Anleihen

Geld, Staatsanleihen, Öl

FMW-Redaktion

Hinter den Kulissen tut sich was – und das betrifft Öl, die Anleihemärkte und den Geldmarkt.

Doch der Reihe nach: Russlands Energieminister sagte vor wenigen Minuten, dass es bislang weder einen Ort noch eine Zeit geben für das angebliche Treffen der OPEC-Länder mit Nicht-OPEC-Ländern:

Das könnte sich dann, sobald die Amerikaner in den Öl-Handel eingreifen, negativ bemerkbar machen für den Ölpreis.

Auch bei Staatsanleihen interessante Entwicklungen: so wurde heute der Handel von 10-jährigen Staatsanleihen Japans für eine halbe Minute gestoppt – durch einen circuit breaker, also eine Volatilitätsbegrenzung. Die Renditen waren kruzzeitig massiv nach oben geschossen, um acht Basispunkte auf -0,015%. Das ist am Anleihemarkt in der Kürze der Zeit eine gigantische Bewegung, daher die kurzzeitige Unterbrechung des Handels. Man scheint am Markt den Glauben an weitere geldpolitische Maßnahmen der Bank of Jaoan verloren zu haben nach den gestrigen Aussagen Kurodas, des Chefs der Bank of Japan. Diese heftige Bewegung kann man als Krisensymptom werten, in Reaktion darauf kam Dollar-Yen stark unter Druck:

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Aber die Merkwürdigkeiten finden auch hierzulande statt: so emittierte heute Deutschland eine 2-jährige Staatsanleihe (Schatz) zu einer Rendite von -0,55% – das ist ein neues Allzeititef. Erstaunlich dabei ist vor allem die immens große Nachfrage der Investoren, die das Angebot deutlich überstieg: so konnte Deutschland 3,258 Milliarden Euro einnehmen, Nachfrage durch Investoren gab es jedoch für 6,549 Milliarden. Die Investoren reißen sich also nach deutschen Anleihen im Vorfeld der EZB-Sitzung – und treiben damit die Renditen immer weiter in den Negativbereich.

Auch am Geldmarkt Erstaunliches: so fallen die Euribor-Sätze für 3-Monatsgeld auf ein neues Allzeittief von -0,224%, der 6-Monats-Euribor fällt ebenfalls auf ein neues Allzeittief von -0,139%. Negativ ist übrigens der 12-Monats-Euribor mit -0,023%.

Sonst aber alles normal an den Märkten..



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5 Kommentare

  1. Hallo,

    wenn „hier“ alles „im Eimer“ ist , wieso gehen die Investoren nicht in die super-super sicherere Schweiz, warum Deutschland – wegen der Liquididät ?

    Deutschand ist doch im EUR und die Schweiz nicht, wo ist die Panik ?

    Nur mal ein kleiner Tip am Rande, mal schaue mal auf unseren südeuropäischen Freunde ?

    Viele Grüße

    1. @Marko, genau das tun sie doch, die Renditen schweizer Staatsanleihen sind noch negativer als die Deutschlands. Und ob die Schweiz soo sicher ist, möchte ich bezweifeln angesichts der Bilanz der SNB und der Bilanzsummen von UBS und Credit Suisse..

  2. Hallo Markus,

    das ist doch Quatsch, die Schweiz hatte doch sowieso negative Real-Zinsen, vorher schon.

    Und den CHF lass ich geflessentlich weg… ;)#

    Oder wollen wir jetzt anfangen darüber zu diskutieren , ob dieser Kurs EUR/CHF gerechtfertigt ist ? :D

    Die Schweiz müsste zu „uns“ in den EUR rein (siehe Anfang 2015), aber dafür sind die natürlich zu stolz, dann wären die vom „großen Kanton“ fremdbestimmt, das geht natürlich gar nicht…
    Die Schweiz wäre neben Deutschland der größte Profiteur des EUR, aber :
    lassen wir das.

    Schauen Sie sich mal die Südeuropäer an, da fliesst seit gestern das sogenannte „Smart-Money“ rein.

    Die wissen wohl mehr ?

    Viele Grüße

  3. Und das Gleiche gilt für die Skandinavier – besonders Norwegen würde es gut tun, im EUR zu sein.

    Im Endeffekt gibt es sowieso 3-5 Weltwährungen.
    Wenn die Briten meinen, was besonderes zu sein.
    Bitte sehr : die Rechnung kommt bestimmt… ;)

  4. „Die Schweiz wäre neben Deutschland der größte Profiteur des EUR“ Das ist so ein großer Quatsch, daß sich eine Antwort enthebt. Komisch, diese Werbung für die EU. Bekommen Sie Geld dafür?
    Was kann es denn sonst sein?

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