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Liegt Hans-Werner Sinn richtig oder falsch? Hat Kapitalismus oder der Kommunismus mehr Armut verursacht?

FMW-Redaktion

Die große Frage, vielleicht sogar die Frage der Fragen: Wer verursacht mehr Schaden, wer hat mehr Armut produziert? Der Kapitalismus oder der Kommunismus? Auf den ersten Blick ist die Antwort einfach – den Ärmsten der Armen bringt der Kommunismus eine Grundversorgung in Sachen Ernährung, Gesundheit und Wohnung, somit profitieren sie vom Kommunismus, wobei der Kapitalismus die Armen noch ärmer macht. Hans-Werner Sinn hat da eine andere Meinung…

Hans-Werner sinn 500 Euro-Scheine
Hans-Werner Sinn, noch Präsident des ifo-Instituts. Foto: Romy Bonitz, ifo Institut / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Hans-Werner Sinn, noch ein paar Tage Präsident des ifo-Instituts, hat in einem kürzlich gegebenen Interview auch zu grundsätzlichen Fragen Stellung genommen. Eine der Fragen lautete: „Schuld am Exodus vieler Menschen aus ihrer Heimat ist ja neben Kriegen die wirtschaftliche Aussichtslosigkeit. Stößt der Kapitalismus weltweit an seine Grenzen?“ Darauf die Antwort von Hans-Werner Sinn:

„Die wirtschaftliche Aussichtslosigkeit kommt nicht vom Kapitalismus. Die Probleme im Kommunismus waren viel größer. Der Kapitalismus hat gerade den Ärmsten der Welt viel geholfen. Die Globalisierung und die Entfaltung der Marktkräfte haben die Zahl der Menschen, die weltweit in Armut leben, dramatisch gesenkt. Nach Berechnungen der Weltbank ist dieser Anteil in den letzten drei Jahrzehnten, genau gesagt von 1981 bis 2013, von 44 Prozent auf 13 Prozent gefallen. Das kommt dadurch zustande, dass das Kapital – gewinnheischend wie es ist – in die Niedriglohnländer geht, um dort von den günstigen Produktionskosten zu profitieren. Dadurch entstehen Arbeitsplätze, und im Wettbewerb um die Arbeitskräfte steigen die Löhne.“

Damit liefert Hans-Werner Sinn, so meinen wir, zumindest ein nachvollziehbares Argument, auch wenn nicht jeder es inhaltlich für richtig halten muss. Durch Verlagerung der Industrieproduktion entstehen in Dritte Welt-Ländern Arbeitsplätze, und die Einkommen steigen dort, zumindest theoretisch. Folgt man dieser Argumentation, bleibt nach unserer Meinung ein Problem: Das Bevölkerungswachstum gerade in den ärmsten Ländern ist größer als die Anzahl neuer Arbeitsplätze in der Industrie – somit bleibt der Lohndruck nach unten erhalten, worüber sich die Unternehmen natürlich freuen dürften. In Ländern wie Indonesien, Malaysia etc hat sich durch die nach Asien verlagerte Produktion allmählich eine gute Mittelschicht entwickelt, wobei es natürlich in diesen Ländern auch weiterhin Armut gibt! Aber wie gesagt, wenn die Anzahl neuer Arbeitsplätze mit dem Bevölkerungswachstum nicht mithalten kann, sinken in den ärmsten Ländern die Löhne bzw. es entsteht fast schon automatisch Lohndruck.

Ein Beispiel: Das Bevölkerungswachstum in Bangladesch ist enorm. 1990 waren es 110 Millionen Menschen, betrug die Bevölkerung 2015 schon 160 Millionen. Kann man es Menschen zum Vorwurf machen viele Kinder zu kriegen? Wohl kaum. Gerade Jobs in der Textilbranche wurden in den letzten Jahrzehnten in großem Umfang in Länder wie Bangladesch verlagert – jetzt aber drückt nicht nur die hohe Bevölkerungszunahme auf die Löhne, auch verlagern Produzenten vermehrt die Produktion in noch ärmere Länder in Afrika. Ein Argument gegen den Kapitalismus, der Menschen gegeneinander ausspielt?

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Die Bevölkerungsentwicklung in Bangladesch. Autoreninfo zur Grafik / Wikipedia (CC BY 2.0)

Armut durch Kapitalismus eine optische Täuschung?

