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Euro-Dollar: Das kann bis 1,12 oder 1,14 gehen!

Der Euro hat gegenüber dem Dollar nun endlich den Bereich 1,0820 überwunden. Und wie die Dinge stehen, war das noch lange nicht alles! Warum? Schlicht die technische Ausgangslage auf der einen Seite, und ganz pragmatische Überlegungen zur Geldpolitik etwa der EZB auf der anderen Seite..

FMW-Redaktion

Der Euro hat gegenüber dem Dollar nun endlich den Bereich 1,0820 überwunden. Und wie die Dinge stehen, war das noch lange nicht alles!

Warum? Schlicht die technische Ausgangslage auf der einen Seite (dazu gleich mehr), und ganz pragmatische Überlegungen zur Geldpolitik etwa der EZB auf der anderen Seite. Denn so, wie die Dinge derzeit stehen, hat die EZB den Hochpunkt der ultralaxen Geldpolitik überschritten, ab jetzt geht es vermutlich langsam, aber sicher in die andere Richtung. Zuerst wird die Notenbank vermutlich den Einlagesatz von derzeit -0,4% anheben, dann das QE zurück fahren oder beenden etc. Das heißt: das Potential, dass da noch mehr an lockerer Geldpolitik kommt ist fast null, aber nach oben sehr viel Luft.

Bei der Fed ist das zwar auch möglich, aber vielleicht kommt es doch ganz anders. Vermutlich deshlab, weil der bisher dominante Reflations-Trade in sich zusammen fällt, weil es eben nicht so ist wie lange angenommen: Trump packt den großen Stimulus aus, daher boomt die Wirtschaft, daher muß die Fed die Zinsen anheben etc. etc. Vielleicht war es das schon in Sachen Zinsanhebungen, vielleicht kommen noch ein oder zwei Schritte, aber vermutlich hat die Konjunktur in den USA ihren Zenit schon überschritten, und wenn Trump dann nicht halten kann, was er versprochen hat, wird es nichts mit dem Höhenflug des Dollars, mit dem alle so fest gerechnet hatten.

Ein wichtiger Punkt für den Dollar ist die Importsteuer: käme sie, müssten amerikanische Firmen, die Waren importieren, diese Steuer bezahlen (ca. 20%), wodurch erheblicher Dollar-Bedarf entstünde. Nun aber ist der American Health Care Act am Widerstand des rechten Freedom Caucus innerhalb der Republikaner gescheitert – und diese Gruppe ist auch klar gegen eine Importsteuer. Mithin ist also eine solche Importsteuer unwahrscheinlicher geworden, und damit auch ein wichtiges Pro-Dollar-Argument.

Von der technischen Seite sieht es so aus: der Euro erreicht den höchsten Stand seit November und überwindet dabei den 200-Tages-Durchschnitt:

Und hat dabei eine sogenannte inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet, die mit dem Bruch der Nackenlinie bei 1,0800-1,0820 komplettiert ist:

Nun kann man in der Regel sagen: ein Klassiker ist, dass bei einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation der Kurs den Abstand zwischen der Nackenlinie und dem Kopf noch einmal nach oben projiziert. Da der Kopf knapp unter der Marke von 1,04 ist, die Nackenlinie im Bereich 1,08-1,0820, heißt das: da sind noch einmal gut 400 pips nach oben drin. Also etwa bis in den Bereich 1,12 als Mindestziel, das kann sich dann bis in den Bereich 1,14 ausdehnen (aber da ist dann sehr wahrscheinlich erst einmal Schluß!).

Nun ist es durchaus möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass der Kurs zuvor noch einmal bis oder in Richtung der Nackenlinie zurück fällt, also noch einmal eine Abwärtskorrektur bis 1,08-1,0820 zeigt. Aber spätesten da sollte die Gemeinschaftswährung dann den nächsten Schub nach oben starten..

Massive Rally, isn´t it, Donald? So sad..



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2 Kommentare

  1. Sehr gut FMW! Den vorstehenden Betrachtungen schließe ich mich an und sehe auch eher einen steigenden Euro.

  2. Wird der Euro am Mittwoch eigentlich nicht einbrechen, sowie Pfund?

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