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Ist der Weihnachtsfeier-Indikator ein schlechtes Zeichen für Springer?

FMW-Redaktion

Wie jetzt zu erfahren ist, sind im Axel Springer-Verlag sämtliche Weihnachtsfeiern gestrichen worden. Wie aus internen Kreisen zu vernehmen ist, geschieht dies nicht aufgrund einer Anordnung von oben, sondern die Redaktionen von Bild und Welt hätten sich das ausgedacht.

Wir ersparen uns eine Nachfrage bei den Damen und Herren von Springer, denn was für eine Antwort würde man erhalten? Ja uns geht es so schlecht, dass wir an der Weihnachtsfeier sparen müssen? Würde wohl kaum jemand zugeben. Laut „Handelsblatt“ kam die Idee zum Verzicht auf die Weihnachtsfeiern von den Redaktionen der Welt und Bild – danach hätten sich die anderen Redaktionen des Hauses Springer „solidarisch“ angeschlossen. „Die Feiern passten nicht zu der Situation des anhaltend äußerst schwierigen Anzeigenmarktes“, so zitiert das Handelsblatt Springer. Soll man daran glauben? Ist im Hause Springer jetzt Basisdemokratie eingekehrt, verkehrte Welt? „Die da unten“ wollen freiwillig Kosten sparen? Ein Paradies für den Vorstand, denn von dem ging diese Sparmaßnahme ja nicht aus, wenn man den jetzt öffentlich gewordenen Abläufen glauben schenken mag.

Komisch, denn erst vor Kurzem hatte Springer-Personalchef Schmid-Lossberg noch angesprochen, dass die Weihnachtsfeiern wie üblich stattfinden. Also was ist in den letzten Tagen passiert? Ja, da war doch was. Springer hat vor Kurzem (überteuert?) 88% des Portals „Business Insider“ für schlappe 306 Mio Dollar gekauft. Haut das eine zu große Bresche in die Barkasse des Konzerns? Oder sind die Anzeigenumsätze in den letzten Tagen so dramatisch weggebrochen, dass die einzelnen Redaktionen ihre Jahreszahlen in Gefahr sehen? Möglich, dass sich bei den aktuellen Werbebuchungen für die bevorstehende Weihnachtszeit ein dramatischer Einbruch abzeichnet. Denn wenn eine Redaktion wie Bild oder Welt für sich genommen defizitär arbeiten sollte, ist es wie im Fußball – der Vorstand wechselt sofort den Trainer aus, wenn es nicht läuft.

Vielleicht macht der Springer-Vorstand trotzdem selbst eine eigene kleine Weihnachtsfeier?



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4 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Artikel.
    Auch wenn ich weiss das dies Utopisch ist, habe ich eine kleine Verbesserungsliste für die Politik zusammengestellt:

    Wir das allg. Volk leben schon seit geraumer Zeit nach dem Leistungsprinzip, nur wenige Berufsgruppen die das nicht berifft. Dazu gehören die Politiker, das muss sich ändern. Ich wünsche mir zielorientierte transparente und verantwortungsvolle Politik.
    -Zielorientiert bedeutet, Ziele die im Wahlkampf versprochen werden auch eingehalten werden müssen. Nichteinhaltung bedeuten Gehaltskürzungen, grobe Nichteinhaltungen bedeuten fristlose Kündigung.

    -Transparent bedeutet, sämtliche Entscheidungen können von eine von der Politik unabhängige und vom Volk bestimmte Personengruppe welche ehrenamtlich die Arbeiten kontrolliert, diese Bewertet, Entscheidungen der Politik rügt und in ausserordentlichen Sitzungen mit Volksentscheidungen aussetzt.

    -Verantwortungsvoll bedeutet für mich, das Politiker für Ihre Entscheidungen und für deren grobe Vergehen zur Verantwortung gezogen werden können. Das kann mit einer finanziellen Strafe bis zur vollständige Einbehaltung der Rentenbezüge und letztendlich zu hohen finanziellen Strafen an die gesammte Partei enden.

    Ja ich weiss, das ist naiv. Doch jede Änderung begann mit einer naiven Idee und ohne Ideen kann man und darf man nicht über andere schimpfen.

    Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig und auch die Vorschläge sich nicht bis ins kleinste Detail durchdacht. Doch das ist nur der Anfang. Gerne bin ich für Ergänzungen oder Kritik offen.

    Hoffe auf reges Engagement.

  2. Vielleich haben sie sich entschlossen, anstelle des Weihnachfestes das Fest des Fastenbrechens (ʿĪd al-fitr) oder das Opferfest (ʿĪd al-Adhā) zu feiern.

    Das würde mich aufgrund der Berichterstattung nicht wundern.

  3. Es gibt sie noch, die gute Nachricht!

    Lieber spende ich für eine guten Blog, als noch jemals ein Erzeugnis der xxxPresse zu kaufen.

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