FMW-Redaktion
Was erkennen Sie am ersten Chart? Er zeigt Facebook´s Kursverlauf seit dem Börsengang 2012. Er verläuft seitdem derart linear nach oben, dass man keinen Trendkanal einzeichnen braucht. Nur ganz am Ende ist jetzt dieser dicke lange rote Balken entstanden. Das erste Anzeichen für ein Verlassen des Aufwärtstrends? Konsolidierung? Nach den jüngst verkündeten Quartalszahlen kamen bei den Börsianern Zweifel am zukünftigen Wachstum auf, das einfach nicht ewig so weitergehen kann!
Im zweiten Chart sieht man den Kursverlauf seit Mai. Dort sieht man den jüngsten Einbruch seit Anfang November deutlicher. Die große Phantasie beziehungsweise der Glaube an stetig kräftige Prozentzuwächse ist erstmal raus. Damit der Kurs nicht weiter einbricht, und der Aktionär weiter glücklich ist, macht man in den USA üblicherweise was? Richtig, Aktienrückkäufe. Damit verringert man die Anzahl der öffentlich verfügbaren Aktien, was auf der Angebotsseite an der Börse weniger Volumen bedeutet, womit der Aktienkurs tendenziell steigen sollte. Mit weniger frei verfügbaren Aktien steigt auch der Gewinn pro Aktie, womit sie werthaltiger wird für den Aktionär, der auf so was „Langweiliges“ wie das KGV achtet.
Also hat Facebook am Freitag Abend nach Börsenschluss bei der Börsenaufsicht SEC gemeldet, dass man ab dem 1. Quartal 2017 beginnen wird für insgesamt 6 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Die Laufzeit dieser Maßnahme ist unbegrenzt. Man kann dieses Volumen in einer Woche zurückkaufen, oder auf ein ganzes Jahr verteilt. Ganz klar: So kurz nach den Quartalszahlen und dem schwächelnden Aktienkurs ist das als Stützungsmaßnahme zu werten – oder zumindest als Zeichen an den Markt, dass einem der Aktienkurs wichtig ist! Wie immer unser „bitterböser“ Kommentar zu Aktienrückkäufen: Wären 6 Milliarden Dollar Cash nicht sinnvoller investiert gewesen in Produktinnovationen etc? Die Aktie startet gleich wohl mit einem Plus von 1,3% in den Handel.
Die Facebook-Aktie seit dem Börsengang 2012.
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