa Zahlen zu dwn HVPI-Verbraucherpreisen aus Deutschland, die um 14Uhr veröffentlicht werden. Aber es liegen schon zahlreichte Daten aus den einzelnen deutschen Bundesländern vor: Nordrhein-Westfalen +2,1% (Vormonat war +1,9%), Baden Württemberg +1,9%, Hessen +2,4%, Sachsen +2,3%, Brandenburg und Bayern jeweils +1,7%. Insgesamt könnten damit die Verbraucherpreise im gesamten Bundesgebiet um +2,1% gestiegen sein – die Schätzungen zuvor waren von +2,0% ausgegangen. So oder so: es wäre das erste Mal seit vier Jahren, dass die Inflation in Deutschland wieder eine 2 vor dem Komma hat!

Und für den Euro-Kurs ist das eine schlechte Nachricht, paradoxerweise! Normalerweise zwingt eine steigende Inflation eine Notenbank zu Zinsanhebungen, die dann den Kurs der jeweiligen Währung verfestigen. Aber diesmal ist das nicht so, weil die EZB in Gestalt von Mario Draghi klar gemacht hat, dass eine höhere Inflation in Deutschland kein Grund für eine Änderung der Geldpolitik darstellt, wenn sich die Inflations-Daten der Eurozone nicht angleichen. Zweites Argument der Notenbank: der Anstieg der Preise sei vorwiegend auf die gestiegenen Energie-Preise zurück zu führen, sonst gebe es kaum inflationäre Trends.

Mithin versteckt sich die EZB also idelogisch in einer Ecke und spielt das Spiel: ich halte die Hände vor´s Gesicht, dann sieht mich keiner – weil es ihr faktisch gar nicht mehr um das Ziel einer Preisstabilität von nahe 2% geht, sondern um die Ankurbelung der Wirtschaft in der Eurozone, was jedoch gar nicht ihr Mandat ist (siehe dazu auch den Artikel „Deutsche Inflation heute schon heute bei 2%? Warum Mario Draghi das nicht interessieren wird“.)

Wenn sich die Geldpolitik durch die EZB nicht ändert, diese vielmehr unverändert expansiv bleibt während die Inflation gleichzeitig stark steigt, dann führt das letztlich zu einer Entwertung des einzelnen Euros. So langsam scheint man das auch am Devisenmarkt zu „kapieren“:


(Euro-Dollar)

Und die Inflation beschleunigt sich auch in anderen Ländern der Eurozone massiv: so etwa in Belgien die Verbraucherpreise mit heute vermeldeten 2,65% – der höchste Wert seit Oktober 2012. Oder der ebenfalls heuite vermeldete Anstieg der Erzeugerpreise in Österreich um +0,6% zum Vormonat. Oder auch bei dem Problem-Kandidaten Griechenland: dort stiegen die Erzeugerpreise im Dezember sogar um +5,1% zum Vorjahresmonat – noch im Vormonat November war ein Rückgang zum Vorjahresmonat von -1,2% verzeichnet worden. Das ist nun der erste Anstieg der Erzeugerpreise in Griechenland seit dem Juli 2014. Alleine zum Vormonat November stiegen die Presie um stattliche +3,3%!

Haupttreiber der steigenden Preise im krisengeschüttelten Griechenland sind die Energiepreise, die um 13,2% zum Vorjahresmonat gestiegen sind. Gerade für arme Griechen sind solche Daten eine Hiobsbotschaft, schmälern sie doch die ohnehin geringe Kaufkraft weiter! Und, wie eben durchsickerte: die Gläubiger haben die Vorschläge der griechischen Regierung bezüglich des neuerlichen bail-outs zurück gewiesen – die Renditen für griechische Anleihen ziehen darauf hin stark an..



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

4 Kommentare

  1. Hmmm, die 1,9% kann ich kaum glauben. Ob man da vll um jeden Preis die 2 vor dem Komma verhindern wollte? So bleiben Bild und Co noch etwas länger ruhig:)

    1. *denn klar dürfte sein, dass man im Februar deutlich über den 2% liegen wird. Der Januar Rückgang ist ja eigtl. normal und die letzten Jahre durchweg vorhanden gewesen.

  2. Der Imperator des Römischen Reiches €uropäischer Nation,hat in seiner schier unerschöpflichen Weisheit &Gnade beschlossen dem ekelhaften deutschen Hansdelsüberschuss,den Garaus zu machen!Es scheint Ihm zu glücken.Mit seiner ostdeutschen Sekretärin für Agitation &Propaganda(Respekt,die Frau erfüllt Ihren Auftrag der beiden Erichs,nahezu 1 zu 1!),gelingt ihm die perfekte finanzielle Repression der Deutschen.Zinsen auf möglichst hohes Minus,Inflation auf 70er jahre Niveau,so geht €urorettung!Sche… nur,dass ich deutscher Nichtrisikosparer durch & durch bin.P.s.:Macht Euch um mich keine Sorgen.Mich,60,wird die Altersarmut vergeblich anheimsuchen.Ich fühle,als jahrzehntelanger,engagierter Betriebsrat aber immer noch für die nachkommende Belegschaft & sehe das ja auch bei meinen 2 Kindern.Egal ob Schulz,Gabriel,Steinbrück/meier,Wagenknecht oder Petrymeuthengauland.Die neokonservative,alternativlose Arbeitnehmervernichtungspolitik der Raute muss weg.Definitiv!Ho,ho,Ho-Tschi Minh!Kenn ich aus meiner frühen Jugend,ohne je daran gedacht zu haben,dass mich diese erzkommunistischen Staaten jemals in meiner kapitalistischen Grundeinstellung rechts überholen werden.So kann man sich irren!Ich bitte um Entschuldigung,wenn Leser den Eindruck haben,dass da wieder mal einem Gruftie der Gaul durchgegangen ist!Ich bitte Euch in Eurem eigenen Interesse.Passt ständig höllisch auf.Die CDU/CSU Wohlfühlapp,kann auch in der nächsten Kapitulation Deutschlands enden.Gelegentlich denke ich,dass das Deutschlands Schicksal ist & immer wieder sein wird!

    1. Leider haben sie vollkommen Recht. Supermario wurde von zionistischen Bankstern eingesetzt um Euroland den Garaus zu machen, und er macht seine Sache sehr gut. Da ich auch nicht mehr der Jüngste bin kann ich nur hoffen dass die jüngere Generation sich eines Tages erhebt und dem ausbeuterischen System mit Hilfe der Mistgabeln und Äxten ein Ende bereitet. Leider wird es vermutlich sehr blutig werden, da die selbsternannte Elite ihre Plätze sicher nicht freiwillig räumen wird.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage