Aktien

Elliott-Wave-Theoretiker erwartet Abverkauf an den Märkten

Von Markus Fugmann

Brian Whitmer, Europastratege von Elliott Wave International, erwartet einen massiven Abverkauf bei den wichtigsten Aktienindizes. Whitmer hatte in seinem Dezember-Report die Aufhebung der 1,20-Untergrenze beim Euro-Franken richtig vorhergesagt und genießt nicht zuletzt deshalb großes Ansehen bei Analysten.

Die vom Amerikaner Ralph Nelson Elliott in den 1920er-Jahren entwickelte Wellen-Theorie wurde in den 1970er-jahren vorwiegend durch den Bestseller-Autor Robert Prechter „wiederbelebt“ – Prechter hatte die Firma Elliott Wave International 1979 gegründet und gilt als der „Guru“ bei den Elliott-Wave-Chartanalysten. Wesentlicher Voraussetzung der Elliott-Wave-Theorie ist, dass die Märkte deutlich stärker von Stimmngen der Investoren als von Fzndamentaldaten getrieben werden – eine Annahme, die sich in dem derzeitgen Umfeld bestätigt: die Aktieninidzes auf Allzeithoch, während die globale Konjunktur weit entfernt von irgendwelchen Hochs ist.

In einem Interview mit der Schweizer „Finanz und Wirtschaft“ vertritt Brian Whitmer die durchaus ungewöhnliche These, dass die Märkte nicht durch die Notenbanken getrieben seien, sondern die Notenbanken durch die Märkte. So habe beispielsweise die Schweizer Notenbank auf Druck der Märkte die Untergrenze von 1,20 Euro-Franken aufheben müssen. Die Notenbanken seien nicht in der Lage, Inflation und Kreditwachstum zu erzeugen, weil die Verschuldung zu hoch sei.

Zwar seien, so Whittmer, die Aktienindizes auf Allzeithochs, dies gelte jedoch nicht inflationsbereinigt. Whittmer erwartet einen heftigen Abverkauf der Aktienmärkte und verweist als Begründung auf die Entwicklungen am ungleich größeren Anleihemarkt:

„Im Anleihenmarkt schichten die Anleger aus hochverzinslichen in sichere Papiere um, was sich in steigenden Kreditrisikoprämien äussert. Das Gleiche passierte im Jahr 2007. Damals wies der Anleihenmarkt fünf Monate Vorlauf auf den Aktienmarkt auf, der weiter avancierte. Auch jetzt hat der Anleihenmarkt gedreht, während die Börsen neue Höchst erklimmen.“

Auch für Gold ist Whittmer nur sehr verhalten optimistisch: er erwartet zwar für die nächsten Monate einen Anstieg, geht dann jedoch von einer weiteren Abwärtswelle aus.



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