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Nach dem Brexit: was macht das Pfund? Und Trump droht Ländern, die ihre Währung niedrig halten..

Mit Aktivierung des Brexit könnte das Pfund das Schlimmste überstanden haben. Steigbügelhalter für weitere Anstiege scheinen neue Pläne Donald Trumps zu sein..

FMW-Redaktion

Nun ist der Brexit endlich getriggert, und nachdem das britische Pund gestern nervös hin und her pendelte, geht es seit heute Vormittag nach oben. Der Markt ist, das zeigen zum Besipiel die CFTC-Daten, stark short positioniert im Sterling – und das könnte sich nun rächen!

Im Grunde könnte nun ein altes Schema greifen: man verkauft das Gerücht, und kauft die Tatsache. Nun da der Brexit offiziell ist, könnte das bedeuten: man kauft das Pfund! So steigt die britische Währung nun dynamisch an:

Auslöser der Rally des Pfund (und anderer Währungen) zum US-Dollar ist ein Bericht, wonach die Trump-Administration jene Länder sanktionieren will, die ihrer Meinung nach ihre Währung künstlich niedrig halten. Das zielt vor allem auf China, kann aber auch auf die Eurozone angewendet werden.

Ankerpunkt ist der sogenannte „Trade Enforcement and Trade Facilitation Act“, den Präsident Obama in der Schlussphase seiner Präsidentschaft eingeführt hat. Mit diesem „Trade Enforcement and Trade Facilitation Act“ kann der Präsident Handelsverträge blockieren und Firmen bestrafen, die in jenen Länder investieren wollen. De facto ist das Dollar-negativ, und im größeren Chartbild des Dollar-Index sieht man, dass der Greenback eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet hat, unter die Nackenlinie gefallen war, dann wieder bis zur Nackenlinie angestiegen ist, um von dort aus nun wohl abzuprallen:

Zurück zum Pfund: Je höher die britische Währung nun (vor allem gegen den Dollar) steigt, umso größer der Druck auf die Pfund-Leerverkäufer. Im größeren Chartbild sieht man, dass Sterling nun nach oben laufen könnte, wenn der Bereich 1,2400 bis 1,2380 nicht mehr unterschritten wird:

Sehen wir uns einmal Euro-Pfund an:

Der Euro stieg über den Abwärtstrendkanal, droht nun aber nach unten durch zu rutschen. Der Euro neigt seit gestern zur Schwäche, weil die EZB und besonders Draghi angeblich mißverstanden worden sei. Da ist noch viel Luft nach unten bei Euro-Pfund.

Fundamental ist die Lage doch so: die britischen Konjunkturdaten sind sehr stark, gleichzeitig steigt die Inflation stark an (vor allem wegen der Pfund-Schwäche). Früher oder später muß die Bank of England reagieren – mit Zinsanhebungen. Eigentlich hätte sie das schon tun müssen, jedoch scheint sie bislang davor zurück geschreckt zu sein, weil sie den guten Konjunkturdaten irgendwie mißtraut. Wenn die Daten nicht substantiell schlechter werden, gibt es aber keinen Grund für diese Mißtrauen mehr.

Ein paar Dickfische jeenfalls sehen beim Pfund erhebliches Aufwärtspotential: BlackRock, UBS und Morgan Stanley haben ihren Kunden empfohlen, das Pfund zu kaufen..



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4 Kommentare

  1. Und ich dachte schon, England geht ohne die EU bankrott. Das haben doch die Wahrheitsmedien überall und mit posaunen erzählt. Stimmt das etwa nun nicht? Dat jibt et doch jar nich!!!
    https://www.tagesschau.de/ausland/grossbritannien-wahl-wirtschaft-101.html
    „Der Austritt Großbritanniens aus der EU könnte gravierende Folgen haben. Die Bank von England sagte bereits einen Wertverlust des Pfund voraus. Auch die politischen Konsequenzen könnten massiv sein. Was wird aus Schottland?“
    .
    Jedenfalls läßt meine Firma (Autozulieferer) seine Firmen dort.

    1. Die legitime Nachfolgerin unseres Gröfaz,diesmal aus Meck-Pomm,nicht Österreich,erklärt hierzu lapidar:Stirbt der €uro,dann stirbt €uropa!°Hätte Sie gescheiterweise noch einige Autobahnen gebaut,wäre Sie positiv in den Geschichtsbüchern vermerkelt worden.So aber…

  2. Für GB bedeutet der Brexit defintiv eines : Einen Vertraunensverlust, nebst einem Machtverlust. GB „schmeisst London weg“ plus Zölle usw. Man lebt offenbar immer noch in alten „Empire-Zeiten“ ?

    GS wird beispielsweise 3000 Arbeitsplätze nach Frankfurt „exportieren“…, da kann die May mit dem Donald „Händchen halten“ wie sie will ???

    1. Vertrauensverlust? Wie man vielleicht schon bemerkt hat, haben die EU-Bürokratzen kein Vertrauen in der Bevölkerung. Da hebt es dort natürlich jeden Aussteiger!
      Oder meinen Sie die Investoren-Gemeinde und Hedger? Die Entscheider? Die drehen schnell, wenn es irgendwo Gewinn gibt. Die sind nicht ideologisch. Außer so Fritzen wie Soros, oder Gates. Oder gar die Bushs und Hillaries. Höchstens politisch korrekt. Aber auch nur an der Fassade!
      .
      Machtverlust? Genau darum geht es. Die EU will alle Macht. Sogar über die Gedanken.
      https://www.freenet.de/nachrichten/wissenschaft/totale-gedankenkontrolle_723810_4702462.html

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