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Marktgeflüster (Video): Es hilft nichts!

Von Markus Fugmann

Es hilft einfach nichts! Daten der Bank of Amerika Merrill Lynch zeigen, dass internationale Fondsmanager zuletzt massiv Kapital aus den USA nach Europa umgeschichtet haben, schon weil sie den US-Markt für zu teuer halten, weil die Versprechen Trumps so schnell nicht eintreten werden. Aber dem Dax hat das bisher wenig geholfen, seit dem vergeblichen Anlauf auf das Allzeithoch ist der Index um 3% gefallen und kommt auch heute nicht vom Fleck vor den Wahlen in Frankreich – und das trotz guter Umfragewerte für Macron. Die US-Berichtssaison bleibt weiter sehr mau (heute Verizon und Travelers), der Ölpreis kommt nach anfänglicher Erholung wieder zurück, weil es Zweifel über die Verlängerung der OPEC-Produktionskürzung gibt..



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13 Kommentare

  1. Euro-Bonds- und Umverteilungsfanatiker als bürgerlich zu bezeichnen ist schon sehr gewagt.

  2. Anleger aus den USA, einem Land mit einem spürbaren Zinsniveau, haben in den vergangenen Tagen laut B.o.A./Merril Lynch europäische Aktien gekauft, der Dax ist trotzdem fast 3% gefallen – was bedeutet das? Anleger aus Europa, einem Kontinent mit kaum auskōmmlichen Zinsen mūssen Aktien verkauft haben – eventuell aus Sorge um den Ausgang der Frankreichwahlen. Was, wenn Le Pen keinen Erfolg hat? Wenn ja, wird diese Strategie vermutlich einträglich sein, wenn nicht? We will see! Komisch, dass Bankaktien und der Euro am heutigen Donnerstag gestiegen sind.

  3. Daß Le Pen die Wahlen nicht gewinnen wird, ist wohl schon eingepreist, denk ich. Der Dax wird dann wohl kurzfristig nach oben gehen, aber ob das die große Wende sein wird?

    1. Ein bisschen schon – nach dem Umfrageergebnis von heute. Und Ihrem zweiten Satz mit dem Fragezeichen schließe ich mich an.

      Ob es bei Investoren (im Ausland) einen Eindruck hinterließe, wenn ein Mob geistesgestörter Demonstranten am Wochenende Köln „in Schutt und Asche“ legen würde?
      Eher wohl nicht!? Es sei denn, sie würden den Rhein umleiten und durch den Kölner Dom fließen lassen.
      Aber heutzutage ist ja nichts unmöglich.

    2. Das hängt neben einem „positiven“ Ausgang der Frankreichwahlen mittelfristig vor allem von der Quartalsbilanz der Dax-Dickschiffe ab. Wenn Infineon, Siemens, Allianz, BASF und Co. annähernd so gute Ergebnisse wie Daimler, VW und BMW abliefern inkl. Ausblick, könnte es „nochmals“ rauf gehen – der IFO-INDEX deutet ja darauf hin. Dann hätten wir ein durchschnittliches Dax-KGV und dies bei einem Bund-Future von über 160. Da wäre ein Aktiencrash schon sehr ungewöhnlich. Das ist ein Szenario, ohne die so genannten externen Schocks, die keiner seriös vorhersagen kann. Gruß

  4. Ich sehe bei keinem der Favoriten einen Vorteil für Deutschland. Erstens bekommt keiner eine Parlamentsmehrheit für seine (radikalen) Ideen, was die Hängepartie fortsetzt – und zweitens will sich jeder auf Kosten Deutschlands profilieren. Vergemeinschaftung der Schulden ist da noch die harmloseste Variante.

  5. Die ganze politische Situation zeigt uns doch vor allem Eines: Mit einer Zwei-Parteien-„Demokratie“ ohne nennenswerte Kultur oder Geschichte im großartigsten Land der Erde fühlen sich die Leute an den Börsen grundsätzlich wesentlich wohler, als in einem komplexen System unterschiedlicher Kulturen und Denkweisen (ab mehr als zwei verschiedener Meinungen), weil sie nicht viel nachdenken müssen.
    Bedingt durch ihre binäre Denkweise (rauf oder runter, Bulle oder Bär, schwarz oder weiß) scheinen Börsianer synchron zur recht simpel gestrickten politischen Komplexität von Wonderland ernsthaft überfordert in der Einschätzung soziologisch relevanter Entwicklungen, welche mehr als zwei Optionen implizieren.
    Die Realität ist leider anders:
    Griechenland hätte eigentlich bereits die EU und somit den EURO zerschmettern sollen. Der Brexit dann aber echt endgültig. Die Niederlande haben es nicht geschafft, Frankreich wird es nun aber richten, wenn nicht, haben wir noch immer Italien oder Spanien in petto. Anscheinend erfolgen sogar schon Marktreaktionen auf die national und international vollkommen uninteressanten Entscheidungen rechtspopulistischer „Powerfrauen“ in zerstrittenen deutschen alternativen Randgruppierungen.
    Während im großartigsten Land der Welt ein Rechtspopulist zeigt, wie es gar nicht gehen kann und am laufenden Band versagt, sich täglich als Lügner gegenüber seinen Wahlversprechen und Wählern erweist, machen wir in Europa uns Sorgen, ob sich ein weiterer Mitgliedsstaat für solch einen Vollpfosten (politisch und frauenfreundlich korrekt: Eine Vollpfostin) entscheiden könnte. Im ersten Wahlgang vielleicht, im zweiten wird es dann peinlich werden für Le Penner(in).
    Seit 2014 haben es nicht Draghi und seine „Insider“ mit ihren manipulativen Anti-EUR-Maßnahmen, nicht all die Profi-Analysten mit apokalyptischen Vorhersagen, nicht Yellen mit ihrer Verbalakrobatik und nicht die amerikanischen Statistiker mit wunderbar geschätzten Zahlen geschafft, den EUR und somit Europa auf amerikanisches Niveau (Parität) herunter zu ziehen.
    Der Brexit sucht bereits nach einem Exit, die einst so lauten Populisten in K(G)riecher(n)land sind verstummt, Europa hat sämtliche weiteren Krisen, die man ihm angedichtet hat (also alles, was nicht in Amerika, Russland oder China geschieht), souverän überstanden.
    Man scheint dennoch, vielleicht instinktiv-gierig, den europäischen Wirtschaften mehr zuzutrauen, als denen in Wonderland, deren Aufschwung vorbei war, bevor er begonnen hat.

