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Fracking inzwischen rentabel? Die Realität zeigt etwas anderes…

FMW-Redaktion

Einige Bankanalysten schwärmen seit mehreren Wochen, dass durch Rationalisierungen, technischen Fortschritt etc Fracking für viele US-Unternehmen inzwischen selbst bei Ölpreisen um die 40-50 Dollar rentabel betrieben werden kann. Um uns ein eigenes Bild zu machen, sind wir ein klein wenig in die Statistikgrube des US-Bundesstaates hinabgestiegen, in dem das größte Fracking-Feld der USA liegt…

Fracking Bohrturm
Fracking-Bohrturm in den USA. Foto: Wikipedia / public domain

So ganz kann die Annahme nicht stimmen, dass Fracking jetzt schon kostendeckend oder sogar gewinnbringend betrieben werden kann. Die folgenden Zahlen stammen aus dem US-Bundesstaat North Dakota, in dem das größte US-Fracking-Feld „Bakken“ liegt. Im September wurde in North Dakota 1,16 Mio Barrel Öl pro Tag gefördert, hauptsächlich im Bakken-Feld. Das war 1% weniger als im Vorjahreszeitraum, und noch viel entscheidender: es war der allererste Rückgang der Fördermenge seit 2004! Der absolute Höhepunkt der Förderung in North Dakota wurde mit 1,22 Mio Barrel pro Tag im Dezember 2014 erreicht – gerade in dem Monat begann der Ölpreis (WTI) brutal einzubrechen, von gut 70 auf 50 US-Dollar.

67% der Bohrstellen wurden in North Dakota im Vergleich zum Vorjahr geschlossen. Das Allzeithoch lag im Jahr 2012 bei 218 Stück. Ende letzter Woche waren es noch 64, im Oktober 68, im September 71, im August 74. Genau so dramatisch wächst die Zahl von Bohrstellen, die in den letzten Monaten zwar erschlossen wurden, aber nicht in Betrieb gehen. Dafür kann es rein marktwirtschaftlich nur einen Grund geben: Die Produktionskosten liegen über dem aktuellen Ölpreis für US-Öl (WTI) von aktuell gut 41 Dollar.

Öl Fracking North Dakota Ölpreis
Grafik + Daten : North Dakota State Government



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