Europa

Industrieaufträge: in Deutschland dauert die Sommerpause bis Ende September..

FMW-Redaktion

Deutschland verändert sich: die Sommerpause dauert nun hierzulande offenkundig bis Ende September – das gilt zumindest dann, wenn man die Aussagen des deutschen Wirtschaftsministeriums ernst nehmen würde (was allerdings nur die Wenigsten tun). Denn angesichts der schwachen Daten zur deutschen Industrieproduktion und zu den Industrieaufträgen sprach man im Wirtschaftsministerium immer von einem Sommerloch, nicht etwa von einer Konjunktureintrübung. Nun heißt es aus dem Gabriel-Ministerium: die deutsche Industrie durchlaufe eine Durststrecke. Hoppla! Da beginnt also auch den Bürokraten zu dämmern, dass ihre These vom Sommerloch nicht wirklich nachhaltig ist..

Die deutschen Industrieaufträge sind nun bereits den dritten Monat in Folge rückläufig. Statt des erwarteten Anstiegs im September von +1,0% fielen die Aufträge um 1,7%. Schwach besonders die Aufträge von Ländern der Eurozone (-6,7%), das restliche Ausland dagegen nur -0,7%, Inlandsaufträge -0,6%. Vor allem der Rückgang aus Ländern der Eurozone, deren Wirtschaftsdaten sich derzeit verbessern, sollte zu denken geben. Sie sind faktisch für den Einbruch im September verantwortlich, mehr als China und die Schwellenländer.

Für das dritte Quartal insgesamt sieht das etwas anders aus: hier fielen die Aufträge außerhalb des Euroraums um 8,6%, während die Inlaandsaufträge um 0,3% stiegen, aus dem Euroraum sogar um +0,9%. Insgesamt aber gingen damit die Aufträge der deutschen Industrie im abgelaufenen Quartal um deftige 2,8% zurück: Juli -2,2%, August -1,8%, September -1,7%. Fehlt nur noch, dass das deutsche Wirtschaftsministerium abgesichts des abnehmenden Minus einen Aufwärtstrend deklarieren wird.

In Deutschland, das zeichnet sich damit ab, wird die Sommerpause immer länger. Es ist eine weitere Variante des deutschen Sommermärchens!



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1 Kommentar

  1. Ich erwarte eher eine Auftrags-Sommerpause bis Dezember – Dezember 2020.

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