Gold/Silber

Gold-Nachfrage stärker als nach der Finanzkrise

Ein stabiles Fundament ist für ein Haus immer gut. Das selbe gilt auch bei Anlageklassen wie den Rohstoffen. Gibt es jenseits der reinen Terminmarkt-Spekulation eine real ansteigende Nachfrage von...

FMW-Redaktion

Ein stabiles Fundament ist für ein Haus immer gut. Das selbe gilt auch bei Anlageklassen wie den Rohstoffen. Gibt es jenseits der reinen Terminmarkt-Spekulation eine real ansteigende Nachfrage durch echte Käufer, die Gold in Barren und Münzen wirklich kaufen wollen, verleiht dies dem Preisanstieg eine gewisse Nachhaltigkeit.

Die Goldnachfrage im 2. Quartal 2016 stieg laut dem „World Gold Council“ (WGC) gegenüber dem Vorjahr um 15% von 910 Tonnen auf 1.050 Tonnen. Während die Konsumentennachfrage um 9% zurückging (Juweliernachfrage -14%), explodierte die Nachfrage nach Gold als Investment um 141%, von 186 auf 448 Tonnen. Die Nachfrage der Notenbanken fiel um satte 40% von 127 auf 77 Tonnen. Die Angebotsseite legte um 10% zu auf 1.145 Tonnen. Somit liegt das Angebot über der Nachfrage, aber die explodierende Nachfrage bei den Geldanlegern scheint den Preisdruck ausgelöst zu haben.

So bestätigt das WGC selbst auch, dass vor allem die Negativzinspolitik der Notenbanken viele Anleger in zinsloses Gold drängt, wie auch andere Faktoren wie der Brexit. Der große Schub kommt über die sogenannten „Exchange Traded Funds“, also börsengehandelte Fonds, die ihre Käufe mit echtem Gold unterlegen. Das WGC zieht einen interessanten Vergleich des 1. Halbjahres 2016. Die globale Goldnachfrage habe in diesem Zeitraum 2.335 Tonnen betragen, und damit 16% mehr als im 1. Halbjahr 2009 direkt zum Ende der Finanzkrise, als die Anleger dringend nach sicheren Geldanlagen suchten. Also, ist der Wunsch nach Sicherheit jetzt noch viel größer, bei der „sensationellen“ Notenbankpolitik? Der Goldpreis jedenfalls ist seit Anfang des Jahres um 26% gestiegen. Anders als bei den Aktienindizes hat man aktuell nicht einen Einbruch aufgeholt, sondern steigt doch recht nachhaltig an seit Jahresanfang.

Das „World Gold Council“ kommentiert die aktuellen Zahlen so:

„The strength of this quarter’s demand means that the first half of 2016 has been the second highest for gold on record, weighing in at 2,335t. The global picture for gold is dominated by considerable and continued investment demand driven by the West as investors rebalance their investments in response to the ever-expanding pool of negative yielding government bonds and heightened political and economic uncertainty. The foundations for this demand are strong and diverse, drawing on a broad spectrum of investors accessing gold via a range of products, with gold-backed ETFs and bars and coins performing particularly strongly. But the global gold market is, and has always been, based on balance: so whilst investment is currently the largest component of demand, we see a gradual return for the jewellery market in the second half of 2016.“

Gold
Der Goldpreis seit Mitte 2014.



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1 Kommentar

  1. Wenn mir jemand mal überzeugend erklären könnte, warum Aktien alternativlos sein sollen und Gold nicht, ich würde ihn glatt zum Essen einladen.

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