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EZB-Umfrage zeigt: Kredite sind das geringste Problem für Firmen

FMW-Redaktion

Warum will die EZB noch einmal auf die Tube drücken und ihre Geldpolitik weiter lockern? War nicht usprünglich das Ziel der Notenbank, die Kreditvergabe zu steigern? Nun zeigt eine heute veröffentlichte Umfrage der EZB unter kleinen und mittelgroßen Firmen (small and medium-sized enterprises, SMEs), dass die Firmen kaum Probleme haben, an Kredite zu kommen. Was aber ist dann das größte Problem füür die Firmen? Neue Kunden zu gewinnen!

Hier das Ergebnis der Umfrage der EZB:

„Euro area SMEs considered access to finance to be the least important problem that they faced (11% of respondents, unchanged from the previous round), although results differ across countries. Instead, finding customers remains their main concern (25% of respondents, down from 26% in the previous round). On balance, a net 1% of SMEs reported an increase in their need for bank loans (down from 3% in the previous survey round). For the second consecutive period, SMEs reported, on balance, an improvement in the availability of bank loans, a further fall in interest rates and an increase in the available size and maturity of loans and overdrafts. The net percentage of SMEs indicating a tightening in banks’ collateral and other requirements remained positive, but declined. Of the 30% of SMEs that had applied for a loan, 66% received the full amount requested and 9% of them reported that their loan application had been rejected.
This survey round was conducted from 21 September to 26 October 2015. The total euro area sample size was 11,226 firms, of which 10,238 (91%) had fewer than 250 employees.“

Das bedeutet im Klartext: die Firmen haben wenig Bedarf an Krediten, sodass das vermeintliche Ziel der EZB, die Kreditvergabe durch das massive QE zu steigern, ohnehin ins Leere läuft. Und die Unternehmen, die Kredite nachfragen, bekommen sie denn auch mit wenigen Ausnahmen (nur eine Ablehnungsquote von 9%). Das alles zeigt: die Maßnahmen der EZB haben wenig mit der Realwirtschaft zu tun, und warum die durch die gesunkenen Energiepreise gesunkene Inflation bzw. die Inflationserwartungen unbedingt nach oben geschraubt werden müssen, ist auch nicht wirklich klar. Es gibt keinen wirklichen deflationären Druck, die tiefen Energiepreise wirken dagegen eher stimulierend, wie zuletzt Bundesbankchef Weidmann richtigerweise konstatiert hat.



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2 Kommentare

  1. .,.ist doch klar warum: Die Schuldenquote der EU Staaten soll reduziert werden. Das geht z.B. via Wirtschaftswachstum (träumen darf man ja) oder via Inflation. Beispiel: Beim Verkauf eines Feuerzeugs (VP 1 EUR) kriegt der Staat 20 cents (abzüglich Vorsteuer beim Einkauf, lasse das aber mal weg). Dank Inflation kostet das gleiche Feuerzeug ein paar Jahre später 2 Euro. Und siehe da, der Staat kriegt 40 cents. Die Schulden sind aber immer noch gleich hoch wie vorher und siehe da, die Schulden sind nun leichter zu bewältigen. Mich ärgert das es in keiner Zeitung heisst, was eigentlich Sache ist. Yellen’s und Draghi’s bla bla ist pure Heuchelei…

    1. Noch einer, der an die Glaubwürdigkeit der Leitmedien glaubt :-D

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