Aktien

Dumm gelaufen: weltgrößter staatlicher Pensionsfond verliert 64 Milliarden Dollar

FMW-Redaktion

Der weltgrößte Pensionsfond, der staatliche japanische Pensionsfond GPIF, hat im dritten Quartal einen herben Verlust einstecken müssen und 64 Milliarden Dollar verloren, wie vor wenigen Minuten veröffentlichte Daten zeigen. Das ist der erste Quartalsverlust des GPIF seit dem Jahr 2008. Die Verluste resultieren dabei aus Aktienpositionen des Fonds: rund 8 Billionen Yen verlor GPIF mit ausländischen und japanischen Aktien, 241 Milliarden Yen mit ausländischen Staatsanleihen. Leichte Gewinne brachten hingegen die japanischen Staatsanleihen, die den Verlust jedoch bei weitem nicht kompensieren konnten.

Der GPIF hatte seine Aktienquote im Oktober des letzten Jahres verdoppelt, da vor allem der Markt für japanische Staatsanleihen durch die massiven Käufe der Bank of Japan im Rahmen ihres QE-Programms weitgehend illiquide geworden ist. Zumindest kurzfristig aber scheint das keine wirklich gute Idee gewesen zu sein: der GPIF verlor 13% mit japanischen Aktien und 11% mit seinem globalen Aktienportfolio. Auch mit ausländischen Staatsanleihen fuhr der Fond leichte Verluste ein, sodass das Ergebnis aus dem dritten Quartal diesen Jahres das drittschlechteste in der Geschichte des GPIF ist (schwächer nur nach dem 11.September 2001 und 2008 auf dem Hochpunkt der Finanzkrise).

Insgesamt verwaltet der größte staatliche Pensionsfond der Welt 1,1 Billionen Dollar – und hat nun einen Verlust von 5,6% erlitten im letzten Quartal. Der GPIF bildet bei seinen Aktienengagements meist die Indizes ab, betriebt also keine aktive eigene Auswahl der Aktien. Die schwache performance zeigt, dass die Verstärkung von Risikopositionen wie Aktien zu herben Verlusten führen kann, wie schon Daten aus dem Oktober vom norwegischen Pensionsfond gezeigt haben, der im dritten Quartal 4,9% verloren hatte und mit seinen Aktienpositionen einen Verlust von 8,6% eingefahren hatte.



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1 Kommentar

  1. Man sollte immer auch dazu sagen, wieviel der Fonds zuvor pro Quartal erwirtschaftet hat. Das relativiert diese reißerische Aussage gewaltig (bis hin ins Absurde), da es in Q3 logischerweise eine weltweite Korrektur an den Aktienmärkten gab. Und zuvor eben Rekordkurse…

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