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Donald Trump: Unangenehme Wahrheiten über Mexiko, US-Arbeiter und die Air Force One?

Ist es mangelnder Patriotismus, Dummheit, oder einfach nur die brutale schockierende Ehrlichkeit, die den Konzernboss von United Technologies (UT) dazu verleitet hat in einem...

FMW-Redaktion

Ist es mangelnder Patriotismus, Dummheit, oder einfach nur die brutale schockierende Ehrlichkeit, die den Konzernboss von United Technologies (UT) dazu verleitet hat in einem CNBC Live-Interview zu sagen die Krankenstände mexikanischer Arbeiter seien viel niedriger als die in den USA, die Arbeiter dort seien für Fließband-Tätigkeiten viel besser geeignet, und auch seien einfache Fabrik-Tätigkeiten etwas, was viele US-Arbeiter anscheinend nicht als sonderlich attraktiv betrachten würden?

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Donald Trump. Foto: Michael Vadon/Wikipedia (CC BY-SA 2.0)

Und das sagt der UT-CEO ganz kurz, nachdem er sich mit Donald Trump darauf geeinigt hat, dass man rund 1.000 Fabrik-Arbeitsplätze in den USA behält, und eben nicht wie bisher geplant nach Mexiko verlagert. Verdammt ungeschickt, kann man sagen – hätte er doch einfach gar nichts gesagt. Sein Auftritt war ungefähr so, als hätte der VW-Chef um 20 Uhr in der n-tv Telebörse gesagt wegen der faulen Arbeiter in Wolfsburg und deren mangelnder Motivation verlege man die Jobs nach China. Donald Trump wird sich sowas merken… denn gerade er spricht fast in jeder Rede und jedem Interview von „the good and wonderful People of the State of…“ und „the wonderful state of“, womit er jedes Mal den Menschen und ihren einzelnen Regionen in den USA ein gutes Gefühl geben will.

UT-CEO Greg Heyes sagte die Lohnkosten in Mexiko seien 80% niedriger als in den USA, was objektiv nicht wiederlegt werden kann. Aber eben auch der Krankenstand sei mit nur 1% deutlich, deutlich, deutlich niedriger als in den USA. Die Mitarbeiterfluktuation liege auch nur bei 2%, womit wohl umgekehrt eine deutlich höhere Fluktuation in den USA gemeint sein soll. Man müsste 16 Millionen Dollar extra in das Werk in Indiana investieren um die Produktivität zu erhöhen. Man müsse die Kosten-Differenz zu Mexiko dadurch verringern. Dabei gehe es um Automatisierung, und am Ende auch wieder weniger Jobs in Indiana. Damit meint Hayes wohl, dass Trump erstmal die Jobs am Standort gehalten hat mit seinen 7 Millionen Dollar-Steuergeschenken – langfristig aber werden wohl durch Automatisierung viele davon wieder verloren gehen.

Auch geht Hayes nochmal auf den unausgesprochenen Deal zwischen ihm und Trump ein. United Technologies erhalte sehr viele Regierungsaufträge, so Hayes. 10% des Umsatzes basiere darauf. Naja, und niedrigere Steuern durch Trump usw würden der Firma ja auch weiterhelfen. Im Klartext: Es gab eine unausgesprochene Drohung. Verlegst Du diese Jobs, gehen Pentagon-Aufträge vielleicht an die Konkurrenz. Aber darauf explizit angesprochen, verneinte er das natürlich – anders ging es auch nicht. Ab Minute 6:30 können Sie die Originalaussagen im Video verfolgen.

Auch aktuell ein kleiner Aufreger in den USA ist Donald Trumps´s heutige Äußerung zur Neu-Entwicklung des Präsidenten-Flugzeugs „Airforce One“. Er sei dafür diesen Auftrag für Boeing zu stornieren, da bereits 4 Milliarden Dollar Entwicklungskosten entstanden seien. Dazu sagte er (siehe Video): Er sei dafür, dass Boeing Geld verdiene, aber bitte nicht so viel (auf Steuerzahlerkosten). Wie sehr ihn seine Wähler dafür lieben, zeigen nach gerade mal zwei Stunden Veröffentlichung bereits 11.000 Retweets und 33.000 Likes auf Twitter. Die Reaktion der Boeing-Aktie: Vorhin kurz nach Eröffnung -1,3%. Ein kleiner Aufreger – spürbar, aber nicht zu sehr. Noch darf Trump die Order nicht selbst stornieren – erst ab Januar.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/806134244384899072



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