Europa

Jubelzahlen über deutsche und europäische Konjunktur: Stärkstes Wachstum seit Jahren!

Es geschehen wahre Wirtschafts-Wunder in Deutschland, aber vor allem auch in Frankreich und der Eurozone..

FMW-Redaktion

Nachdem wir heute schon über „Zahlen und Charts aus dem Konjunktur-Wunderland Deutschland“ berichtet hatten, geht die Jubelarie mit den Daten zu den deutschen Einkaufsmanagerindizes unvermindert weiter. So lag der zuletzt schwächelnde Dienstleistungssektor im Einkaufsmanagerindex mit 55,6 deutlich über der Erwartung von 53,7, das produzierende Gewerbe dagegn nur leicht besser mit 55,5 statt 55,0 erwartet. Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex von Markit liegt bei 56,0 statt 54,3 erwartet – der beste Wert seit 34 Monaten.

Und liest man sich den Kommentar von Markit zu den deutschen Zahlen durch, hagelt es geradezu vor positiven Nachrichten. So schreibt Markit:

„Dank der höchsten Produktionssteigerungsrate in der Industrie seit über drei Jahren und dem weiter florierenden Servicesektor
verzeichnete die deutsche Wirtschaft im Februar das stärkste Wirtschaftswachstum seit April 2014 (..). Seit Mai 2013 legt die Wirtschaftskraft in Deutschland bereits ununterbrochen zu“.

Wachstumstreiber ist seit einigen Monaten vor allem das produzierende Gewerbe – das war lange anders, zuvor war der Dienstleistungsektor der Wachstumstreiber. So schreibt Markit:

„Das Produktionswachstum in der Industrie beschleunigte sich zum dritten Mal hintereinander und fiel so stark aus wie zuletzt im Januar 2014“.

Und Markit weiter:

„Der Auftragseingang entwickelte sich ähnlich. So verbuchten die Industrieunternehmen hier das höchste Plus seit 37 Monaten und übertrafen damit den zehnten Monat in Folge den Servicesektor, bei dem die Nachfrage jedoch ebenfalls anzog und den Unternehmen den höchsten Zuwachs an Neu-und Folgeaufträgen seit einem Jahr bescherte.“

Mithin ist es also in Deutschland die Erholung des Dienstleistungssektors, der die Gesamtzahl (also den zusammengesetzten Einkaufsmanagerindex) auf diesen Stand katapultiert hat.

Ähnlich übrigens auch – man höre und staune – in Frankreich. Dort steigt der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex auf 56,2 von 54,1, die Prognosen waren von einem Wert von nur 53,8 ausgegangen. Das liegt in Frankreich an den starken Zahlen aus dem Dienstleistungssektor, der auf 56,7 von 53,8 stieg und damit den besten Wert seit Mitte 2011 erreichte, während das produzierende Gewerbe mit 52,3 unter der Erwartung von 53,5 lag. Anders als in Deutschland ist in Frankreich also der Dienstleistungssektor der Treiber.

Auch die Zahlen aus der gesamten Eurozone stark (Gewerbe 55,5 statt 55,0 erwartet, Dienstleistung 55,6 statt 53,7 erwartet, und der zusammengesetzte Index bei 56,0 statt 54,3 erwartet) – der beste Wert seit sechs Jahren! Hierzu wiederum Markit:

„Dank des beschleunigten Aufschwungs verzeichnete die Eurozon im Februar laut der aktuellen Vorabschätzung des Composite-PMI das stärkste Wachstum seit nahezu sechs Jahren. Der Stellenaufbau fiel so kräftig aus wie zuletzt vor neuneinhalb Jahren, die Auftragszuwächse vergrößerten sich, und die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist verbesserten sich weiter –gute Vorzeichen für eine anhaltend hohe Dynamik in den kommenden Monaten. Der Preisdruck verstärkte sich allerdings weiter.“

Also auch hier klare Anzeichen für eine anziehende Inflation in der Eurozone! Aber dennoch erstaunlich, wie gut die Zahlen sind. Möglicherweise ist es so, dass Europa wie stets konjunkturell den USA einige Zeit hinter her hinkt und in Europa nun die Dinge an Fahrt aufnehmen, während in den USA der Zug zuerst gestartet war.

Wird die EZB nun aufgrund solcher Zahlen nachdenklich werden? Eher nicht, vermutet Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson:

„Die Sorge, dass die Konjunktur durch die Auswirkungen der anstehenden Wahlen und des Brexit in diesem Jahr abgewürgt werden könnte, dürfte jedoch zweifelsohne ebenfalls weiterbestehen. Vor den Wahlen in Deutschland im September ist folglich nicht mit einer Änderung der Geldpolitik zu rechnen“.



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1 Kommentar

  1. Toll.
    Den Euro scheint es nicht sonderlich zu beeindrucken.
    Und der Dax hat es bis jetzt noch nicht geschafft, das Hoch von Ende Januar zu knacken. Wenn das so bleibt, sieht es nach einem Bilderbuch-Doppel-Top aus.

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