Kann es sein, dass die Armut (verursacht durch den Kapitalismus?) eine optische Täuschung ist, zumindest für „uns“ im relativ reichen Europa? Hans-Werner Sinn führt aus, dass entgegen des Eindrucks steigender Ungleichheit diese weltweit gesehen geringer geworden ist. Richtig sei, dass es innerhalb vieler westlicher Länder eine wachsende Ungleichheit zwischen Armut und Wohlstand gäbe, weil wie vorher beschrieben Industrieproduktion abwandert in Niedriglohnländer, wo somit neue Arbeitsplätze entstehen. Die wachsende Ungleichheit bei uns sei der Grund warum sich (gerade hier?) viele Menschen über die Globalisierung beklagen würden. Durch Lohndruck in Industrieländern und steigende Löhne in armen Ländern würden sich die „Wasserstände“ angleichen, so Sinn. Verlierer seien die Arbeiter in den Industrieländern, Gewinner die in den Entwicklungsländern.

Wir meinen wie vorhin schon erwähnt: Hier wird das enorme Bevölkerungswachstum in vielen armen Ländern übersehen, dass die theoretisch nachvollziehbare Annahme Sinn´s aufhebt. Wie an der Börse bei „Angebot und Nachfrage“. Es gibt zwar mehr Angebot an neuen Industriearbeitsplätzen, die Anzahl auf der Nachfragerseite (mehr Menschen = mehr Arbeitssuchende) steigt aber noch schneller. Somit kann der Arbeitgeber die angebotenen Löhne senken.

Ob die deutsche Mittelschicht oder der „einfache Arbeiter“ in Deutschland gerade dabei ist zu verarmen, da gibt es sicherlich verschiedene Ansichten und verschiedene Herangehensweisen der Analyse. Richtig sind aber nach unserer Meinung Sinn´s Äußerungen über den Preis, den der deutsche Kleinsparer („der kleine Mann“) zahlen muss für die jahrelange Nullzins-Politik in Europa, durchgeführt durch die EZB, und sehr gerne gesehen durch die Politik. Dazu Hans-WernerSinn:

„Ja, die Nullzins-Politik trifft die Mittelschicht. Das sind Leute, die nicht so arm sind, dass sie gar nicht sparen können, aber auch nicht reich genug, um in Realkapital zu investieren. Die bringen ihr Geld zur Sparkasse. Sie sind die Verlierer der EZB-Politik. Ja. Die Leute tragen ihr Geld zu den Lebensversicherungen, und die kaufen Staatspapiere dafür. Dazu werden die Versicherungen aufsichtsrechtlich gezwungen. Das ist eine Perversion. Indem sie Staatspapiere kaufen, wird ein Anspruch gegen die nachfolgende Generation der Steuerzahler aufgebaut. Das ist kein Realvermögen, sondern im Grunde auch nur ein Anspruch gegen die nächste Generation in einem Umlageverfahren.“

Was meint er mit „Realkapital“? Nun, diejenigen, die vielleicht nur 50 Euro pro Monat sparen können, sind nicht in der Lage eine richtige Immobilie zu kaufen (Immobilienfonds? Bitte nicht). Sie sind gezwungen Banksparpläne, Lebensversicherungen usw bei der Bank „einzukaufen“, und all diese Anlagen werden schon seit Jahren mit de facto 0% Zinsen vergütet. Selbst bei minimaler Inflation werden so die Sparguthaben entwertet, und das von der Politik geforderte private Vorsorgen endet 10, 20 oder 30 Jahre später in einem Fiasko.

Nochmal kurz zum Kommunismus

Aber nochmal zurück zum Kommunismus. Von der Theorie her müsste er eigentlich funktionieren, oder? Und gerade für die unteren Schichten sollte er einen Mehrwert gegenüber dem Kapitalismus bieten – wie gesagt „eigentlich“. Denn die Planwirtschaft macht Vorgaben und alle sind entsprechend grundversorgt, was im brutalen Kapitalismus nicht so ist. Warum zeigen dann aber zurückliegende Beispiele und das aktuelle Beispiel Nordkorea ein anderes Bild? Und warum waren „die einfachen Menschen“ in den jeweiligen kommunistisch geprägten Ländern anscheinend doch nicht so zufrieden, rebellierten und forderten Freiheit? War es der „menschliche Drang nach mehr“, weil man sieht, was man in freien Ländern als Individuum alles erreichen kann? Liegt der Grundfehler in der menschlichen Natur?

Die Regelung nach „Angebot und Nachfrage“ in der freien Marktwirtschaft befriedigt tatsächlich jede Nachfrage nach einem bestimmten Produkt, weil der Anbieter sofort einen neuen Markt und eine Chance auf Absatz sieht. Die Frage: Warum konnte in der Planwirtschaft bisher „der Plan“ nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigen? Konnte er nicht schnell genug den realen Bedürfnissen der Menschen angepasst werden, oder waren die Planer der Planwirtschaft dazu gar nicht in der Lage mangels Wirtschaftskompetenz?

