Devisen

EZB-Gouverneur spricht Klartext: Inflation und Euro-Schwächung

Bisher haben es die EZB-Offiziellen vermieden, allzu klar über ihre Ziele zu sprechen – aber das hat sich jetzt geändert. In einem Interview mit dem Radiosender Europe 1 hat der Chef der französischen Notenbank, Christian
Noyer, das Ziel der EZB klar auf den Punkt gebracht: „Um unser Inflationsziel von 2% zu erreichen, mußten wir den Euro nach unten bringen. Wir müssen den Euro noch weiter nach unten bringen“.

Das ist Klartext vom Feinsten. Aber dann kommt – typisch für Notenbanker – wunderbare Dialektik: gefragt, ob die EZB noch mehr tun könne, um die Wirtschaft der Eurozone anzukurbeln, sagte Noyer: „Wir haben das Maximale getan. Aber wir können immer noch weitere Maßnahmen beschließen, wenn es die Situation erfordert“.

Wie jetzt? Man hat das Maximale getan, kann aber noch mehr tun? Das ist eine Logik, die stark an den EX-Fußballprofi Mario Basler erinnert, der einst legendär formulierte: „Ich mache immer das, was der Trainer sagt. Und manchmal mache ich was anderes..“.

Gestern hatte Frankreich verkündet, dass man bis 2017 das Defizitziel von 3% des BIP nicht erreichen werde. Dazu sagte Noyer: „Das ist eine sehr ernste Sache, weil wir diese Defizite nicht bis in die Ewigkeit akkumulieren können. Wenn Frankreich weiter mit 0,5% pro Jahr wächst, aber gleichzeitig ein Defizit von 4% oder 5% produziert, werden wir irgendwann gegen die Wand fahren“



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