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Monsanto-Übernahme durch Bayer perfekt: Hier die Fakten

Wir hatten vorhin bereits berichtet, jetzt ist es offiziell: Die Monsanto-Übernahme ist perfekt. Bayer kauft für 128 Dollar pro Aktie. Im Mai bot man zuerst 122, dann im Juli 125 und zuletzt 127,50 Dollar. Dass jetzt nur 0,50...

FMW-Redaktion

Wir hatten vorhin bereits berichtet, jetzt ist es offiziell: Die Monsanto-Übernahme ist perfekt. Bayer kauft für 128 Dollar pro Aktie. Im Mai bot man zuerst 122, dann im Juli 125 und zuletzt 127,50 Dollar. Dass jetzt nur 0,50 Dollar hinzu kamen zeigt wohl, dass die Luft nach oben für das Monsanto-Management endgültig raus war. Der Kaufpreis von 66 Milliarden Dollar wird von Bayer in bar bezahlt! Bayer betont, dass man den Monsanto-Aktionären damit einen satten Aufschlag von 44% zahlt gemessen am Börsenpreis vor dem ersten Kaufangebot. Beide Seiten haben heute eine „bindende Fusionsvereinbarung“ unterzeichnet.

Jetzt geht es also nur noch um die Kartellbehörden. Welche Einzelteile muss Bayer eventuell aus dem neuen Konzern herauslösen, damit sie zufrieden sind? Das aber dürften wohl Detailfragen sein. Bayer ist am Ziel, das ist wichtig – wohl auch deswegen, weil so kein Konkurrent sich Monsanto einverleiben kann! 66 Milliarden Dollar in Cash – wie will Bayer das genau finanzieren? Hier der offizielle Wortlaut von heute:

„Bayer plant die Finanzierung der Transaktion durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital. Der Eigenkapitalanteil von rund 19 Milliarden US-Dollar wird voraussichtlich durch eine Bezugsrechtskapitalerhöhung und Pflichtwandelanleihen finanziert. Die Brückenfinanzierung über 57 Milliarden US-Dollar wurde von BofA Merrill Lynch, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC und JP Morgan garantiert. In der Vergangenheit hat Bayer nach Großübernahmen stets eine hohe Entschuldungsdisziplin unter Beweis gestellt. Das Unternehmen geht davon aus, dass der hohe Cashflow des zusammengeführten Geschäfts das Finanzprofil von Bayer verbessern wird. Bayer strebt ein Investment-Grade-Rating nach Vollzug der Transaktion an. Das langfristige Ziel eines Kreditratings der „A“-Kategorie bleibt unverändert.“

Am bisherigen Monsanto-Hauptsitz in St. Louis wird der Hauptsitz der weltweiten Bayer-Sparte für Saatgut eingerichtet. Die globale Zentrale für den Pflanzenschutz sowie Crop Science wird von Monheim in Deutschland heraus gesteuert. Bayer rechnet mit jährlichen Ergebnisbeiträgen aus Synergien von 1,5 Milliarden US-Dollar nach dem dritten Jahr nach Abschluss der Transaktion. Die Bayer-Aktionäre sollen
vom erwartetem positivem Beitrag zum bereinigten Ergebnis je Aktie im ersten vollen Jahr nach Abschluss der Transaktion profitieren. Was sagen Bayer und Monsanto in einem gemeinsamen Statement dazu? Hier der Text:


„Wir freuen uns sehr, die Zusammenführung unserer beiden großartigen Unternehmen ankündigen zu können. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt für unsere Division Crop Science und festigt gleichzeitig die Stellung von Bayer als globalem, innovationsgetriebenem Life-Science-Unternehmen mit führenden Positionen in unseren Kerngeschäften. Mit dieser Transaktion schaffen wir erheblichen Wert für die Aktionäre, unsere Kunden, Mitarbeiter und für die Gesellschaft insgesamt”, sagt Werner Baumann, Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG.

