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Die Korrelation von Dollar und Öl – ein kleiner aktueller Denkanstoß

Sie kennen die Korrelation: Rohstoffe werden in US-Dollar gehandelt, die echten Produkte wie auch die Terminkontrakte. Folglich müssen von der Grundtheorie und Grundtendenz her bei...

FMW-Redaktion

Sie kennen die Korrelation: Rohstoffe werden in US-Dollar gehandelt, die echten Produkte wie auch die Terminkontrakte. Folglich müssen von der Grundtheorie und Grundtendenz her bei drastisch steigendem US-Dollar die gegen ihn gehandelten Rohstoffe im Preis fallen. Dieser Langfristchart von 2013 bis heute zeigt die Korrelation von Dollar gegen Öl sehr gut. Euro vs US-Dollar (EURUSD) in schwarz gegen den WTI-Ölpreis in orange. Die Preise verlaufen deshalb parallel, weil hier der Euro die zuerst genannte Währung im Währungspaar EURUSD ist. EURUSD spiegelt also die Bewegung des Euro gegen den US-Dollar wieder. Also geht die langfristige Euro-Schwäche gegen den Dollar 1:1 mit der Schwäche von Öl gegen den Dollar.

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Nur im Sommer 2015 sieht man (erster Kreis), wie sich der Ölpreis zweitweise abkoppelte, dann aber wieder zur Korrelation zum Dollar zurückkehrte. Und jetzt ganz aktuell (zweiter Kreis) erleben wir das selbe. Der Euro wird wieder schwächer nach der Trump-Wahl, während alle Welt flehentlich eine Einigung der OPEC am 30. November erwartet – das treibt den Ölpreis bei gleichzeitig sehr starkem Dollar! Also zwei Fundamental-Ereignisse, die aktuell diese Korrelation aufheben.

Was lernen wir daraus? Gilt die Langfrist-Korrelation über Fundamentaldaten hinaus auch weiterhin, ist es durchaus wahrscheinlich, dass sich der Ölpreis wie letztes Jahr auch wieder zurückbegibt in die Parallelbewegung zum starken Dollar. In diesem zweiten Chart seit August sieht man wie Öl sich im Oktober schon einmal abkoppelte, um dann wieder zurückzufinden zur Korrelation. Direkt zur Präsidentschaftswahl in den USA brach diese Verbindung erneut auf und springt nun weiter auseinander dank der OPEC-Hoffnungen. Kann dieser Split so bleiben? Können diesmal die Fundamentaldaten siegen? Historisch gesehen ist das wenig wahrscheinlich, aber was wissen wir schon. Was meinen Sie?

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1 Kommentar

  1. Ich z.B. meine (nachdem ich mir wegen eurer
    Toblerone-Abbildung) erst mal einen Doppelkeks zugeführt habe), das da was dran ist.

    Aber – ohne Aber gehts bei mir selten – aber es könnte sich natürlich eben so gut der Ölpreis auf dem höheren Niveau stabilisieren und der Euro hingegen wieder drastisch steigen bzw. der Dollar demgegenüber fallen.
    Z.Bsp, wenn Renzi das Referendum doch gewinnt.
    (wurde an anderer Stelle ja angemerkt)

    Dann wäre die Korrelation auch wieder hergestellt.
    Allerdings glaube ich, dass die Argumente von FMW für einen wieder nachgebenden Ölpreis viel schwergewichtiger sind.

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