Aktien

Party vorbei? Wieder starke Abflüsse aus Aktienfonds

FMW-Redaktion

Die Party an den Aktienmärkten scheint vorbei zu sein: auch in der vergangenen Handelswoche haben Investoren wieder in großem Umfang Gelder aus Aktienfonds abgezogen, wie heute veröffentlichte Daten von der Bank of America/Merrill Lynch zeigen.

Demnach flossen in der letzten Woche 19 Milliarden Dollar aus Aktienfonds ab – damit floss in den letzten Wochen so viel Liquidität aus den Fonds ab wie seit vier Jahren nicht mehr. Damit summieren sich die Mittelabflüsse der letzten vier Wochen auf 46 Milliarden Dollar.

Besonders stark betroffen sind Aktienfonds, die Emerging Markets abbilden – hier zogen Investoren in der letzten Woche weiter 4,5 Milliarden Dollar ab, womit nun seit neun Wochen in Folge Gelder aus diesen Fonds abflossen. Im Vergleich zum Vorjahr haben Emerging-Markets-Fonds damit 58 Milliarden Dollar an Liquidität verloren, in 2015 alleine 20% der zuvor verfügbaren Liquidität.

Stark betroffen jedoch auch der US-Markt mit einem Abfluss von 15,9 Milliarden Dollar, während aus Fonds, die Europa abbilden, nur 800 Millionen Dollar abgezogen wurden. Das spiegelt offenkundig die Erwartung vieler Investoren wider, dass der amerikanische Aktienmarkt angesichts einer absehbaren Zinsanhebung durch die Fed schlechter entwicklen wird als in Europa, nachdem die EZB erste Schritte zur Ausweitung ihrer ultralaxen Geldpolitik eingleitet hat.

Profiteure der Verunsicherung der Investoren waren vor allem Staatsanleihen. So flossen in der letzten Woche in US-Staatsanleihen-Foonds 1,4 Milliarden Dollar – das war die zehnte Woche in Folge von Mittelzuflüssen.

In einem Kommentar schreibt die Bank of America/Merrill Lynch:

„Trading rules all say „buy“ and risk assets have stabilized over the past week … but investors are struggling to add risk here because of:
1) the lack of growth momentum
2) expectations of an „event“ in emerging markets/commodities/Wall Street and
3 )a widespread view of lack of liquidity making bonds/stocks untradable.



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1 Kommentar

  1. Vielleicht wird ja aus dem „non-event“ eines, wenn alle nach dem nicht vorhandenen „nichts“ handeln (Massenhysterie). Damit hätten sich dann letzendlich getroffene Prophezeihungen (hoffentlich nicht alle davon, wenn man die mal so ließt ;-) ) erfüllt.

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