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Öl und Gold von Hedgefonds gekauft – und das Yen-Massaker..

FMW-Redaktion

Hedgefonds haben in der letzten Woche ihre Long-Positionen im Gold, vor allem aber im Öl stark ausgeweitet. Das zeigen die CFTC-Daten, die am späten Freitag Abend veröffentlicht worden sind.

Demnach erhöhte sich die Zahl der Long-Kontrakte an der Nymex beim WTI-Öl in der Vorwoche um über 23.000 Kontrakte, während sich die Zahl der Short-Kontrakte um über 5000 Kontrakte reduzierte. Damit stieg die Zahl der bullischen Wetten auf einen steigenden Ölpreis um fast 35% – das ist der größte prozentuale Anstieg seit dem Jahr 2010. Hintergrund der neuen Käufe ist offenkundig die Hoffnung, dass Russland und die OPEC sich auf eine Produktionskürzung einigen könnten. Doch dürfte diese Hoffnung wenig Chance auf Realisierung haben – Russland selbst etwa hat wichtige Gründe, derzeit eine Produktionskürzung nicht voran zu treiben (dazu mehr in einem gesonderten Artikel).

Weiter ausgebaut wurden auch die Long-Positionen im Gold. Nachdem die Zahl der Long-Kontrakte Ende Dezember so gering war wie noch nie, steigt die Zahl der Long-Kontrakte seit vier Wochen kontinuierlich an – offenkundig springen die Hedgies hier auf den fahrenden Zug, nachdem das Abwärtspotential für Gold begrenzt scheint. So stieg die Zahl der Long-Kontrakte im Gold um über 15.000 Kontrakte auf nun über 100.000 Kontrakte, während die Zahl der Short-Kontrakte um knapp 6500 Kontrakte zurück ging (auf nun 78.000). Insgesamt ist der Markt damit so long im Gold positioniert wie seit drei Monaten nicht mehr. Gekauft wurde auch Kupfer – ein Zeichen dafür, dass der Konjunkturoptimismus wieder leicht zunimmt.

Böse erwischt hat es dagegen jene, die auf eine weitere Aufwertung des Yen gewettet hatten. Kurz vor der völlig überraschenden Entscheidung der Bank of Japan, den Einlagezins auf -0,1% zu senken (ab einer bestimmten Guthaben-Höhe), war der Markt im Yen so long positioniert wie seit vier Jahren nicht mehr. In Reaktion auf die Entscheidung wurden Dolar-Yen Long-Positionen wieder verstärkt, die Short-Positionen abgebaut.

Interessant ist, dass die pro Dollar-Positionierung insgesamt gleichwohl weiter abgenommen hat. Gegenüber dem 01.Dezember des Vorjahres hat sich die Quote um 41% reduziert, nachdem der Zweifel an der US-Konjunktur zugenommen und verstärkt in Euro-Dollar Longpositionen umgesetzt worden war. Mit anderen Worten: das Boot der Dollar-Optimisten war schon einmal deutlich voller als derzeit, was den Weg ebnen dürfte für weitere Dollar-Stärke..



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