Anleihen

IWF, EZB und Fitch warnen wegen Griechenland

Von Markus Fugmann

Griechenlands Vorschlag für ein Schuldenmoratorium, der eine Aussetzung der Zahlungen an IWF und EZB in diesem Jahr vorsieht, trifft laut Informationen des „Spiegel“ auf Ablehnung des IWF und der EZB. Demnach warnten beide Institutionen in einer Telefonkonferenz, dass eine Lockerung des Sparkurses die Tragfähigkeit griechischer Schulden gefährdeten. Nur die Europäische Kommission unter ihrem Präsidenten Juncker scheint hier gegenüber Athen entgegenkommender zu sein – was auch daran liegen dürfte, dass die EU-Kommission selbst kein Gläubiger Griechenlands ist. Juncker versucht derzeit offenkundig, die Gläubiger zu einer Verlängerung des Rettungspackets über den Sommer hinaus zu bewegen

Die amerikanische Ratingagentur Fitch hingegen sieht die Risiken gestiegen, dass Athen auch am Ende des Monats die dann vier fälligen Raten nicht auf einmal bedienen wird können: das Risiko dafür „cannot be discounted“. Und Fitch weiter: „the prospect of fiscal disbursements from Greece’s official creditors is highly uncertain.“ Auch Fitch sieht in der Verlängerung des Rettungspakets über den Sommer die einzige Möglichkeit, eine unmittelbare Pleite Griechenlands zu verhindern. Mit den für diesen Fall zur Verfügung stehenden Mitteln könne sich Athen dann kurzfristig über Wasser halten:

„These funds would primarily be used to meet redemptions, which will rise sharply in July and August as bonds held by the Eurosystem fall due, as well as enabling Greece to fund a small ongoing deficit“.

Sollte es keinen Deal zwischen Griechenland und seinen Gläubigern geben, dürfte die EZB die Versorgung griechischer Banken mit Notkreidten einstellen, so Fitch:

„This may ultimately lead to restrictions on the banking sector to reduce liquidity strains, including capital controls. The risk of capital controls is
reflected in our ‚B-‚ Country Ceiling for Greece, which is just one notch above the sovereign IDR.“



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