FMW-Redaktion
Die Bundesrepublik Deutschland hat heute als Teil einer größeren Tranche versucht weitere 5 Milliarden Euro über die zehn Jahre laufende Bundesanleihe zu emittieren. Es gab aber von Marktteilnehmern insgesamt nur Gebote für 3,95 Milliarden Euro. Ein klares Zeichen dafür, dass die institutionellen Investoren immer weniger Lust haben Geld dafür zahlen zu müssen, dass sie einem Staat Geld leihen. Der Wahnsinn geht weiter! 3,95 Milliarden Euro Volumen hatten die Gebote, aber verkauft wurden nur Anleihen im Volumen von 3,5 Milliarden Euro. Warum?
Nun, von den Geboten von insg. 3,95 waren Gebote im Volumen von 1,15 Milliarden Euro mit einem Kauflimit versehen. Die Investoren waren also nicht bereit jeden Preis zu zahlen – oder besser gesagt nicht jeder Kaufwillige war bereit eine noch schlechtere Negativrendite zu akzeptieren also ohnehin schon vorherrschend. Da die deutsche Schuldenagentur (Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH) sich ja bekanntlich in einer sehr komfortablen Situation befindet, kann sie auch einfach Kauf-Limits in der Auktion zurückweisen. So kam es dann, dass bei Kaufwunsch von 3,95 Milliarden nur Anleihen für 3,5 Milliarden verkauft wurden.
Der durchschnittliche Emissionskurs lag bei 101,11% (Anleihekurse werden in Prozent angegeben). Bei einer Verzinsung von 0,00% ergibt sich damit eine Rendite von -0,11%. Bei der letzten Auktion vor vier Wochen kam die vorige Tranche noch auf eine Rendite von -0,09%. Es geht also in kleinen Schritten weiter bergab bei der mit Abstand wichtigsten Laufzeit von 10 Jahren. Nur mit dieser Emission macht Wolfgang Schäuble de facto einen effektiven Gewinn von 38,50 Millionen Euro für die Staatskasse. Wo gibt´s denn sowas, das man fürs Kredite-Aufnehmen Geld bekommt? Ja, in so einem Markt, in dem alle normalen Marktmechanismen außer Kraft gesetzt sind! Ein Dank an Mario Draghi!
Quelle: Bundesrepublik Deutschland ‒ Finanzagentur GmbH
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