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Donald Trump will Janet Yellen loswerden!

FMW-Redaktion

Jetzt ist es gewissermaßen offiziell: Donald Trump wird, sollte er US-Präsident werden, Janet Yellen absetzen. Das erklärte er in einem Interview mit einem amerikanischen Magazin, das erst im Laufe der Woche veröffentlicht wird .

Und so furchtbar unwahrscheinlich ist es nicht, dass Trump ins Weiße Haus einziehen wird – die Vorwahlen der Republikaner dürfte der Exzentriker ziemlich sicher gewonen haben – wenn denn die Partei bei ihrem Konvent im Juni in Cleveland nicht doch einen Weg findet, seine Kandidatur zu verhindern (was allerdings ein großes Risiko für die Partei wäre).

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Donald Trump will Janet Yellen loswerden – weiß aber eigntlich nicht genau, warum
Foto: Michael Vadon, Flickr, Creative Commons

Trump lobte Yellen mit lauwarmen Worten, machte aber gleichzeitig auch klar, dass er den Posten anders besetzen würde („put other people in“). Er werde sich mit ganzer Kraft darüber hinaus für Vorschläge einsetzen, die die Macht der Fed begrenzten – etwa durch eine enge Kontrolle der Handlungen der Notenbank durch den Kongreß.

Gleichzeitig aber scheint auch Trump ein Anhänger der Nullzins-Politik der Fed zu sein: es sei das Beste für die USA, wenn die Zinsen niedrig seien. Denn das mache die enorme Schuldenlast der USA tragfähiger, ausserdem erlaube es, wichtige Bereiche wie das Militär zu unterstützen oder Investitionen in die marode Infrastruktur des Landes zu finanzieren, wenn das Geld nicht durch höhere Zinsen zur Tilgung der Schuldenlast eingesetzt werden müsse. Denn bei einer so hohen Schuldenlast seien Leitzinsen von 3% oder 4% angsterregend („scarry“). Ausserdem erlaube es vielen Amerikanern, ihre Schulden besser abzutragen, etwa wenn sie ein Haus gekauft hätten.

Warum Janet Yellen dann eigentlich abgelöst werden müßte, geht aus diesen Aussagen von Trump nicht wirklich stringend hervor. Als einzige Begründung nannte Trump nebulös, dass es einige gute Dinge gebe, die die Notenbank machen könne, die aber nicht getan würden. Was genau die Notenbank tun könne bleibt bei den Aussagen Trumps völlig offen.

Trump vergoß gleichwohl auch Krokodilstränen über die Opfer der Nullzinspolitik. Gegenüber Amerikanern, die ihr ganzes Leben gearbeitet und für ihre Rente gespart hätten, sei die Nullzinspolitik zutiefst ungerecht. Sie hätten stets brav ihre Schulden bezahlt, würden aber nun Probleme mit der Rente bekommen aufgrund der ultraniedrigen Zinsen.

Mit den eher windelweichen Aussagen Trumps verfestigt sich der Eindruck, dass das Programm Trumps darin besteht, eigentlich gar kein Programm zu haben. Er sei – so hat es der Schriftsteller T.C. Boyle formuliert, der Trump bei einer Veranstaltung kennen gelernt hatte – ein ziemlich anarchistischer Punk, dessen Programm eben darin bestehe, keines zu haben..



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10 Kommentare

  1. Da merkt man wieder, das Trump nicht so wirklich „helle“ ist: er muss die Organisation abschaffen, nicht nur den Frontkasper.

  2. a) „ein ziemlich anarchistischer Punk, dessen Programm eben darin bestehe, keines zu haben..“ Es hätt mich ja auch gewundert, wenn die „FMW-Redaktion“, wer dies Thema auch immer behandelt, dem Trump nicht noch eins zwischen die Zähne haut.
    b) Was dabei komischerweise immer übersehen und unbeachtet bleibt, warum soviele Amis diesen anachrischtischen Punk wählen. Sind die alle verrückt, im Gegensatz zu der Redaktion? Oder ist nicht einfach die Regierung so schlecht und verlogen, daß es jemanden braucht, der etwas ändert, egal wie? Packt er nicht auch genau die heißen Eisen an, die die Bitch-Redaktionen unserer Lügenpresse wegen Karriere und Kohle nicht anfassen? Entmachtung der Fed, lügende Regierung, mehr Freiheit und Unabhängigkeit der Bürger, weg vom Zwangsstaat (Zwangskrankenversicherung, die viel kostet und nix bringt außer Überwachung der privaten Vermögen!)… Das wünschen sich die Amis. Und da passt Hillary. Seine Gegner können also nur versuchen, ihn mit Dreckwurfschleudern loszuwerden, z.B. beschimpfen mit „anarchistischem Punk“. Ein Argument gegen seine Politik ist es nicht gerade, eher ein Totschlagargument wie Nazi, Fremdenhasser oder rechtsradikal. Tja, viel mehr Schlagkräftiges fällt diesen Dreckschleudern eben nicht ein. Denn das es böse oder unbegründet ist, Yanet Ellen loszuwerden, und mit ihr diese ganze GoldmanSachs-Elite, wünscht sich ja auch Marc Faber. Noch so ein anarchistischer Punk. Denn die Notenbanken bereichern die Reichen und verarmen die Armen. Das man aus dieser Sackgasse (Hohe Schulden, Entwertung der Guthaben) nur schwer rauskommt. Der verehrte Schreiberling hier hat ja auch keine Idee zur Lösung beigesteuert. Oder hab ich was übersehen? Vielleicht plant Trump ja die Entwertung der Schulden der USA gemäß dem Motto, der Dollar ist unsere Währung aber euer Problem.

    1. Die einzige „Dreckschleuder“ sehe ich in Ihren emotionsüberzogenen „Beiträgen“, welche die ursprünglichen Artikel auf welche Sie sich beziehen mögen, bei weitem in den Schatten stellen. Ganz persönlich: Sie nerven!

      1. Vollste Zustimmung!

        Es gibt kaum eine Finanzseite, die so herrlich gelassen geistreich und zugleich fundiert Themen aufbereitet wie FMW.

        Das sollte man mehr würdigen, denn das ist alles andere als einfach !

        Obwohl auch ich gestehen muss, dass ich mich mit „Experiment Trump“ zunehmend anfreunden kann, je länger mich das Thema beschäftigt …

      2. So richtig Argumente haben Sie nicht. Ich sei emotionsüberzogen.
        Aber den Ausdruck: „ein ziemlich anarchistischer Punk“ finden sie ok.
        Alles im Gleichgewicht?

        Primitiver gehts nicht mehr. Immer dieses „Du bist doof…“ Bullshit, auf englisch.

        1. @sabine, der Begriff „anarchistischer Punk“ über Trump ist vom Schriftsteller T.C.Boyle – der viel Sympathie für Punks hat – der Begriff ist also positiv gemeint; er meinte, Trump sei ihm sympathisch gewesen..

        2. Zum einen liefern Sie alle Ihre Argumente dazu selbst ab, zum anderen schreibe ich in deutscher Sprache. Sie sind mental vollkommen verwirrt.

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