Anleihen

Margin Call: Eurex löste Pleite der Düsseldorfer Hypothekenbank aus

Von Markus Fugmann

Die Pleite der Düsseldorfer Hypothekenbank AG ist aller Wahrscheinlichkeit nach durch einen Margin Call der Eurex ausgelöst worden. Das berichtet Bloomberg unter Berfung auf Insider.

Demnach habe die Eurex zusätzliche Sicherheiten verlangt, nachdem klar wurde, dass die Düsseldorfer Hypothekenbank aufgrund des Schuldenmoratoriums über die Heta (die Bad Bank der Hypo Alpe Adria) 348 Millionen Euro würde abschreiben müssen. Demnach habe die Kombination aus Heta-Swaps und dem Margin Call der Eurex die Bank zur Aufgabe gezwungen – am 15.März hatte der Bundesverband deutscher Banken die Düsseldorfer Hypothekenverband dem Private Equity-Unternehmen Lone Star Funds abgekauft.

Der Niedergang der Düsseldorfer Hypothekenbank, die bereits 2008 gerettet werden mußte, war mit dem Schuldenmoratorium, das Österreich am 01.März diesen Jahres erlassen hatte, nicht mehr aufzuhalten. Zum Ende des 2.Quartals 2014 hatte die Bank Zins-Swaps im Volumen von 13,3 Milliarden Euro in der Bilanz, nach zuvor 17,6 Milliarden zum Jahresende 2013 – und das bei einem Eigenkapital von lediglich 233 Millionen Euro (Stand Ende 2.Quartal 2014).

Weil 6,4 Milliarden Euro der asstets der Bank in öffentliche Anleihen investiert waren, die laut Regularien risikofrei sind und daher nicht mit Eigenkapital hinterlegt werden müssen, betrug das Risiko-gewichtet Kapital nur 2 Milliarden Euro (bzw. 11,6%)- und lag damit über der Mindestanforderung der Regularien. Felix Hufeld, Mitarbeiter bei der Bafin, sieht darin einen letzten “wake-up call“ für alle Regulierer, dass durch öffentliche Einrichtungen garantierte Anleihen – wie im Falle der Heta – nicht risikofrei seien.

Derzeit laufen Bestrebungen, die Privilegisierung von Staatsanleihen zu beenden – Banken müssten dann Eigenkapital für den Kauf derartiger Anleihen hinterlegen. Bundesbankchef Weidmann fordert immer wieder, dies notfalls auch in einem Alleingang Europas einzuführen. Und auch Mario Draghi – der Weidmann in dieser Sache immer ausgebremst hatte – scheint mit Beginn des QE der EZB und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit, die Banken zum Verkauf von Staatsanleihen zu drängen, umgeschwenkt zu haben und bezeichnet dies inzwischen als „überfällige Diskussion“ (siehe dazu „Draghi plant die Revolution„).



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