Europa

Konjunktur in Europa: Es geht aufwärts in UK und Spanien

Ja, es gibt auch gute Nachrichten in diesen Zeiten. Fast schon merkwürdig, aber bei genauerem Hinsehen ist es nachvollziehbar, dass gerade Großbritannien sich in 2016 wirtschaftlich am besten...

FMW-Redaktion

Ja, es gibt auch gute Nachrichten in diesen Zeiten. Fast schon merkwürdig, aber bei genauerem Hinsehen ist es nachvollziehbar, dass gerade Großbritannien sich in 2016 wirtschaftlich am besten entwickelt hat im Vergleich zu allen anderen Industrienationen. Im letzten Quartal stieg das BIP im Jahresvergleich um 2,2%. Wie die Grafik zeigt, steht man im Vergleich zu anderen Ländern wirklich gut da. Man kann schon erahnen, woran es liegt – mal wieder am schwachen Pfund, dass Exporte ankurbelt und auch Touristen dazu bringen dürfte mehr in UK zu konsumieren.

Während die Industrie bisher aber nicht so einen großen Teil zur BIP-Erholung beigetragen hat mit „nur“ +1,5%, sind es eher die Dienstleistungen mit +3%, die pushen. Enttäuschen tun die Landwirtschaft mit -1,6% und der Bau mit nur +0,8%. Vor allem das Hotel- und Gaststättengewerbe zieht bei den Dienstleistungen gut an. Wie gesagt, der Tourist kann deutlich mehr in Pfund ausgeben, da sitzt das Geld locker. Die Autoindustrie aber läuft auf Rekordzahlen, zumindest nach Angaben des Autoverbandes SMMT. Bei den Konsumausgaben der Verbraucher ziehen vor allem die Umsätze über den Onlinehandel an. Sparen in Zeiten steigender Preise für alltägliche Lebensmittel?


Grafik: ONS UK

Auch die Inflation in UK geht seit dem Brexit-Vote strukturell nach oben, wie die folgende Detailgrafik gut zeigt.

Spanien

In Spanien schaut man als Außenstehender immer auf die Arbeitslosigkeit, die neben Griechenland durch den Zusammenbruch des Bausektors lange über 20% lag. Im Hoch war sie sogar in 2013 bis auf 26% gestiegen. Seitdem geht es in Mini-Schritten immer weiter zurück, auch wenn man hier von der offiziellen Arbeitslosigkeit spricht (!). Nach heute veröffentlichten Zahlen liegt sie „nur noch“ bei 18,6%, was immerhin auf Sicht mehrerer Jahre schon mal ein guter Abbau des Berges ist. Immer noch ist man aber neben Griechenland ganz weit vorne bei der Arbeitslosigkeit.

Die Wirtschaft selbst profitiert momentan vor allem von der Unsicherheit und Terror-Angst in Ländern wie Ägypten und der Türkei. Letzte Saison war Mallorca zum Beispiel so voll mit Urlaubern wie noch nie. Auch andere Daten in Spanien zeigen, dass es bergauf geht. Zwar langsam, und mit jeder Menge verdeckter Probleme, aber es geht im Schneckentempo vorwärts. Fehlen nur noch Länder wie Portugal, Griechenland und Italien, und schon sieht´s gar nicht mehr so schlimm aus in Europa?



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