Anleihen

Die letzte, wirklich allerletzte Deadline für Griechenland

Von Markus Fugmann

Neuer Tag, neue Fristen für Griechenland: die Produzenten des Fernsehfilms „Und täglich grüßt das Murmeltier“ müssen prophetische Gaben besessen haben. War zuvor eigentlich der 20.April der letzte, wirklich allerletzte Tag für Griechenland um eine detallierte Reformliste vorzulegen, so ist der Termin nun semi-offiziell auf den 11.Mai verschoben worden: an diesem Tag trifft sich die Eurogruppe erneut – das Treffen der Finanzminister in Riga am kommenden Freitag ist damit weitgehend bedeutungslos geworden.

Geholfen bei der erneuten Verschiebung der Deadline hat offenkundig das Dekret der griechischen Regierung, wonach staatliche Einrichtungen und Lokalverwaltungen ihre Barreserven an die Zentralbank des Landes überweisen müssen. Gut zwei Milliarden Euro dürften so generiert werden, damit könnte Griechenland nach Zahlung von Gehältern und Pensionen (ca. 1,7 Milliarden Euro) sowie Kreditrückzahlungen an den IWF wohl bis Mai finanziell überleben.

Die neue Einnahmequelle Athens scheint jedoch der Kompromißbereitschaft der griechischen Regierung nicht eben förderlich gewesen zu sein. So sagte der Leiter der Euro-Arbeitsgruppe, Thomas Wieser, in einem ORF-Interview, dass die Reformvorschläge Griechenlands nach wie vor auf sich warten ließen:

„Die Uhr tickt schon, in Riga wird es keine neue Liste geben, aber im Laufe des Monats Mai muß es dann endgültig so weit sein“.

Heute um 15.00Uhr, das wurde soeben gemeldet, soll es zu einer Telefonkonferenz der Eurogruppe kommen. Die Uhr tickt schon – schon ziemlich lange, könnte man denken..



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