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EZB – Ihre Bank mit einem funktionierenden Geschäftsmodell!

FMW-Redaktion

Die Banken haben es bekanntlich schwer derzeit. Zwar ist ein bißchen Beruhigung eingetreten, aber so wirklich aus dem Schneider sind einige Großbanken noch nicht, wie die Entwicklung der CDS-Preise verdeutlicht:

https://twitter.com/Schuldensuehner/status/700314313203040256/photo/1

Einer Bank aber geht es gut: gemeint ist die EZB. Sie steigerte ihren Gewinn um satte 9,4% auf nun 1,08 Milliarden Euro. Vor allem durch Zinseinnahmen durch die von ihr im Rahmen ihres QE bzw. SMP gekauften Anleihen (Nettozinseinnahmen aus SMP 2015 bei 609 Millionen Euro; QE 2015 bei 161 Millionen Euro). Für die Bankenaufsicht erhielt die Notenbank 2015 277 Millionen Euro.

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Das Einnahmemodell stimmt: das Direktorium der EZB
Foto: EZB

Und das ist insofern wunderbar, als die EZB ja irgendwie auch uns gehört. Irgendwie. Jetzt aber ist die EZB bereit, noch viel mehr zu kaufen. Das zeigt das heute veröffentlichte EZB-Protokoll. Dessen zentraler Satz lautet:

“The point was made that, in a situation where risks were predominantly on the downside and new downside risks were emerging, it would be preferable to act pre-emptively, taking emerging risks into account, rather than to wait after risks had fully materialised.”

Überall Risiken also, da müsse man proaktiv vorgehen. Dabei ist die EZB geradezu schwarzmalerisch, was die Inflation betrifft. Hier die dazugehörigen Headlines aus dem EZB-Protokoll zur Sitzung vom 21.Januar:

– Inflationsausblick für 2016 stark gedämpft

– Niedrige Inflation nicht alleine wegen Ölpreisen

– Grundlegende Inflationsdynamik stagniert seit Sommer 2015

– Wahrscheinlichkeit länger niedriger Inflation hat zugenommen

Also muß man was tun, das ist die klare Botschaft, die den Euro heute unter die 1,11er-Marke drückt. Im März ist daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die EZB das QE ausweitet und/oder die Einlagezinsen weiter senkt – dabei wäre eine Senkung von 0,1% für die Märkte inzwischen schon eine Enttäuschung. Eingepreist ist derzeit eine Senkung von 20 Basispunkten (0,2%), manche spekulieren auf 40 Basispunkte.

Die Latte liegt also hoch, und die EZB hat viel dafür getan, dass sie von den Marktteilnehmern nicht weiter nach unten gelegt wird. Nur der Österreicher Nowotny, Mitglied im EZB-Direktorium, hat eine geradezu dialektische Warnung ausgesprochen: die Erwartungen der Märkte seien schon wieder sehr hoch, man möge sich bitte sehr an den Dezember erinnern (also an die damalige herbe Enttäuschung). Um dann nachzuschieben: die Chance stehe diesmal viel besser als im Dezember. Genial der Mann!



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2 Kommentare

  1. Tja, Verbraucherpreisinflation kommt nun mal durch Verbrauchernachfrage zustande- und damit durch Lohnsteigerungen. Da nützt Marios Geldbombe auch bei der tausendsten Zündung nix….

  2. Wenn ich mir mein Geld auch selber herstellen könnte&dürfte,hätte ich auch ein funktinierendes Geschäftsmodell&was für eins!

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