Europa

Morgen noch höhere Inflation für März? Aktuelle Importpreise mit stärkstem Zuwachs seit 6 Jahren!

Laut Statistischem Bundesamt wird die Vorabschätzung (liegt in der Regel richtig) für die deutsche März-Inflation schon morgen bekanntgegeben. Heute nun gibt es als letzten vorlaufenden Indikator die...

FMW-Redaktion

Laut Statistischem Bundesamt wird die Vorabschätzung (liegt in der Regel richtig) für die deutsche März-Inflation schon morgen bekanntgegeben. Heute nun gibt es als letzten vorlaufenden Indikator die Importpreise für Februar. Sie sind im Vergleich zum Februar 2016 um satte 7,4% gestiegen. Das ist der höchste Zuwachs seit sechs Jahren. Im Januar hatte die Jahresveränderungsrate noch +6,0% betragen, im Dezember 2016 lag sie bei +3,5%. Um auch an dieser Stelle den Mythos aus dem Weg zu räumen, dass es ohne Energiepreise keinen deutlichen Preisanstieg gäbe, zitieren wir auch für die Importpreise das Statistische Bundesamt dazu im Wortlaut:

Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im Februar 2017 um 3,7 % höher als im Februar 2016 (+ 0,7 % gegenüber Januar 2017). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex im Februar 2017 um 4,5 % über dem Stand des Vorjahres (+ 0,8 % gegenüber Januar 2017).

Das lässt darauf schließen, dass für den morgen verkündeten März auch die endgültigen Verbraucherpreise noch weiter über zuletzt 2,2% anziehen werden. Auch andere Vorlaufindikatoren wie Erzeugerpreise und Großhandelspreise lassen diesen Schluss zu. Heute zeigen auch die entscheidenden Gruppen wie landwirtschaftliche Güter, Vorleistungsgüter und Verbrauchsgüter drastisch steigende Preise. Das muss sich eigentlich lehrbuchmäßig auf die Endverbraucherpreise (Inflation) auswirken. Nur die Investitionsgüter gingen im Preis leicht zurück. Zitat:

Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) waren im Februar 2017 um 6,9 % teurer als im Februar 2016. Gegenüber dem Vormonat stiegen deren Preise um 1,4 %. Insbesondere Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus (+ 16,3 %), darunter vor allem Rohkupfer (+ 30,1 %)und Edelmetalle und Halbzeug daraus (+ 15,2 %), sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+ 27,9 %) beeinflussten die Teuerungsrate. Auch importierte Eisenerze (+ 88,5 %) und Nicht-Eisen-Metallerze (+ 34,0 %) verteuerten sich erheblich gegenüber Februar 2016. Dagegen sanken die Preise unter anderem für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (– 11,4 %) sowie für Holzstoff und Zellstoff (– 2,8 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Importierte Verbrauchsgüter verteuerten sich gegenüber Februar 2016 um 3,0 % und gegenüber Januar 2017 um 0,2 %. Hier stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr insbesondere für pflanzliche und tierische Öle und Fette (+ 18,4 %), für Schweinefleisch (+ 18,0 %) sowie für Milch- und Milcherzeugnisse (+ 15,5 %). Dagegen war verarbeiteter Kakao um 15,3 % billiger als vor einem Jahr. Importierte landwirtschaftliche Güter waren gegenüber Februar 2016 um 10,9 % teurer. Insbesondere Rohkaffee verteuerte sich mit + 25,5 % deutlich.

Eingeführte Investitionsgüter (– 0,3 %) verbilligten sich gegenüber Februar 2016 (unverändert gegenüber Januar 2017). Insbesondere Datenverarbeitungsgeräte waren im Vorjahresvergleich billiger (– 3,7 %). Gebrauchsgüter (+ 0,1 %) waren dagegen geringfügig teurer als im Vorjahr, aber etwas billiger als im Vormonat (– 0,1 %).



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