Devisen

Haben die Dollar-Bullen genug?

Wie der Markt im Dollar, Euro, Gold, Silber und Öl positioniert ist..

FMW-Redaktion

Seit dem Sieg Donald Trumps und dem heftigen, aber nur sehr kurzzeitgen Abverkauf des Dollar, kannte der Greenback nur eine Richtung: nach oben! Der Dollar-Index legte seitdem knapp sechs Prozent zu und stieg über die Marke von 101 – bei 101,80 liegt das 50% Fibo-Retracement zwischem dem Hoch des Dollar-Index im Jahr 2001 bei 121,02 und dem Tief im Jahr 2008 bei 70,70. Nun ist der Dollar nach dem starken Anstieg der letzten Tage naturgemäß stark überkauft, ein Rücksetzer daher wahrscheinlich.

Das haben sich vermutlich auch einige Trader gedacht, wie die neuesten Daten der CFTC zeigen. Demnach wurden erstmals seit einer Serie von neun Wochen, in denen der Dollar hinzu gekauft worden war, wieder Dollar-Long-Positionen abgebaut. Das lag vorwiegend daran, dass Short-Positionen im Euro und im Pfund gegenüber dem US-Dollar abgebaut worden sind: beim Euro knapp 7500 Kontrakte, beim Pfund 8500 Kontrakte, wobei jeweils die Long-Kontrakte in beiden Währungen leicht angestiegen sind. Beim Euro liegt das Long-Short-Verhältnis nun bei 1:2, wobei der Überhang von Short-Kontrakten nun bei 119.000 Kontrakten liegt – auf dem Hochpunkt des Euro-Pessimismus im März waren es mit 227.000 fast doppelt so viele. Damals fand der Euro bei 1,0820 einen Boden.

Reduziert wurden die Long-Positionen beim Yen zum Dollar um gut 5000 Kontrakte, gleichzeitig die Short-Kontrakte um gut 5000 Kontrakte erhöht – da hat viele offenkundig der Anstieg des Dollar-Yen kalt erwischt! Insgesamt kann man sagen, dass die Player am Markt ihre Long-Positionierung im Dollar etwas zu früh abgebaut hatten angesichts der fortlaufenden Rally der US-Währung bis inklusive Freitag.

Angesichts der Dollar-Stärke wurden dagegen insgesamt Long-Positionen bei Rohstoffen reduziert. Das gilt insbesondere für Gold mit einem Rückgang von 37500 Long-Kontrakten, wobei knapp 7000 Short-Kontrakte neu eröffnet worden sind. Damit stehen nun 175.000 Long-Kontrakte 43.000 Short-Kontrakten gegenüber. Ein ähnliches Bild auch beim Silber: hier wurden 8000 Long-Kontrakte abgebaut, knapp 1000 Short-Kontrakte neu aufgebaut. Das Long-Short-Verhältnis beim Silber beträgt aber immer noch hohe 4:1 (ähnlich wie bei Gold).

Viel Bewegung beim WTI-Öl im Vorfeld der OPEC-Sitzung am 30.November in Wien. Beim WTI wurden im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Ereignisses die Zahl der Kontrakte auf beiden Seiten erhöht (24.500 auf der Long-Seite, 20.600 auf der Short-Seite). Das Long-Short-Verhältnis beim WTI beträgt nun 2:1.

Nach dem massiven Anstieg bei Kupfer liegt die Netto-Long-Quote bei dem Metall nun auf Rekordniveau – was eine deftige Korrekur nun wahrscheinlich macht..



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