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Die Russland AG : Gazprom bald mit KGV 1 ?

Am 09.12. hatten wir unter der Headline Gazprom – wenn sich die Weltpolitik in einem Aktienkurs widerspiegelt über das lächerlich niedrige KGV von Gazprom berichtet. Wir hatten Dividendenjägern ans Herz gelegt sich diese Aktie näher anzuschauen mit einem eKGV von 2,4. (damals Kurs 4 Euro – rot eingekreist) Innerhalb dieser einen Woche hat der Aktienkurs weitere 25 % verloren, im Abwärtssog von Rubel-Abwertung, Ukrainie-Krise, Sanktionen und Rezession in Russland.

Aber unsere Kernthese hat sich nicht geändert. Auch wenn Gas sich am Ölpreis orientiert und der schwächere Rubel massive Probleme bereitet – Gazprom macht seinen Schnitt. Fällt die Aktie weiter wie bisher, bekommt man die Aktie bald zum KGV von 1 (noch hört es sich wie ein Witz an) und hat mal platt gesagt nach der ersten Dividende seinen Aktienkaufbetrag wieder raus. Wo gibt´s denn sowas ? Normalerweise regulieren sich niedrige KGVs immer von alleine – Fonds und vorausschauende Anleger suchen immer und überall nach niedrigen KGVs und kaufen diese Werte, wodurch die KGVs automatisch wieder auf ein „normales“ Niveau von 10-15 steigen.

Worauf warten also all die Profi-Anleger und Fondsmanager ? Wovor haben sie Angst – was kann passieren ? Wenn es mit Russland einen 3. Weltkrieg gibt, ist es wohl eh egal, welche Aktien besitzt oder nicht. Putin könnte von jetzt auf gleich sagen „wir enteignen alle ausländischen Gazprom-Aktionäre ohne Entschädigung“. Natürlich eine reine Theorie – aber was wäre die Folge ? Die Isolierung Russlands wäre komplett – kein Cent würde mehr nach Russland fließen, kein Yuan, keine Rupie, nichts. Und das würde Putin wohl kaum riskieren.

Diverse Bankanalysten und Börsenexperten raten derzeit vorsichtigen Anlegern : „Finger weg von Gazprom“. Das ist ja auch richtig ! Wenn man das Risiko nicht scheut, sollte man genauer hinschauen – denn die, die am Ende viel gewonnen haben, waren am Anfang die, die viel riskiert haben.

Noch eine beruhigende Nachricht zum Schluss. Der beste Kontraindikator – die Empfehlungen von Bankanalysten – spricht für Gazprom. Denn jetzt, wo nach 6 Monaten stetigen Fallens die Aktie 50 % an Wert verloren hat, kommen nach und nach Bankanalysten auf die Idee ihre Einstufungen von Kaufen auf Halten zu ändern oder von Hold auf Sell. Dazu braucht man keine Bankanalysten. Wem es um die Kursverluste/Gewinne bei Gazprom geht, sollte sich auf solche Analysen nicht verlassen – wer braucht einen Feuerwehrmann, der beim Beginn des Brandes eintrifft und mit dem Löschen erst beginnt, wenn das Haus komplett abgebrannt ist…
Gazprom



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