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IS droht mit Anschlag in Washington – sind die Märkte darauf vorbereitet?

Von Markus Fugmann

Der IS hat in einem Video allen westlichen Staaten mit Anschlägen gedroht, die am Syrien-Krieg beteiligt sind. Und das ist neu: speziell Wahington wurde als Anschlagsziel genannt, also wie Paris die Hauptstadt des Landes. Das ist eine neue Qualität: die Nennung einer konkreten Stadt für den nächsten großen Anschlag. So heißt es in englischer Übersetzung der Video-Botschaft:

„We say to the states that take part in the crusader campaign that, by God, you will have a day God willing, like France’s and by God, as we struck France in the center of its abode in Paris, then we swear that we will strike America at its center in Washington“.

Nun haben die Märkte auf den Anschlag in Paris mit erstaunlich wenig Panik reagiert – bislang zumindest. Aber wenn ein großer Anschlag in den USA käme, dürfte das ganz anders sein. So pervers es ist: als vor einigen Tagen in Beirut der IS einen Anschlag mit zahlreichen Toten verübte, war das den westlichen Medien kaum ein Bericht wert. Da „zählt“ Paris schon mehr, aber Washington, das politische Zentrum der USA, würde einen regelrechten Tsunami an den Märkten auslösen.

Und darauf sind die Märkte nicht wirklich vorbereitet. Die Anschläge in Paris, ausgeführt an sechs verschiedenen Orten, zeigen eines klar: der IS oder andere islamistische Terrororganisationen werden verstärkt versuchen, westliche Städte zu attackieren. In diesem Sinne ist für den IS Paris nur der Auftakt einer großen Terrorwelle, die kaum zu stoppen ist. In Frankreich gibt es die Vorratsdatenspeicherung – geholfen hat es nicht.

Bislang agieren die westlichen Finanzmärkte so, als gäbe es in der Welt nur ein einziges Thema: die Notenbanken. Alles dreht sich um die Frage, ob im Kampf gegen die deflationären Tendenzen in der Welt die Notenbanken noch mehr Liquidität in die Märkte pumpen oder eben nicht. Aber das sind nicht die Fragen, die wirklich relevant sind für unsere Zukunft. Relevant ist, ob es zu einer Art clash of civilsations kommt, nachdem der Westen einen großen Teil dazu beigetragen hat, etwa den Nahen Osten zu destabilisieren. Folge dieser Destabilisierung, die mit Lybien begann und dann mit Syrien weiter ging, wo man einen vorher gar nicht so bösen Assad plötzlich unbedingt zum Teufel jagen wollte, ist die sogenannte Flüchtlingskrise. Diese Krise wird uns mehr verändern und mehr mit unserer Zukunft zu tun haben, als die Frage, ob die EZB nun monatlich 60 oder 80 Milliarden Euro an Anleihen kauft.

Man hat fast den Eindruck, die Märkte lebten in einer Phantasiewelt: da gelten Nullen auf der Festplatte mehr als die explosive Lage in der Welt, vor allem im Nahen Osten. Der Terror, so sieht es aus, ist in diesen Märkten als konkrete Bedrohung nicht eingepreist. Und die heutige Reaktion, die nach einem kurzen Schulter-zucken wieder zur Normalität übergeht, belegt, dass die Märkte nicht verstanden haben, dass Europa am Freitag seinen 11.September erlebt hat. Nicht zufällig sprachen viele von einem Krieg. Eingepreist ist davon jedoch nichts an den Märkten.



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8 Kommentare

  1. Dem kann man nur nickend zustimmen……

  2. willkommen in der zukunft ;-) das ist der mensch…..mit einer zügellosen, neoliberalen, raubtier, kapitalismus- gier. zu stoppen ist diese hirnrissige welt wohl wirklich nur durch zerstörung niemals durch vernunft. die hat die menschheit nicht !…..diplomatisches geschwätz hat auch noch nie wirklich etwas gebracht. schauen sie in die geschichte. erst ruft man die geister und ruft dann ensetzt, hallloooo rettet mich, sie sind ja da ! wie krank kann hirn, soweit überhaupt noch vorhanden, sein ???! oh ich werde gleich mal meine app fragen und bei fuckbook nachschauen….irgendwie gehört das abschlachten wohl immer schon, zum mittlerweile übel verklärtem, nur „gutmenschen“ bis auf ein paar bösewichter, dazu….naja.

    1. Oscar,fast alles richtig,bei der Art Rechtschreibung jedoch nicht ankommend!

  3. @chris
    mag sein. aber hier laufen die wichtigen parts, die schnellen gedanken voraus, ohne korrwektur oder gar redigieren.. ich brauche nicht den wissenschaftlichen kontext. deshalb auch die fehlende groß und kleinschreibung, fehlende leertasten und manchmal ein buchstäblein zuviel. gedanken sind mir in diesem fall wichtiger. sry ;-) aber ich muss niemanden eine autoritäre „glaubwürdigkeit“ abnötigen….vieleicht ist das gerade auch ein deutsches problem. hauptsache die „form“ stimmt, die oberfläche, drunter ist es egal…macht es gefälliger. selbst ein gekaufte dr. titel……..die deutsche sprache hat eh bald völlig ausgedient….trotzdem netter hinweis, ohne rechtfertigung, aber gut fürn mini blog …naja

  4. „Wessen Brot es ess, dessen… „

    Hier wird doch wohl nicht der Sohn den Vater (er)schlagen wollen, oder etwa doch?

    1. der Schreibfehlerteufel wieder mal: „Wessen Brot ich ess, dessen…“

      (bevor ich hier auch noch angezählt werde :-D)

      1. Hallo Joah.Ich bin kein Ringrichter&zähle deswegen auch keinen an,obwohl ich mindestens bis neun zählen kann Ich bin Bastian Sick-Jünger&empfinde es grundsätzlich schlimm,wenn die deutsche Sprache verunglimpft wird.Am erniedrigsten ist es jedoch,wenn inhaltlich grandiose Beiträge rechtschreiblich schmuddelig daherkommen.Schade&nur das wollte ich ausdrücken.

  5. Die,durch zig, kraftstrotzende Institutionen(FED,BoJ,PBoC,EZB)stabilisierte Welt gerät zunehmend in massive Schwierigkeiten.Leider,kann sein,was nach Lesart der Nuttenbanken,nicht sein darf:Disinflation&Zurückhaltung des Konsumenten,trotz,…kost nix…. Der,amerikanische Leitsatz:Ich konsumiere,also bin ich,scheint in Europa nicht so recht zu greifen.Die NSDAP,oh Entschuldigung,EZB ficht das nicht an!Sie wähnt sich sogar geistig höher als ALBERT EINSTEIN:Wahnsinn ist,immer dasselbe zu tun,jedoch entgegensätzliche Ergebnisse zu erwarten.Hochmut kommt immer vor dem Fall.DER FÜHRER €UROPAS wird auch in einem Bunker in Brüssel enden!Die Frage ist lediglich:Wer ist die italienische Eva Braun und wer der Schäferhund?(Gina Lollobrigida&ein Ducedackel?)

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