Anleihen

Griechenland: Rating-Abstufung und EZB sorgt für Panik-Anflug

Von Markus Fugmann

Die Zeichen von Panik mehren sich wieder am Finanzplatz Athen: die Rendite der zweijährigen Anleihe des Landes steigt um 205 Basispunkte (2,05%) im Vergleich zum Freitag auf nun 22,45% – das ist der höchste Stand seit dem 27.April. Auch der Aktienmarkt ist unter Druck, der Athener Leitindex Athex Composite verliert deutlich und ist heute der schwächste Index in Europa.

Für Verunsicherung sorgt einerseits die kanadische Ratinagentur DBRS, die außerplanmäßig am Freitag Griechenland auf CCC abgestuft hat – die nächste Einstufung sollte eigentlich erst am 12.Juni durch DBRS erfolgen. In der Vorab-Begründung für die Abstufung schreibt DBRS:

„The current downgrade is due to a further increase in uncertainty over whether Greece and its creditors will reach an
agreement on a program that restores macroeconomic stability and improvesGreece’s cash position (..). In the absence of an agreement, financing
sources appear to be insufficient to meet Greece’s financing needs over the foreseeable future.“

Der weitere Trend, so die Ratingagentur, sei negativ – insbesondere wenn kein „Deal“ mit den Gläubigern erreicht werde oder die EZB den griechischen Banken weitere Liquidität verweigern würde.

Und genau das hat die EZB informierten Kreisen zufolge angedroht: die Regierung in Athen sei „fundamentally misguided“ in der Art und Weise, wie sie die Verhandlungen mit den Gläubigern führte. Es gebe wachsende Sorgen innerhalb der EZB, ob man angesichts der Herangehensweise der griechischen Regierung die Notkredite in der bisherigen Art und Weise werde aufrecht erhalten können.

Vor wenigen Minuten hat der griechische Regierungssprecher Sakellarides erneut jede Form eines Ultimatums an die Athener Regierung abgelehnt: man sei nicht bereit, ein solches Ultimatum zu akzeptieren. Ausserdem sei die Regierung nicht in Kenntnis eines „Take it or leave it“-Plans, über den Medien unter Berufung auf Gläubiger-Kreise berichtet hatten.



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