Europa

EU-Bruttoinlandsprodukt: Was uns diese Statistik sagen will

In der EU gibt es derzeit eine erstaunliche zweigeteilte wirtschaftliche Entwicklung, die in der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Erstmal die Fakten: Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone...

FMW-Redaktion

In der EU gibt es derzeit eine erstaunliche zweigeteilte wirtschaftliche Entwicklung, die in der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Erstmal die Fakten: Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone wuchs im 2. Quartal um 0,3% im Vergleich zum Vorquartal – im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,6%. In der Gesamt-EU waren es +0,4% und +1,8%. Entscheidender Treiber für das BIP-Wachstum waren die Exporte. Eurostat im Zitat:

„Im zweiten Quartal 2016 stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Euroraum um 0,2% und in der  EU28 um 0,4% (nach +0,6% bzw. +0,7% im Vorquartal). Die Bruttoanlageinvestitionen blieben im Euroraum unverändert und stiegen in der EU28 um 0,2% (nach +0,4% bzw. +0,1%). Die Ausfuhren erhöhten sich sowohl im Euroraum als auch in der EU28 um 1,1% (nach 0,0% bzw. +0,1%). Die Einfuhren stiegen im Euroraum um 0,4% und in der EU28 um 0,6% (nach -0,1% bzw. +0,1%).“

Was verrät uns diese Grafik? Das Wirtchaftswachtsum in Osteuropa scheint verdammt gut zu laufen, ganz im Gegensatz zu Westeuropa. Unsere östlichen Nachbarn quasi als Block brummen gut. So liegen Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Rumänien zusammen an der Spitze des BIP-Wachstums! Auf der Landkarte Europas betrachtet ergibt das einen geschlossenen Raum, der kräftig wächst. Bei diesen Ländern liegt das Quartals-Wachstum zwischen +0,9 und +1,5%.

Auch Spanien legt gut zu mit +0,8%. Warum aber liegt dann der Durchschnitt in der Eurozone bei nur +0,3%? Nun ja, Deutschland liefert nur +0,4% Wachstum. Und ganz links in der Grafik sieht man: Italien und Frankreich als bevölkerungsstarke Flächenstaaten ziehen den Schnitt mit ihrem Nullwachstum von genau +0,00% Veränderung kräftig runter! Der Chart zeigt beim quartalsweisen Wachstum einmal den Einbruch während der Finanzkrise 2008. Danach sieht man aber ein konstantes Mini-Wachstum, das nicht nach oben ausbricht – und so geht das nun seit sieben Jahren!

BIP 1
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Beim Vergleich auf Jahresfrist (rechte Leiste in der Grafik unten) schneiden die osteuropäischen Ländern ebenfalls deutlich besser ab. Ohne diese Entwicklung sähe es mit dem BIP in der Gesamt-EU aber mal verdammt düster aus!

BIP 2
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