FMW-Redaktion
Vorhin hatten wir schon über die aktuellsten Verbraucherpreise für die Eurozone berichtet. Jetzt werfen wir noch mal einen etwas genaueren Chart-Blick auf diese Zahl. -0,1% im Vergleich zum Mai 2015 – dort verharrt die Inflation. Den vierten Monat in Folge gibt es gar kein Wachstum mehr – da könnten die Damen und Herren bei der EZB eigentlich nicht von einem erfolgreichen Anleihekaufprogramm und erfolgreichen Negativzinsen reden, aber sie tun es trotzdem – nach wie vor schlagen die Energiepreise voll zu mit einem satten Minus von -8,1%. Aber gerade die Maßnahmen der EZB sollten doch hiergegeben wirken – tun sie aber nicht.
In diesem von der EZB heute aktualisierten Chart sieht man im roten Kreis sehr gut das de facto Einschlafen der Inflation bei 0 bzw. kurz unter 0%. Darüber sieht man als rote Linie die Zielmarke der EZB – wann wird die jemals erreicht werden?
In Sachen Arbeitslosigkeit ist man bei Eurostat wohl so stolz auf die aktuellsten Zahlen, dass man ähnlich wie Statistiker in den USA Linien in die Charts einzeichnet um zu illustrieren, seit wann dies der tiefste Stand der Arbeitslosigkeit ist. In diesem Fall wo es um die April-Arbeitslosigkeit für EU + Eurozone geht, gibt es seit den Hochs aus 2013 bei 11% und 12% in der Tat in kleinen Schritten gute Fortschritte – aktuell liegt man bei 8,7 und 10,2%, was der niedrigste Stand ist seit 2009 und 2011. Also, es geht vorsichtig bergauf in der EU – wobei wir wie immer bei diesen Zahlenwerken anmerken möchten, dass die EU-Arbeitslosenstatistik uns deutsche Betrachter täuschen kann – denn sie basiert auf Zahlen, die wir in Deutschland als „Erwerbslosigkeitsstatistik“ kennen. Denn bei Eurostat hat Deutschland 4,2% Arbeitslosigkeit, und bei der Bundesagentur für Arbeit waren es im April 6,3%. Also, bitte immer darauf achten, dass man bei den EU-Zahlen gut und gerne pauschal 30% draufrechnen kann (bei den deutschen Zahlen geht die Spanne gerade weiter auseinander). Aber die Entwicklung an sich ist in der Tat positiv zu sehen, auch wenn vor allem Spanien und Griechenland noch einen verdammt weiten Weg vor sich haben.
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