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Goldman Sachs: Gold verkaufen!

Von Markus Fugmann

Hurra, hurra, die Goldmänner sind wieder da! Gemeint ist Goldman Sachs – und die amerikanische Investmentbank kommt mit einer Botschaft: Verkauft Gold! So Goldman in einem gestern verfaßten Statement, das mit einem Sinnspruch des einstigen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt überschrieben ist:

„There’s nothing to fear but fear itself!”

Goldman beruft sich also in der Empfehlung auf einen ehemaligen Präsidenten – und das am gestrigen Presidents’ Day in den USA. Das ist natürlich Humor vom Allerfeinsten, und das ist wohl auch nötig, nachdem Goldman mit fünf von sechs seiner zentralen Spekulationen so herb auf die Nase gefallen war (siehe dazu „Der Kontrollverlust der Notenbanken – am Beispiel von Goldman Sachs“).

Als Roosevelt diese Worte sagte („Nichts ist zu fürchten, ausser der Furcht selbst“) steckten die USA mitten in der Großen Depression – und das dürfte derzeit die Gemeinsamkeit sein zwischen Goldman und dem Roosevelt-Spruch. Angriff ist die beste Verteidigung – dieses Motto stand bei Goldman schon immer ganz oben.

Was aber ist das Argument der Goldmänner gegen Gold? Nicht sehr komplex. Gold sei nun einfach zu teuer, die Bewertung des gelben Metalls nicht gerechtfertigt. Daher werde Gold in drei Monaten auf 1100 Dollar gefallen sein, in 12 Monaten dann auf 1000 Dollar. Daher sagt Goldman:

“It’s time to sell the fear barometer“.

Und warum solle man das „Furcht-Barometer“ verkaufen? Hier die Antwort:

“We believe that these new fears, like past fears, are not justified. Systemic risks stemming from the collapse in oil and commodity prices are extremely small.”

Soso. Das Argument lautet also auf gut Kölsch: „et hätt noch immer jot jejange“ (etwa zu übersetzen: ist doch immer alles gut gegangen..).

Das ist zwingende Logik – ganz nach dem Motto Gerhart Polts: „Nennen Sie mir einen Krieg, den die Pazifisten verhindert haben?!!“.

Ein bißchen mehr aber hat Goldman doch zu bieten: man erwarte weiter, dass in den USA die Zinsen steigen werden – immerhin der Ansatz eines Arguments also. Gleichzeitig erhöhte Goldman Sachs seine Annahme, dass die US-Wirtschaft vor einer Rezession stehe, von 15% auf 20%. Und das mit dem Öl: alles halb so schlimm..

Also liebe Kinder: jetzt Gold shorten.

Denn Goldman Sachs ist die Kraft,
die stets das Böse will
– und das Gute schafft..



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4 Kommentare

  1. Kontraindikator Goldman!!!????

  2. Tag Herr Fugmann,
    was wäre meine Börsenwelt bloß ohne Ihre immer interessanten und tiefgründigen Kommentare, manchmal noch gespickt mit Goethe .
    Macht einfach Spass, genau wie Ihre Video Kommentare – auch wenn ich nicht immer einer Meinung bin – bin aktuell etwas bullischer als Sie, trotz der ganzen bekannten Risiken. Aber das macht ja einen Markt aus…
    Also nochmal vielen Dank, wirklich ein super Job den Sie da machen.

    1. vielen Dank @Topkiter, das freut mich sehr!

      Viele Grüsse!

  3. <>

    hallo „papa“ fugmann, habe das getan, was alle kinder tun: ich habe nicht auf die eltern gehört …

    mit ihrer vermutung lagen sie also richtig – glückwunsch. wäre interessant zu wissen, wer aktuell hinter den goldkäufen steckt. da wissen sie sicher mehr als ich…

    vg peter hoffmann

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