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Nur noch vier Stunden pro Tag arbeiten? Nur noch vier Tage die Woche? Wie soll das funktionieren? (VIDEO)

Diese Prognose stammt vom Chef des gigantischen chinesischen Online-Anbieters Alibaba Jack Ma. Zukünftig werden Menschen wohl nur noch vier Stunden pro Tag arbeiten, und auch nur noch vier Tage die Woche...

FMW-Redaktion

Diese Prognose stammt vom Chef des gigantischen chinesischen Online-Anbieters Alibaba Jack Ma. Zukünftig werden Menschen wohl nur noch vier Stunden pro Tag arbeiten, und auch nur noch vier Tage die Woche, so seine Aussage (bitte im Video anschauen). Sein Großvater habe 16 Stunden am Tag in der Landwirtschaft gearbeitet, und dachte damit sei er sehr gut ausgelastet gewesen. Heute arbeite man 8 Stunden pro Tag, und denke man sei ausgelastet, so Ma auf einer Konferenz in Detroit.

Auch sagt er, dass Reiche wie Arme, Chefs und Angestellte stark von der Automatisierung betroffen sein werden. Die erste technologische Revolution sei durch den 1. Weltkrieg erfolgt, die zweite durch den 2. Weltkrieg, so Ma. Dies sei jetzt die dritte technologische Revolution. Unsere Meinung: Das mag alles sein, dass durch den technologischen Fortschritt die Arbeitsplätze so effizient werden, dass die Arbeitszeit von früher 16 Stunden auf jetzt 8 Stunden gesunken ist, und zukünftig auf 4 Stunden weiter sinken wird.

Doch die Frage lautet doch: Wie viele Menschen haben dann überhaupt noch Arbeit? Denn viele Jobs fallen ganz weg. Die Unternehmen werden wohl nur den „High Performern“, die die Roboter und die Software warten, eben solche schönen 4 Stunden-Jobs anbieten können. Aber extrem viele Menschen werden dann eben ganz arbeitslos sein. Bei extrem fortschreitender Automatisierung dürften vor allem Entwicklungsländer noch mehr ins Hintertreffen geraten als jetzt, wenn beispielsweise Industriegüter und Agrarprodukte immer besser, günstiger und mit immer weniger Arbeitern in Industrieländern hergestellt werden können.

Je stärker der Trend, desto mehr muss man sich wohl mit Modellen befassen wie Roboter-Steuern oder der großen Umverteilung von Reichtum. Denn wenn durch Automatisierung wirklich immer mehr Menschen arbeitslos werden, kann man nicht wie in der Vergangenheit sagen: „Sucht euch eben andere Jobs, ihr findet schon was!“ Die Zeiten sind dann vorbei. Wohin mit einer großen Masse von Menschen, wenn wirklich keine Arbeitsplätze mehr angeboten werden können, weil es sie nicht mehr gibt?

Die Themen „Roboter-Steuer“ und „Bedingungsloses Grundeinkommen“ dürften wohl zukünftig immer mehr ein Thema werden. Finanziert werden könnte Letzteres eigentlich nur durch eine massive Umverteilung (Steuererhöhungen). Das Geld, dass der „böse Kapitalist“ durch immer mehr Automatisierung verdient, müsste teilweise oder größtenteils umverteilt werden an diejenigen, die sich dank Automatisierung nicht mehr selbst ernähren können. Einen Arbeitslosen vorzuwerfen er sei faul, wenn es schlicht und einfach keine Jobs mehr gibt, wäre zukünftig irgendwie problematisch!

Und das jetzige Modell von erzwungenen Mindestzahlen von Bewerbungen, die Langzeitarbeitslose „produzieren“ und beim Jobcenter vorzeigen müssen, könnte dann auch nicht so fortgesetzt werden. Natürlich gäbe es da noch einen letzten Ausweg. Es soll ja Menschen geben, die ernsthaft der Meinung sind, dass wie bei anderen technologischen Fortentwicklungen auch dieses Mal neue Berufsfelder entstehen, in denen die neuen Arbeitslosen neue Betätigungsfelder finden. Aber wir meinen: Bei diesem Technologieschub wird die Masse der Arbeitsplatzverluste nicht mal ansatzweise aufzufangen sein durch neue Berufsbilder wie Software-Ingenieure oder App-Entwickler.


Beispielbild einer Roboterhand. Foto: Richard Greenhill and Hugo Elias/Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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6 Kommentare

  1. Arbeit macht nicht frei. Wer Arbeit mit Lebensqualität verwechselt und Monotonie mit Kreativität wird der menschenverachtenden Sklavenhaltung auf ewig nachtrauern. Ein richtiger Schritt ist das BEDINGUNGLOSE GRUNDEINKOMMEN FÜR ALLE. Der nächste Schritt ist die Abschaffung des Kapitalismus…

  2. ich glaube, diese Thema wird eine der größten politischen Herausforderungen der Zukunft. Und richtig – auch wenn man es jetzt noch als sozialistischen Traum etc. ansieht, das Grundgehalt könnte und wird Realität werden.
    Die Frage, wo das Grundgehalt her kommt ist aber auch interessant.
    Ich glaube, man wird teilweise vom klassischen Steuermodell weggkommen und der Staat wird sich direkt über die Notenbank finanzieren.
    Es gibt keinen logischen Grund, warum das nicht funktionieren sollte. Es muss aber in den Köpfen der Menschen ein dramatisches Umdenken statt finden. Ob das gelingt werden wir sehen, es wird spannend.

    1. »Es gibt keinen logischen Grund, warum das nicht funktionieren sollte.«

      Bisher war es leider so, das durch „gelddrucken“ (freies Erschaffen von Währungseinheiten im Übermaß) noch niemals Wohlstand geschaffen wurde, sondern eher das Gegenteil. Realbeispiele existieren zu genüge.

      1. Wohlstand schaffen kann man dann nicht, wenn andere Menschen etwas dafür leisten müssen. Wenn 95% der Arbeit von Robotern und Maschinen geleistet würde, dann geht das. Das Grundgehalt wird ja in etwas so dimensioniert sein, daß es komplett für Konsum ausgegeben wird.
        Es muss aber ein entsprechendes Umdenken in der Gesellschaft statt finden. Aber wir haben ja noch Zeit. Diese Umbrüche dauern.
        Fakt ist – wir werden in 100 Jahren nur noch Bruchteile der Arbeitsleistung von heute benötigen. Und das bedeutet, daß viele Menschen gar nicht mehr arbeiten werden, sicher mehr als die Hälfte !

  3. Ginge auch ohne Automatisierung heute schon, wenn sich der Staat nicht über die Hälfte aneignen und beim Geld ausgeben nochmal zugreifen würde.

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