„Die heutige Ankündigung ist eine Bestätigung für alles, was wir erreicht haben, und für den Wert, den wir für die Stakeholder von Monsanto geschaffen haben. Wir sind überzeugt, dass der Zusammenschluss mit Bayer für unsere Aktionäre die bestmögliche Wertschaffung bedeutet bei gleichzeitig größter Sicherheit durch das Barangebot”, sagt Hugh Grant, Chairman und Chief Executive Officer von Monsanto.

Bessere Lösungen für Landwirte

Die Transaktion bringt zwei unterschiedliche, aber sich in hohem Maß ergänzende Geschäfte zusammen. Gemeinsam profitieren sie sowohl von Monsantos führenden Positionen in den Bereichen Saatgut und Pflanzeneigenschaften sowie Digitaler Landwirtschaft (Climate Corporation) als auch von der großen Bandbreite an Indikationen und Kulturen im Pflanzenschutz-Portfolio von Bayer in allen wichtigen Regionen. Die Vorteile für Landwirte liegen in einem umfassenden Angebot an Lösungen für den heutigen wie den künftigen Bedarf – einschließlich besserer Lösungen bei hochwertigem Saatgut, Pflanzeneigenschaften, digitaler Landwirtschaft und Pflanzenschutz.

Die Kombination bringt darüber hinaus die führenden Innovationskompetenzen und Technologieplattformen für Forschung und Entwicklung beider Unternehmen zusammen. Gemeinsam verfügen sie pro-forma über ein geschätztes jährliches Forschungs- und Entwicklungsbudget von 2,5 Milliarden Euro in diesem Bereich. Mittel- bis langfristig wird das gemeinsame Unternehmen Innovationen schneller bereitstellen und seinen Kunden bessere Lösungen und ein optimiertes Produktangebot auf Basis landwirtschaftlicher Analyse sowie unterstützender Anwendungen aus der digitalen Landwirtschaft anbieten können. Diese Entwicklungen bedeuten grundlegende und nachhaltige Verbesserungen für die Landwirte: von der einfacheren Beschaffung und Handhabung über den effizienteren Ressourceneinsatz bis hin zu höheren Ernteerträgen sowie mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

„Die Agrarwirtschaft steht vor einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: Wie schaffen wir es, bis zum Jahr 2050 zusätzlich drei Milliarden Menschen auf ökologisch nachhaltige Art und Weise zu ernähren? Es ist die Überzeugung unserer beiden Unternehmen, dass diese Herausforderung einen neuen Ansatz erfordert, der die Expertise in den Bereichen Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz einschließlich Biologika systematischer zusammenführt – eng verbunden mit einem starken Bekenntnis zu Innovation und nachhaltiger landwirtschaftlicher Praxis”, sagt Liam Condon, Vorstandsmitglied der Bayer AG und Leiter der Division Crop Science.

„Jetzt beginnt eine neue Zeit in der Landwirtschaft – eine Zeit mit bedeutenden Herausforderungen, die neue nachhaltige Lösungen und Technologien verlangt, damit Landwirte bei weniger Einsatzmitteln mehr produzieren können. Die Kombination mit Bayer wird genau das leisten – als Innovationstreiber, der das Pflanzenschutz-Portfolio von Bayer mit unseren herausragenden Systemen bei Saatgut und Pflanzeneigenschaften sowie der digitalen Landwirtschaft verbindet. So helfen wir den Landwirten, die Hürden von morgen zu überwinden. Zusammen werden Monsanto und Bayer auf einer stolzen Vergangenheit und den jeweiligen Innovationserfolgen für die Agrarwirtschaft aufbauen und ein umfassenderes, breiteres Angebot an Lösungen für die Landwirte bereitstellen“, so Grant.

Und das Statement von Monsanto? Inhaltlich im Großen und Ganzen das selbe. Sehen Sie es gerne hier ein.

Und die Bayer-Aktie? Heute ein kleines Plus von 2 Euro auf knapp über 95 Euro. Die Monsanto-Aktie zeigt sich vorbörslich in den USA fast unverändert bei ungefähr 107 Dollar. Da ist noch eine merkwürdige Differenz bis rauf auf 128 Dollar vorhanden.

monsanto-uebernahme
Hier der Monsanto-Chart noch mit dem Kurs von gestern Abend. Eingekreist der Kaufpreis von 128 Dollar.



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