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Glencore-Aktie zieht an: Übernahmephantasie + Cash durch Agrar-Sparte?

FMW-Redaktion

Die Glencore-Aktie erlebt heute früh ein Kursfeuerwerk. Die Gerüchte mehren sich, dass die Firma in konkreten Gesprächen mit potenziellen Käufern für Teile seine Agrar-Sparte steht. Summen von 10 Milliarden US-Dollar Gesamtwert der Sparte stehen im Raum. Dazu will die Firma die Dividende aussetzen, Ausgaben kürzen usw. Aber dass konkret eine größere Cash-Summe in sehr kurzer Zeit durch den Teilverkauf der Agrar-Sparte in die Kasse kommen könnte, bringt der Glencore-Aktie heute früh den kräftigen Schub nach oben.

Aber noch mehr befeuert wird der Kurs der Aktie heute früh durch das Gerücht, das die britische Zeitung „The Telegraph“ in den Ring geworfen hat. Das Management von Glencore könne offen sein für Übernahmeangebote für die ganze Firma, aber man glaube derzeit nicht daran, dass ein Käufer einen fairen Marktpreis bieten würde, Zitat:

„Glencore would listen to offers for a takeover of the entire company but its management does not believe there are any buyers willing to pay a fair value for the business in the current market, The Telegraph has learnt.“

Eine Quelle dafür nannte der Telegraph nicht, die Zeitung gilt aber als seriös! Wir können nur darauf hinweisen, wie risikoreich solche Euphorie-Schübe sind. Investoren klammern sich gerne an jede Hoffnung, wenn ein Aktienkurs so den Bach runtergeht wie bei Glencore. Hier kommt erschwerend hinzu, dass der Kurs seit 2011 vom Startkus von 555pence auf sogar 70 letzte Woche zurückgefallen war.

Glencore-Aktie 1
Die Glencore-Aktie seit 2011.

Die Aktie reagiert aktuell im frühen Handel in London auf die beschriebenen Gerüchte äußerst positiv und steigt von 94 am Freitag Abend auf jetzt über 104, bei starken Schwankungen zur Eröffnung.
Glencore-Aktie 2

Die Analysten von „Investec“, die vor einer Woche durch ihre negativen Kommentare maßgeblich für den Absturz der Glencore-Aktie verantwortlich zeichneten, warnten am Freitag im Wirtschaftssender CNBC erneut die Firma könne sich nicht in Sicherheit wiegen, da die 70 Banken, die Glencore´s Kreditlinie in Höhe von 50 Milliarden Dollar garantieren, auch schnell ihre Meinung zur Solvenz der Firma ändern könnten. In anderen Situationen bei anderen Firmen hätten die Banken sehr schnell ihr Vertrauen verloren, Zitat:

„But Jeremy Wrathall, head global natural resources at Investec, warned the Anglo-Swiss firm’s good relationship with banks can’t be relied on to obtain financing. In other situations, we’ve seen banks lose confidence very quickly. That’s the key issue facing companies like Glencore, where suddenly bank confidence evaporates overnight. That hasn’t happened yet, but if commodity prices continue to fall, we’ll see what happens,“

Er verwies auch darauf, dass nicht nur Glencore, sondern auch andere große Konzerne im Rohstoff-Sektor sich in den letzten Jahren der Nullzins-Politik zu extrem niedrigen Zinsen sehr stark mit Krediten vollgesaugt haben. Das ist nichts Neues, aber durch diesen einen Analysten-Kommentar von letzter Woche kann man sehen, wie nervös der Markt reagiert, denn die Verschuldung großer Konzerne ist bei vielen großen Investoren kein Geheimnis. Es dürften also in Zukunft auch noch weitere Glencore´s auf uns zukommen, was die plötzliche Marktschwankung angeht.



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