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Facebook, Google und Amazon gegen Twitter, Spap und Rocket Internet: Zwei Unterscheidungsmerkmale!

Die Quartalszahlen haben es gerade erst mal wieder gezeigt. Die gigantischen Tech-Konzerne Facebook, Google und Amazon geben weiter Vollgas. Das Wachstum geht weiter! Die Aktien steigen, der Gewinn...

Von Claudio Kummerfeld

Die Quartalszahlen haben es gerade erst mal wieder gezeigt. Die gigantischen Tech-Konzerne Facebook, Google und Amazon geben weiter Vollgas. Das Wachstum geht weiter! Die Aktien steigen, der Gewinn sprudelt, die Innovationen geben weiter Schub für die Zukunft. Da freut sich der Aktionär. Die Gründe für den Erfolg gerade dieser drei Firmen hatte ich vor einigen Tagen aus meiner rein subjektiven Sicht bereits dargelegt. Heute möchte ich an dieser Stelle mal einen Vergleich anstellen.

Die drei Giganten möchte ich mit drei sagen wir mal „Unternehmen aus der zweiten Reihe“ vergleichen, wenn auch eines davon vielleicht eher aus der 5. oder 10. Reihe stammt? Die US-Unternehmen Twitter und Snap Inc (Snapchat) sind beliebte und bekannte Plattformen, aber eben nicht die Marktführer in ihrem Bereich! Rocket Internet aus Deutschland hat, wenn man sich in der globalen Tech-Szene so umhört, eher den Ruf einer schlechten Kopier-Bude, aber gut. Das ist Ansichtssache. Die Firma produziert Statups, die Internet-Plattformen für alles Mögliche betreiben – jüngst vermehrt fürs Onlinebestellen von Essen usw.

Auch Rocket ist kein sogenannter globaler Marktführer, auch wenn man weltweit einen „gewissen Ruf“ anderer Art genießt. Was unterscheidet die drei „Großen“ von den drei hier genannten „Kleinen“? Erstens wie schon gesagt ihre Marktstellung. Die drei großen sind die unangefochtenen Marktführer, gegen die man wohl nur mit einer sensationellen Innovation ankommen kann. Wer Infos sucht, der googelt, wer was kaufen will, geht auf Amazon, und wer Menschen sucht, geht auf Facebook. Das ist nun mal ein Fakt. Gegen diese Sogwirkung ist Stand heute kaum was zu machen.

Jeder aus der zweiten, dritten oder 10. Reihe hat es da schwer, was man bei Twitter gut sehen kann. Dort gibt man sich aller erdenkliche Mühe, und ist auch gerade dabei wieder langsam zu wachsen. Aber es ist nun mal schwierig. Das zweite große Unterscheidungsmerkmal der Großen gegen die Kleinen: Ihr Erfolg an der Börse! Hier die Kurse von Facebook, Google und Amazon. Dazu muss man wohl nicht viel sagen. Eie Erfolgsstory, auch wenn die Bewertungen vor allem bei Amazon eines Tages mal in Sachen KGV angepasst werden müssen. Aber bis das geschieht, steigt die Aktie wohl noch ewig lange weiter an?


Die Charts von Facebook, Google (Alphabet) und Amazon übereinander dargestellt seit 2013. Die Lage ist eindeutig: Es geht aufwärts!

Im Gegensatz dazu hier die Aktienkurs-Verläufe von Twitter und Rocket Internet übereinander gelegt, weil sie grob gesagt zu einem ähnlichen Zeitpunkt an die Börse gingen, und daher relativ gut im Chart vergleichbar sind. Beide Kursverläufe zeigen kurz nach dem IPO den schönen Euphorie-Anstieg, dann aber den Absturz, weil man anscheinend ernüchtert war, dass das sensationell erhoffte Wachstum un die Riesengewinne nicht über Nacht vom Himmel gerieselt sind. Auch nach vier beziehungsweise drei Jahren ist das nicht nicht geschehen.

Snap ist erst seit Anfang März an der Börse, daher macht es Sinn den Kurs einzeln zu präsentieren. Auch wenn der Kursverlauf im Vergleich zu den anderen beiden einen sehr viel kürzeren Zeitraum umfasst, zeigt sich hier genauso: Erstmal schnell ein kurzer Push, aber dann schnell die Ernüchterung. Was ist mit dem Wachstum, den Gewinnen, den großen starken Konkurrenten? Ach ja, und die Aktionäre bei Snap haben ja eh nur Vorzugsaktien bekommen, und haben folglich in der HV gar nichts zu melden – wie ärgerlich. Übrigens: Snap Inc meldet Mittwoch Abend nach Börsenschluss ab 22 Uhr deutscher Zeit zum erstem Mal seine Quartalszahlen als börsennotiertes Unternehmen. Das kann spannend werden für die Aktie. Wir berichten darüber Mittwoch Abend so schnell wie möglich auf finanzmarktwelt.de


Die Snap-Aktie seit ihrem IPO am 1. März 2017.

Was lernt man aus den Vergleichen zwischen den Großen und den Kleinen? Man könnte auf der einen Seite sagen die kleinen Anbieter haben schlecht performt in den letzten Jahren, und haben daher Aufwärtspotenzial. Also eine gute Einstiegschance? Tja, es ist aber relativ wahrscheinlich, dass schlechte Performer beim nächsten Abwärtstrend an der Börse mit den Bach runtergehen.

Die andere Sichtweise auf diesen Vergleich könnte sein, dass die Großen Erfolgreichen ihren Erfolg immer weiter fortsetzen. Stand heute behaupten sie jedes Mal aufs Neue ihre Wachstumsstory, obwohl sie schon so gigantisch groß sind. Der Erfolg gibt ihnen zumindest bis jetzt recht. Die Kursanstiege in ihren Charts sehen schwindelerregend gut aus. Es ist fast unmöglich zu sagen „da müssen sie jetzt noch einsteigen“. Wie lange das noch so weitergehen kann – wir wissen es auch nicht. Die Erfolgsstorys der Großen jedenfalls laufen in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern im Augenblick weiter, bei den drei Kleinen ist das alles ziemlich ungewiss!



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