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Japanischer Trader gewann am „Black Monday“ 34 Millionen Dollar

Von Markus Fugmann

Am „Black Monday“ krachte es an den Märkten, viele verloren viel Geld. Aber es gab auch Gewinner – nämlich jene, die auf eben diesen Flash-Crash gewettet hatten. So hat ein japanischer Trader, der in Nippon schon zuvor als Star-Trader galt, am Montag 34 Millionen US-Dollar gewonnen.

Was war der Grund für den „Black Monday“? Die Antwort: die Risikimodelle der Banken. Diese sind fast alle gleich gestrickt, sie verkaufen Risiko-assets, wenn die Volatilität ansteigt. Nun steigt die Volatilität immer wieder stark an den an Märkten – der Unterschied am Montag aber war, dass es Banken und Hedgefonds an Investment-Alternativen fehlte: normalerwesie springen dann sichere Häfen wie solide Staatsanleihen an, institutionelle Investoren verkaufen etwa Akten und kaufen dann Staatsanleihen. Aber die Staatsanleihen waren am Montag seltsamerweise nicht Profiteure des Crash, sondern gerieten selbst unter Druck. Und das hat die Comupter-gesteuerten Risikomodelle komplett überfordert. Und so verkauften mehr oder weniger alle zur selben Zeit Aktien – mit den bekannten Folgen.

Vermutlich in Kenntnis dieser Risikomodelle und ihrer inhärenten Logik erkannte der japanische Trader, der schlauerweise anonym bleiben will, auf Twitter aber mit seinem Profil-Namen CIS 40.000 follower hat, dass die Dinge eskalieren würden. Bereits seit Mitte August hatte er Short-Positionen auf den Nikkei-Future eröffnet – er erkannte ein in den letzten Jahren seltenes Muster: Blue Chips wurden abverkauft, ohne sich danach nennenswert zu erholen. Als Europas Märkte am Montag ins Rutschen kamen, hatte er bereits 1500 Short-Kontrakte in seinem Portfolio und verstärkte seine Position im Nikkei-Future kontinuierlich weiter – bis zur panischen Eröffnung an der Wall Street. Als er seine Positionen dann schloss, hatte er einen Gewinn von 26 Millionen Dollar verbucht.

Doch statt nun aufzuhören, spekulierte er auf die Erholung und kaufte Long-Kontrakte im Nikkei-Future – und gewann so weitere 10 Millionen Dollar, als die Indizes nach oben explodierten. Zuvor hatte er eine Stunde abgewartet – er wollte zunächst sehen, ob die Aufwärtsbewegung nach dem Crash nachhaltig ist.

Als Trader ist CSI eine wichtige Größe in Tokyo: seine Kontoumsätze, die er einer amerikanischen Nachrichtenagentur zur Verfügung gestellt hatte und deren Authenzität als sicher gilt, zeigen, dass er im Jahr 2013 bereits 0,5% aller Aktienumsätze am japanischen Aktienmarkt getätigt hatte. Gleichwohl gesteht er ein, dass er auch schon herbe Verluste erlitten habe – diese jedoch nicht auf Twitter kommuniziere. Sein Motto laute: Kaufe Aktien, die schon zuvor von anderen gekauft wurden, und verkaufe Aktien, die zuvor schon von anderen verkauft wurden. Die meisten Trader, so kann man vermuten, machen genau das Gegenteil..



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