Wir fordern Sie auf: Diskutieren Sie mit uns hier in der Kommentarfunktion: Hat Sinn recht oder eben nicht? Und würde der Kommunismus tatsächlich für die unteren Schichten dauerhaft eine positive Alternative darstellen? Die Fakten der bisherigen Beispiele widerlegen das, aber waren das nur die Fehler der umsetzenden Personen, oder ist die Planwirtschaft an sich der grundlegende Fehler? Wir sind gespannt über eine offene Diskussion!



Ganz nebenbei: Hans-Werner Sinn spricht erneut seine Meinung zu den Flüchtlingskosten aus. Die Befürworter von positiven finanziellen Aspekten würden nur die direkten Kosten wie Sozialausgaben gegen zu erwartende Steuereinnahmen etc gegenrechnen, wenn die Flüchtlinge später arbeiten. Sinn verweist aber auf die umfangreichen Mehrkosten wie Infrastruktur, Behörden, Polizei, Schulen, Gebäude uvm. Insgesamt wären die Flüchtlinge für den Staat aus finanzieller Sicht (!) ein gewaltiges Minusgeschäft. Sinn betont auch die Aufnahme von Flüchtlingen sei eine humanitäre Frage. Zitat:

„Ob wir Flüchtlinge aufnehmen, ist im Übrigen eine humanitäre Frage. Ich verweise auf die ökonomischen Effekte nur, weil einige argumentieren, wir würden Gutes tun und uns dabei selbst helfen. Das ist nicht wahr.“




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12 Kommentare

  1. Als ob es nur die Wahl zwischen dem totalitären Kommunismus und dem neoliberalen Raubtierkapitalismus angloamerikanischer Prägung gäbe. Der eine macht alle gleich arm, der andere viele arm und wenige extrem reich.
    Wie wäre es mit der guten alten sozialen Marktwirtschaft? Da hatten fast alle am Wohlstand teil.
    Die besonders betroffenen Menschen scheinen das allmählich zu verstehen, s. USA (Sanders), England (Corbyn), Spanien, Portugal, Griechenland …

  2. Würde der Kommunismus nicht immer in Kombination mit Diktatur ,Folter und geschlossenen Grenzen auftreten dann hätte man überhaupt erstmal einen ernstzunehmenden Konkurrenten um Kapitalismus.

    Der Kapitalismus verführt die Menschen mitzuspielen . Niemand muss konsumieren .
    Aber der Kommunismus zwingt die Menschen dazu .

    Welches system mehr Schäden verursacht hat ist so einfach nicht darstellbar .
    Die Statistiken in den abgeschlodsenen Kommunitischen Ländern sind geschönt .
    Und in den kapitalistischen ebenso .

  3. Was für eine Frage… Die Menschen, die angeblich im Kommunismus zumindest mit den Grundnahrungsmitteln versorgt wurden, waren ärmer als unsere Armen heutzutage. Der Kommunismus hat nicht einmal das erfüllt. Oder haben wir alle vergessen, wie lange sich die Leute früher in den osteuropäischen Ländern selbst für Nahrungsmittel anstellen mussten? Was war eigentlich Fleisch? Gerüchteweise gab es damals Familien, die tatsächlich solches kaufen konnten.
    Das nächste Problem: Wie lange konnten diese Systeme funktionieren? Alle ehemaligen sozialistischen Staaten waren Pleite. Richtig Pleite. Jeder war beschäftigt, aber keiner hat gearbeitet. Produktivität um Klassen schlechter als im Kapitalismus bei wachsenden Kosten für Aufrechterhaltung zumindest der essentiellsten Grundbedürfnisse hätten früher oder später zum Kollaps geführt, auch ohne Revolution, die durch den Freiheitsdrang der Menschen ausgelöst wurde.
    Und, bitte: Wenn Ihr über Kommunismus diskutiert, denkt nicht nur an die DDR, der ging es im Vergleich zu den anderen Sowjet-Satellitenstaaten nämlich richtig gut. Ein running gag in diesen dunklen Zeiten: „Wie nennt man die Menschen, die kein Fleisch essen?“ – „Vegetarier.“ – „Nein, Rumänen“

    1. Ab Zeile 7 ist der Text auch für den Kapitalismus gültig,bis auf keiner hat gearbeitet,jetzt, keiner hat vernünftig verdient!Und dass Muränen kein Fleisch sondern Fisch essen,war mir vorher schon bewusst!

