Aktien

Finanzmärkte verlieren in weniger als zwei Wochen 2 Billionen Dollar

Von Markus Fugmann

Es ist nicht wirklich langweilig an den Finanzmärkten derzeit – die Volatilität ist hoch, Griechenland auf der Kippe, auch ein Brexit möglich, die Anleihemärkte crashen. Insgesamt sind damit (inklusve Rohstoofen) ca. zwei Billionen Dollar an Kapital in weniger als zwei Wochen vernichtet worden. Dabei hatten die globalen Assets an den Finanzmärkten am 27.April noch einen Höchstwert von 72 Billionen Dollar erreicht.

Besonders hart aber hat es den Markt für Staatsanleihen getroffen: hier wurden in weniger als zwei Wochen 430 Milliarden Dollar vernichtet. Die Renditen für die deutsche Bundesanleihe schoss von 0,049% im Tief auf nun 0,69% nach oben – das ist am Anleihemarkt eine Weltreise – und das in so kurzer Zeit. Aber auch die Renditen für Anleihen der Euro-Peripherie haben stark angezogen, nachdem sich ein Paradigmenwechsel ereignet hat: die Märkte rechnen nun mit Inflation, und das ist Gift für Staatsanleihen mit Minirendite oder Negativrendite.

Gestern dann die Aussagen von Yellen: die Bewertungen an den Märkten seien „ziemlich hoch“, die Renditedifferenzen zwischen US-Staatsanleihen und Junk-Bonds zu gering. Das ist ohne Frage der Fall – aber es ist eben die Fed, die maßgeblich diese Bewertungen verursacht hat, die Yellen nun beklagt.

Ist die Rally an den Aktienmärkten nun vorbei? Wir glauben nein. Wir werden noch einmal neue Allzeithochs sehen – der Markt wird es noch auf die Spitze treiben, bevor er kollabiert. Wann das sein wird? Vielleicht im Herbst diesen Jahres, vielleicht erst in Jahren. Die Finanzlobby wird alles dafür tun, dass die Party nicht aufhört. Irgendwann aber wird auch die Finanzlobby von Entwicklungen überrollt, die sie nicht mehr kontrollieren kann.



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3 Kommentare

  1. Hallo Markus Fugmann,

    ja, ich lache mir hier echt den Ast ab über diese „Investoren“….und komme auch aus dem Lachen nicht mehr heraus. Im Bund -800 Basispunkte in weniger als 2 Wochen. Vorher hat man dafür Monate gebraucht, um die nach Oben zu bringen.

    Abgesehen, da dürften wir uns doch einig sein, daß das ja eh nur virtuelle Bewertungen ohne Sinn und Verstand sind, könnte man mit diesem „Verlust“ die gesamte Staatsverschuldung Griechenlands Portugal und auch noch Spanien ausgleichen. Das Theater um Griechenland ist doch nicht mehr Ernst zu nehmen, wenn man sich vor Augen hält, das für diese Pleite-USA 11.000 Milliarden USD durch die Notenbanken erzeugt wurden…..

    VG

  2. ……wie sich aus der derzeitigen Gemengelage allerdings nochmals neue Hochs am Aktienmarkt ergeben sollen, bleibt mir eines der vielen Rätsel dieser Erde. Denn eins haben wir seit 2007 ganz gewiß nicht: Eine real wachsende Wirtschaft!!!

    Wenn man dafür nicht enden wollende Stimulanzien in Bereichen von über 11.000 Milliarden USD für Banken und Spekulanten benötigt, denn das gemeine Volk darf dafür nur schuften, dann darf man mit Fug und Recht davon sprechen, daß hier was oberfaul ist.

    Na, vielleicht bekommen wir als nächste Ultima-Ratio dann wieder einen alternativlosen Krieg zur Wachstumsförderung verkauft…..die Ukraine sehe ich als ersten Vorstoß dafür an…

    VG

  3. ….hier mal eine sehr interessante Darstellung, was man für diese QEs der letzten Jahre bekommen hat. So etwas findet ma bei den „Hofberichterstattern“ natürlich nicht:

    http://investmentwatchblog.com/since-07-11-trillion-of-global-qe-57-trillion-of-more-debt-europe-2-more-recessions-japan-3-more-recessions-us-2-negative-gdp-qtrs-the-collapsing-of-many-em-economies/

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