  6. Für Amis sind europäische Qualitätsaktien billig.Das hat nichts mit
    Euro oder EU zutun.Die USA sind geeinter und besser geführt wie
    der komische Haufen EU,deshalb würde ich nicht auf Firmen setzen
    die zuviel von der EU abhängen.Eine richtige Wirtschaftskrise ist fast
    40 Jahre her.Die Finanzkrise oder Internetblase hat doch nichts mit Massenarbeitslosigkeit zutun,deshalb würden die USA so etwas besser
    handeln.Was macht eigentlich die EU Neoliberalismus oder was?Ich glaube
    da macht jeder was er will.

    1. Die USA:
      Ein Land, dessen Bundesstaaten sich nicht einmal einig sind, ob es noch die Todesstrafe geben soll oder nicht, das nicht weiß, ob das Tragen von Schusswaffen wie seinerzeit im Wilden Westen noch zeitgemäß ist oder nicht, ein Land, das teilweise mit dem Anbau und Verkauf von Marihuana gewaltige Steuereinnahmen generiert, während in anderen Teilen selbst der Konsum davon zur individuellen Katastrophe führen kann.
      Ein Land, das in vielen Regionen noch immer Jahrhunderte alte rassistische Vorurteile geradezu zelebriert und in vielen Staaten dahingehend speziell mit der Exekutive (Polizei) Schlagzeilen macht.
      Dieses Land ist besser geführt (von wem, von Trump?) und geeinter? Gibt es nicht Bestrebungen von Kalifornien (der 6st-größten Volkswirtschaft der Welt) und einigen anderen Staaten, sich von Trumpland zu separieren?
      Ich glaube irgendwie dennoch froh zu sein, dass ich in dem komischen Haufen EU leben darf.

  7. Was die Stahldiskussion von MR. Firefox angeht: Amerikanische Firmen scheinen nicht in der Lage zu sein, anständigen Stahl zu produzieren, sonst müssten sie nicht bessere und wesentlich teuere Qualität aus dem Ausland beziehen.
    Wenn sie es bis heute nicht geschafft haben, eine jahrtausende alte Handwerkskunst zu vervollkommnen, werden sie es nach einem Importstopp endlich konzentriert versuchen und schaffen (America great again). Derweil bauen sie Panzer und Kriegsschiffe, deren Wände mit Steinschleudern durchbohrt werden können?
    Was ist das für eine Argumentation?

    1. Ja, die USA sind eine der gespaltensten Nationen der Welt und eine der Ursachen dafür ist nach wie vor der ausufernde Turbo-Kapitalismus. Die Amis haben die innovativsten und größten Firmen der Welt (Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Facebook u.s.w.), die besten Eliteuniversitäten, die meisten Nobelpreisträger der Welt, aber auch: Millionen von Menschen, die Lebensmittelkarten erhalten und deren Kinder keine vernünftige Schulbildung erlangen können und zig-tausende Studenten, die nach Beendigung ihres Studiums mindestens 100000 Dollar Kreditschulden haben, mit großen Problemen diese erstmal loszuwerden. In den über 3000 Bezirken der USA fehlt der Mittelstand mit ausreichendem Bildungsniveau, so dass hier der primitive Spruch „die Masse ist dumm und lenkbar“ besonders gilt. So ist auch der Wahlsieg Trumps mit seiner einfachen Medienkampagne zu erklären. Amerika wird mehr denn je vom Geld regiert, das sieht man schon am absurden Rechtssystem, in dem Rechtsanwälte Zivilklagen manchmal in Milliardenhöhe produzieren und sich davon bis zu 30% als Honorar behalten, Firmenchefs mit Gehältern jenseits von….. ,aber die Masse braucht kein bezahlbares Gesundheitssystem – dies klingt jetzt zwar ein bisschen sozialistisch, aber das bin ich wirklich nicht. Europa hat etwas andere Probleme, aber eines ist, glaube ich, derzeit länderübergreifend erkennbar: Die Globalisierung ist zu rasch gegangen, davor fürchten sich viele Menschen, insbesondere die Betroffenen.

  8. @Wolfgang M. Kürz u.bündig , mit 2 Sätzen alles gesagt,leider hat der Westen den Amis Zuviel nachgemacht, z. B. Managerlöhne.Die Flutung der Finanzmärkte , QE wurde auch in den USA erfunden,den andern Ländern aufgezwungen u.später als Währungsmanipulation angeprangert. ( wer hats erfunden )

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