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Europas Negativzins-Initiator Nummer 1: Keine Trendwende in Sicht!

Wen können wir mit "Negativzins-Initiator Nummer 1" wohl meinen? Wer ist der Vorreiter, wer haut am Kräftigsten drauf bei Negativzinsen in Europa? Mit derzeit -0,75% Zinsen...

FMW-Redaktion

Wen können wir mit „Negativzins-Initiator Nummer 1“ wohl meinen? Wer ist der Vorreiter, wer haut am Kräftigsten drauf bei Negativzinsen in Europa? Mit derzeit -0,75% Zinsen und einem ganz klaren aktiven Bekenntnis hierzu ist die Schweizerische Nationalbank (SNB) der Verfechter von Negativzinsen in Europa, auch wenn man nicht in der EU ist. Aber man strahlt mit dem Konzept an sich auf alle anderen Notenbanken in Europa ab, ganz klar.

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SNB-Chef Thomas Jordan. Foto: SNB

Die Sichtweise, dass der Negativzins weiter nötig ist, und dass sich daran so schnell nichts ändern wird, bekräftigt SNB-Chef Thomas Jordan heute ganz frisch gegenüber schweizerischen Medien wie der Basler Zeitung. Dabei geht es der SNB wie schon diverse Male betont darum der Stärke des Schweizer Franken entgegenzuwirken. Die Politik der SNB sei auch weiterhin „darauf ausgerichtet den Druck auf den Franken zu reduzieren“. Der Negativzins bleibe für die SNB das zentrale Element ihrer Geldpolitik.

Aus ihren fortlaufenden Interventionen am Devisenmarkt um den Kurs des Franken eigenhändig zu beeinflussen, macht die SNB ja immer gerne ein Geheimnis. So auch heute. Ob man beim zuletzt stärkeren Franken gegen den Euro versucht hat gegenzusteuern, sagte er nichts. Zur Situation in der Schweiz sagte Jordan erst müssten Reformen überwunden werden, und es müsse mehr Wachstum generiert werden. Es gäbe immer noch fallende Preise sowie Produktionskapazitäten, die immer noch nicht voll ausgelastet seien.

Daher erwarte er nicht, das die Zinsen steigen werden. Auch der Franken sei noch deutlich überbewertet. Daher bleibe die expansive Geldpolitik angemessen, so Jordan. Das heißt: Aus der Schweiz ist kein Signal für eine Zinswende in Europa zu erwarten. Und die EZB? Vermutlich, so darf man grob schätzen, kann man sich frühestens in 12 Monaten mal darüber unterhalten, ob da was nach oben geht von -0,4% aufwärts, vielleicht mal Richtung 0,00%? Von der gewünschten Inflation knapp unter 2% ist man in der Eurozone immer noch deutlich entfernt. Beim aktuellem Tempo dauert es da locker noch bis Ende 2017.



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