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Licht und Schatten: So ist das mit den hoch bewerteten Aktien

Die Aktien des amerikanischen Streamingdienstes sind mit einem für 2016 zu erwartenden KGV von 340 extrem teuer bewertet, sogar noch deutlich teurer als Amazon mit 136. Die Netflix-Aktie verlor gestern...

FMW-Redaktion

Wo ist das Problem mit hoch bewerteten Aktien? Sie sind unberechenbar, und können schon bei minimalsten Abweichungen von den Erwartungen schnelle und kräftige Ausbrüche hinlegen, nach oben wie nach unten. Wir haben gestern über das positive Beispiel von Zalando gesprochen. Die Aktie hat aktuell ein für 2016 zu erwartendes KGV von 60, was eine ziemlich teure Bewertung darstellt. Die Aktie stieg gestern dennoch um 21%, weil die Erwartungen für die Zahlen des 2. Quartals übertroffen wurden. Auch warnten wir gestern über plötzliche und drastische Kursrückgänge bei überbewerteten Aktien, da diese besonders anfällig für Kurseinbrüche sind. Diesbezüglich verweisen wir aktuell auf die Aktie von Netflix.

Die Aktien des amerikanischen Streamingdienstes sind mit einem für 2016 zu erwartenden KGV von 340 extrem teuer bewertet, sogar noch deutlich teurer als Amazon mit 136. Die Netflix-Aktie verlor gestern 13% an Wert, und warum? Die Firma hat im 2. Quartal 1,7 Millionen neue Abonnenten gewonnen, eine sensationelle Zahl, wenn man sie isoliert betrachtet. Als Erwartung hatte die Firma selbst aber vorher die Zahl von 2,5 Millionen neuen Kunden ausgegeben. Tja, so ist das mit großen Erwartungen. Obwohl die Zahl von 1,7 Millionen neuen Usern sensationell ist, enttäuscht die Erwartung, und der Aktienkurs zerlegt sich.

Netflix
Die Netflix-Aktie seit Anfang Juli

Oft auch schon von uns besprochen wurde die Tesla-Aktie. Die Firma hat ein großes Plus. Ihren Chef und Innovations-Guru Elon Musk umgibt eine geheimnisvolle Aura des angeblichen Erfolgs – ihm scheinen Aktionäre alles zu verzeihen und zu glauben. Abgesehen davon, dass Elektroautos wie Tesla sie baut umwelttechnisch gesehen eine super Sache sind, produziert die Firma ein Desaster nach dem anderen – das Geld wird verbrannt, Quartal für Quartal. Erst vor Kurzem veröffentlichte man Verkaufszahlen, die drastisch unter den Erwartungen lagen. Als Ausrede sagte Musk die Autos seien ja schon produziert worden, nur halt noch auf den Auslieferungs-Trucks unterwegs zum Kunden – deswegen seien die Verkaufszahlen verfehlt worden!?!

Auch da scheinen seine Aktionäre alle drei Augen zuzudrücken. Die Aktie brach nicht ein und steht jetzt exakt auf dem Niveau vom Jahresanfang über 220 Dollar. Immer wieder sagen wir: Erstaunlich, Hut ab. Aber nach wie vor sagen wir auch: Bei so einer Aktie, die ja gar keine Gewinne, sondern nur Verluste produziert, steigt das Risiko eines plötzlichen großen Einbruchs immer weiter an, auch wenn er vielleicht nie kommen mag. Das Risiko scheint auch Elon Musk selbst zu sehen, so kann man es deuten. Denn obwohl die Aktie nicht einbricht, verbreitet er seit Kurzem, dass er an einem ominösen großen „Masterplan“ arbeite (siehe Tweet). Das bringt natürlich Phantasie und Hoffnung. Erst einmal.

Tesla
Die Tesla-Aktie seit Ende 2015.



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