    2. Alles richtig – und auch nicht.
      z.B. hat Politik-Kabarettist Volker Pisper in einem seiner „Bis neulich“-Auftritte humorvoll dargestellt, dass es den allermeisten Menschen selbst in der DDR besser ging wie den zig Millionen Unterschichtangehörigen in den USA, wo der Kommunismus abgrundtief verachtet wird.

      Und Sie erwähnen Pegida: Falls Sie zu den „Besitzenden“ gehören, brauchen Sie auch nicht derten Anhänger zu sein – es sei denn, dass es Ihnen stinkt, dass unser Staat gerade gegen die Wand gefahren wird und Sie im nächsten Jahrzehnt evtl in einem Kalifat-Staat leben müssen. Das macht vielen Menschen berechtigte Angst. Vielleicht auch, weil Sie erkennen, dass die „Sicherheit“ in Deutschland zum Teufel ist.

      Und als evtl. „Habenichts“ sollten Sie Ihre Einstellung sowieso noch mal überdenken. Denn Sie werden aufgrund des Gesetzes von Angebot und Nachfrage wirtschaftlich zwangsläufig zu den Verlierern gehören. Dann müssten Sie also ggf. aus drei Gründen berechtigte Angst haben.
      viele Grüße

  4. Eine für Tradingpausen doch eher komplexe Thematik, gleichwohl interressant, daher hier mal eine Position :
    Professor Sinn redet Unsinn, nicht nur weil dies fast immer der Fall ist, sondern weil seine Analyse lediglich ökonomische Faktoren berücksichtigt, die ausschliesslich die Perspektive des von ihm favorisiertem Systems wiederspiegeln. Kommunismus verstehe ich eher als soziologisches Gesellschaftsmodell aus dem sich planwirtschaftliche Notwendigkeiten zwangsläufig ergeben.
    Dass Figuren wie Hans-Werner inzwischen keine drei Sätze mehr von sich geben können ohne die Flüchtlingsthematik miteinzubeziehen, entlarvt den eigentlichen Charakter seiner Analyse : POPULISMUS

  5. Die Zufriedenheit der Leute resultiert meiner Meinung nach aus einer Mischung aus Sicherheit und Eigenverwirklichung. Im Kommunismus wurde einem die Eigenverwirklichung zu großen Teilen abgenommen durch Verbote. Hinzu kam, dass der Kommunismus, wie er leider gelebt wurde, auf einem gigantischen Staatsapparat beruhte, nicht so sehr um zu planen, sondern mehr um zu kontrollieren. Erstens erzeugt das hohe Kosten und zweitens fühlt es sich an wie offener Strafvollzug, insbesondere für Leute die Ihre Kreativität ausleben wollen. Diese eingeengte Kreativität ist vielleicht auch ein Grundübel, warum Kommunismus so piefig und verbissen wirkt. Erneuerungen, Innovationen gedeihen nicht in so einem Umfeld. Diejenigen, die aus der DDR abgehauen sind, waren meistens die Kreativen. Wer irgendwas aus sich machen wollte, hatte nur die Wahl sich Staatskonform hochzuarbeiten oder zu gehen.
    Im Kapitalismus kommt übrigens bald ein ähnliches Gefühl auf. Die Kreativität wird hier jedoch nicht durch den Staat begrenzt, sondern durch die mangelnden Zukunftsaussichten. Wenn man sich so umschaut, werden Jobs immer weiter ausgedünnt und rationalisiert. Um die wenigen verbliebenen prügeln sich die Leute und klammern sich wie an Strohhalme, wenn sie einen haben. Eltern drillen Ihre Kinder schon ab dem Krabbelalter daraufhin Softskills zu erlernen, um nur eine Chance im Kampf um Jobs zu haben. Was kommt bei raus? Eine verzagte und verängstigte Masse. Ich bin ein Pegida-Ablehner, jedoch erkenne ich in vielen dieser Leute genau diese Angst, zu den Verlieren zu gehören oder sie fühlen sich schon als welche. Dabei sollte es zur Selbstverständlichkeit einer Eigenverwirklichung gehören, dass man frei von Angst ist. Vielleicht gibts irgendwann bedingungsloses Einkommen, weltweit. Die horrenden Überschüsse der extrem effizienten Unternehmen gehören in den Kreislauf der Gesellschaft und nicht auf irgendein Konto auf einer Steueroase, das ist das Problem derzeit bei der Umsetzung hierfür.

