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Russland dreht den Gas-Hahn ab

Russland hat gestern seine Einspeisung von Gas in Pipelines, die durch die Ukraine laufen, um 60% reduziert. Der Vorwurf Moskaus an die Ukraine: es würden erhebliche Mengen an Gas von den Ukrainern für eigene Zwecke abgezwackt. Faktisch bedeutet das, dass sechs Länder komplett von der Versorgung mit russischem Gas abgekoppelt sind: Bulgarien, Kroatien, Griechenland, Rumänien, Mazedonien und die Türkei.

Russland plant darüber hinaus, sein Gas nicht mehr durch die Ukraine, sondern über die Türkei nach Europa zu pumpen, wie Gazprom-Chef Miller bekannt gab. Das Problem: diese Umstellung kann infrastrukturell nicht zeitnah gelingen, wie der Vizepräsident der Europäischen Kommission Maros Sefcovic gestern reklamierte. Gazprom-Chef Miller wiederum sieht nun die EU in der Pflicht, die nötige Infrastruktur für die Umstellung zeitnah bereit zu stellen.

Die Entscheidung, so Sefcovic, mache ökonomisch keinen Sinn. Wohl aber politisch: Russland setzt damit die Ukraine schwer unter Druck – aber ebenso die Europäische Union, die nun hektisch den Dialog mit Russland sucht. Derzeit herrscht in weiten Teilen Europas mildes Klima – aber das muss nicht so bleiben-. Faktisch bedeutet die Entscheidung der Russen, die Ukraine aus dem Spiel zu nehmen, eine weitere Konfrontationsstufe zwischen Russland und dem Westen.

Nach Bekanntwerden der Entscheidung waren die Preise für Natural Gas nach oben geschossen – was auch den plötzlichen und heftigen Anstieg des Ölpreises gestern Nachmittag erklärt:

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