Devisen

Gold wieder gesucht, Unsicherheit über Öl, Dollar weiter gekauft

Es bewegt sich wieder was an den Future-Märkten, wie die neuesten CFTC-Daten zeigen!

FMW-Redaktion

Es bewegt sich wieder was an den Future-Märkten, wie die neuesten CFTC-Daten zeigen. Beginnen wir diesmal mit den Rohstoffen, die in den letzten Wochen (mit Ausnahme der Edelmetalle) gekauft worden waren. Nun aber hat sich das Bild etwas gewandelt, die Player am Markt haben ihre Positionierung bei den Rohstoffen etwas zurück gefahren.

Das gilt zunächst einmal für Öl (WTI), das in den letzten vier Wochen stetig einen neuen Aufbau von Longpositionen verzeichnen konnte. Aber seit WTI in der Euphorie über die vermeintliche Kürzung der Produktion, die in Algier großspurig verkündet worden war, über die Marke von 52 Dollar gestiegen war (Dezember-Kontrakt), geht es im Grunde konstant nach unten mit dem Ölpreis. Denn nach der schönen Schlagzeile kamen dann die „Mühen der Ebene“: man muß also festlegen, wer wieviel kürzt. Und da fängt das Ungemacht schon an: viele Länder wie der Iran und der Irak sagen nämlich: eure (also der OPEC) Schätzung unserer Produktion stimmt nicht – die Absicht dahinter ist klar: wenn die Zahlen der OPEC nicht stimmen, versucht man also die Zahlen so darzustellen, dass man selbst am wenigsten oder gar nicht die Produktion kürzen müßte.

Wir hatten schon seit der Algier-Vereinbarung gesagt: das ist ein Bluff! Und so sieht es jetzt nämlich auch aus: die Gespräche am Wochenende in Wien um die Frage, wer wieviel kürzen soll, haben kein Ergebnis gebracht. Nicht wirklich erstaunlich angesichts der so verschiedenartigen, sich diametral widersprechenen Interessen der Beteiligten! Aber für einige dann doch scheinbar eine Überraschung, weshalb erstmals seit Wochen die WTI-Long-Kontrakte wieder etwas zurück gefahren wurden (um knapp über 23.000 Kontrakte auf nun „nur“ noch knapp 325.000 Kontrakte). Die Zahl der Short-Kontrakte blieb fast unverändert – und damit in der nähe des Tiefststandes seit zwei Jahren (derzeit 56.663 Kontrakte). Das Long-Short-Verhältnis beträgt damit fast 6:1, was das schwarze Gold für weitere Rücksetzer anfällig macht.

Bei Gold dagegen das erste Mal wieder eine Steigerung der Long-Kontrakte (erstmals seit vier Wochen) um gut 11.000 Kontrakte (auf nun knapp über 200.000 Kontrakte), Short-Positionen wurden um mehr als 3000 Kontrakte reduziert (auf nun 48.761 Kontrakte). Damit liegt das Long-Short-Verhältnis über 4:1.

Bei Silber ein anderes Bild: hier wurden knapp 2500 Long-Kontrakte abgebaut, die Short-Kontrakte blieben fast unverändert (damit beträgt das Verhältnis 66.606 Long-Kontrakte zu 25.927 Short-Kontrakten).

Gesucht ist auch weiterhin der Dollar, vor allem zum Euro. Zwar stiegen – wie schon seit Wochen – sowohl die Zahl der Long-Kontrakte als auch die Zahl der Short-Kontrakte weiter an, aber – ebenfalls wie schon seit Wochen – steigt die Zahl der Short-Kontrakte deutlicher. Die Netto-Shortpositionierung im Euro ist damit nun auf dem höchsten Stand seit neun Monaten, was den Euro unterstützen könnte (steigende Wahrscheinlichkeit für einen Short-Squeeze).

Longpositionen sind dagegen aufgebaut worden im britischen Pfund wie auch beim Yen zum US-Dollar, womit der Markt etwas weniger short ist im Pfund als zuvor, während die Netto-Long-Positionierung im Yen schon recht erheblich ist (was wiederum für einen steigenden Dollar-Yen spricht!).



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