  6. Nur für die Moderatoren:
    Mein soeben abgegebener Kommentar (Gerd) sollte als Antwort
    Tomasz 15:59 Uhr sein. bin mir nicht sicher, ob ich den auch da reingesetzt habe.
    Danke

    1. Grüss Gott Gerd!Menschen,welche Volker Pispers verstehen& geniessen können,stehen bei mir schon mal per se oben!Ich habe Volker schon Mitte der 80iger in der Obernburger Kochsmühle als genial empfunden&tue es heute noch,letztmalig im Sept.in Elsenfeld.Ich habe an dem Kommentar von Tomasz allerdings nichts auszusetzen.Daher hätte ich die Frage(was mir auch schon häufig bei Rottuchbegriffen passiert ist!)Reagieren Sie überbissig,ohne nachzudenken,wenn Sie Begriffe wie Pegida lesen müssen?Ich stehe nicht hinter Pegida,mir macht aber die Jugoslawisierung Deutschlands durch Frau M. aber auch keine Freude,obwohl es mich mit 58Jahren eh nicht mehr jucken wird,was richtig bzw.falsch ist/sein wird!

  7. Es gibt einen Unterschied zwischen Kapitalismus und Marktwirtschaft: Im Kapitalismus dreht sich alles um die Verzinsung des angelegten Geldkapitals, auch in Grund und Boden (Markteintrittsmonopole). Prof. Dr. Löhr kritisiert, dass wir heute in keiner Marktwirtschaft, sondern in einer Machtwirtschaft leben müssen.

    In der Marktwirtschaft arbeiten frei Unternehmer und Arbeiter, die Werte erarbeiten. Die Kapitalgeber arbeiten dagegen nicht, sie leihen nur ihr Kapital aus, trotzdem sind sie am längerem Hebel:
    Sie halten die Marktwirtschaft im Würgegriff und erzwingen eine positive Verzinsung, auch auf Kosten von Pleiten und Entlassungen. Daher kommt die Ungleichheit. Ohne entsprechende Verzinsung wird das Kapital eben nicht freigegeben, mit fürchterlichen volkswirtschaftlichen Schäden. Siehe Weltwirtschaftskrise 1929. Das verhinderten die Zentralbanken der Welt, durch das Gelddrucken. Die Freiwirtschaft bietet eine nachhaltigere Möglichkeit, die Macht des Kapitals zu brechen: Bodenreform, Umlaufsicherung von Bargeld.
    http://friedensblick.de/17541/mit-welcher-wirtschaftstheorie-kann-die-ungleiche-vermoegensverteilung-ueberwunden-werden/

  8. Ein Philosoph sagte mal, Glück kommt nicht aus Besitz sonder aus Genuss.
    Ökonomen können einen solchen Wert nicht messen, daher legen sie grundsätzlich an allem eine falsche Messlatte an.
    Oder kann mir jemand glaubhaft machen, dass unsere modernen Industrie.- büroarbeitsplätze glücklich machen?
    Also Kapitalismus wie er gegenwärtig gelebt wird ist nicht einmal für die, die vermeintlich davon profitieren glückbringend.

  9. Hallo Wolfgang Koch. The day after. Ich weiß nicht, ob das noch jemand bzw. gerade SIE lesen.

    Ich (derjenige, welcher wirklich nicht für die NSA arbeitet) habe auch deshalb auf den Begriff Pegida (von @Tomasz) reagiert, weil der in Bezug auf Pegida-Versteher schrieb:
    „Dabei sollte es zur Selbstverständlichkeit einer Eigenverwirklichung gehören, dass man frei von Angst ist.“

    Und leider bin ich das nicht mehr.
    Das ging los als mein heile-Welt-Denken vor ca.eineinhalb Jahren nach und nach wegbrach was Demokratieverständnis, Meinungsfreiheit und objektive Medien angeht.
    Das verstärkte sich als Frau Merkl vor einem halben Jahr die Drohung bei Frau Anne Will kundtat, dass sie einen „Plan“ hätte.
    Ich will nicht noch Weiteres anführen.

    Sie selbst sind übrigens auch mit 58 noch jung (alles relativ) und Ihre Nachkommen sowieso. Und die werden sich noch bedanken.

    P.S.: Ich muss gestehen, auf Volker Pipers bin ich leider erst so vor zwei Jahren mehr und mehr aufmerksam geworden. Der hat es einfach drauf. Wobei ich zugeben muss, dass ich gehofft habe, er hätte zumindest bei seinen jüngsten Auftritten auf Pegida-Bashing verzichtet. Das ist nämlich, na klar, das einzige was mich bei ihm stört. Wobei ich fürchte, ja wirklich fürchte, im Laufe der Zeit wird auch er die Dinge noch anders beurteilen (müssen), weil es noch krasser wird. Anders wäre mir lieber.

    Schöne Grüße
    Gerd

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