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IWF: So sieht Christine Lagarde derzeit die Weltlage… (inkl. Heuchelei)

Von Claudio Kummerfeld

IWF-Chefin Christine Lagarde hat soeben auf einer Pressekonferen zu diversen Punkten Stellung genommen. Hier das Wichtigste inkl. ihrer eigenen Heuchelei.

Christine Lagarde
Foto: Marie-Lan Nguyen / Wikipedia (CC BY 3.0)

Griechenland

Lagarde betonte erneut ein Schuldenerlass der europäischen Gläubiger für Griechenland sei zwingend notwendig. Wie genau das von Statten gehen soll oder in welchem Umfang, sagte sie nicht. Dabei erwähnte sie aber nicht, dass ihre Institution (IWF) sich am Schuldenschnitt nicht beteiligen will. Sie steckt in einer Zwickmühle, die sich zur Heuchlerin macht. Beteiligt sich der IWF an einem Schuldenschnitt für Griechenland, stehen nächsten Tag dutzende Dritteweltländer Schlange vor dem IWF-Gebäude in Washington und erwarten ebenfalls einen Schuldenschnitt (zurecht). Jetzt aber verhält sie sich so wie ein Versandhaus gegenüber einen Privatgläubiger, der insgesamt bei 20 verschiedenen Versandhäusern Schulden hat und sie nicht zurückzahlen kann. Lagarde als Versandhaus drängt die anderen 19 Versandhäuser dazu dem Schuldner einen Großteil seiner Schulden zu erlassen, damit er die Schulden an das Lagade-Versandhaus zurückzahlen kann. Heuchelei pur!

Lagarde führte aus, dass der IWF und die USA darin übereinstimmen, dass die Schuldenlast für Griechenland untrabar ist. Häääh? Konsultiert Lagarde jetzt Barack Obama, ums ich von ihm Tipps zu holen für ihre eigene Arbeit? Sind die USA jetzt auch Teil der Gläubigerrunde gegenüber Griechenland? Nicht dass ich wüsste. Aber ach ja, die USA sind ja der größte Anteilseigner des IWF. Wer zahlt, bestimmt auch, welche Musik gespielt wird…

Ukraine und Südamerika

Zum Thema Ukraine sagte Lagarde das Land mache gerade große Fortschritte bei der Schuldenumstrukturierung mit privaten Gläubigern. Südamerika rutsche wohl nicht in eine Rezession, ausgenommen Brasilien.

China

Zum aktuellen Crash am chinesischen Aktienmarkt sagte Lagarde die derzeitigen Bemühungen der chinesischen Regierung den Absturz einzudämmen würden die Entscheidung des IWF in keiner Weise beeinflussen, ob man den Yuan mit in den Währungskorb (IWF-Sonderziehungsrechte) aufnimmt. Von Marktturbulenzen lasse man sich nicht beeindrucken bei Grundsatzentscheidungen. Wir meinen: Spielt eh fast keine Rolle mehr, denn die Chinesen gründen ja gerade mit fast allen wichtigen Staaten die asiatische Konkurrenz zum IWF, die AIIB (ohne die USA, die sind beleidigt, dass keiner mehr mit ihnen spielen will).



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2 Kommentare

  1. Der Heuchelei&der total verfahrenen Situation entrinnt man(frau)am elegantesten,indem frau in, irgendeiner Wäschekammer eines Luxushotels,einem prekär beschäftigtem,gutgebautem Roomboy,die perverse Logik der aktuellen Finanzwelt erklärt!DSF konnte das jedenfalls!

  2. Entschuldigung für den Legasthenieanfall.DSK,muss es natürlich heissen.

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